Bücherlese.

Der Tag begann literarisch. Ich trug Wenn die Wale an Land gehen zum öffentlichen Bücherregal. Ungelesen, beziehungsweise angelesen. Die Zeit ist zu knapp, um Bücher zu Ende zu lesen, die auf Seite Drei Anderthalb immer noch nicht mein Interesse geweckt haben.

Aus dem Bücherregal nahm ich Unsere lieben Hunde mit, um es zu Hause, nachdem ich es in einen Blogbeitrag verpackt und dem MMM davon erzählt haben werde, mit Genuss in den Mülleimer zu werfen. Erstaunlich, dass es dort nicht schon längst gelandet ist.
Ja ich weiß, Bücher wegwerfen, das geht doch nicht. Auch nicht, wenn die Seiten schon lose sind. Oder wenn es um den kleinen Fritz geht und seinen Hund Tüpfel. Der kleine Fritz ist ein rechter Schreihals:

„Wegen jeder Kleinigkeit schrie der Fritz aus vollem Hals. Und sowie Fritz brüllte, fing Tüpfel, der junge Foxterrier, an zu bellen.“

Alle anderen finden das natürlich nicht so toll, dieses Gebrüllgebelle. Verständlich.
Daher steht eines Tages ein Mann vor der Tür, der Hundeabholer. Und sagt:

„Wenn ein Hund so viel bellt, dann wird er fortgeholt. Man kann so etwas in einer Stadt nicht brauchen. Soll ich den Schreifritz auch gleich mitnehmen?“

Der Fritz erstarrt vor Angst und Schrecken, obgleich die („liebe, gute“) Mutter ihn dann doch nicht hergeben will. Aus schierer Panik besinnt er sich und schreit fortan nie mehr. Tüpfel taucht natürlich auch wieder auf, denn der Hundeabholer war der verkleidete Vater von Fritz.

Ja, so um 1960 herum, da wusste man Lili Martini (Autorin dieses Buches) noch, wie man Kinder erzieht ruhigstellt.

Während m selig schlummerte, habe ich die zweiundneunzig Dinge, die zu tun wären, sein gelassen und stattdessen angefangen, Blauschmuck zu lesen. Das ist mal ein Buch nach meinen Geschmack. Zwar fast schon ein wenig zu brutal, vor allem, wenn man bedenkt, dass auf einer der ersten Seiten statt einer Widmung „Nach einer wahren Lebensgeschichte“ steht. Davon abgesehen ist es bis jetzt genauso schnörkel- und schonungslos, wie ich Bücher am liebsten mag.

Apropos Lieblingsbücher. Irgendwann (erstaunlich früh) holte ich die Post aus dem Briefkasten und siehe da, mein Lichtkind ist da!
Ich habe mich nicht nur sehr darüber gefreut, ich musste auch sehr lachen, als ich die Widmung gelesen habe.
Keine Frage, das Buch behalte ich.

Ja gibt’s das.

Scherbenupdate II.

Ich steigere mich mit jedem Mal: Heute hat es eine Weinflasche gekostet, eine volle natürlich.
Die Speisekammer ist jetzt also auch sauber (war durchaus nötig), riecht allerdings immer noch dezent nach Weinkeller.

Bemerknis am Rande:
Wenn man das ganze Zeug, das sich in der Speisekammer auf dem Boden stapelt, in die Küche stellt, ist die Küche derart voll, man kommt kaum mit dem Staubsauger durch. Obwohl doch die Speisekammer viel kleiner ist als die Küche.

Mehl in Fünf-Kilo-Tüten.

Heute war ich im Raiffeisen. Hach. Raiffeisenmärkte kommen gleich nach Buch- und Schreibwarenläden.
Rasensaat, Gummistiefel, Einweckgläser – toll.

Am besten ist der Raiffeisen in M., im dortigen Getränkelager (das nicht nur Getränke beherbergt) riecht es immer so schön nach Hasenfutter.
Ich habe vielleicht etwas seltsame Geruchsvorlieben, ich mag zum Beispiel Chlor, beziehungsweise den Geruch der Haut nach dem Schwimmbadbesuch, ich mag Beton, also diesen typischen Beton-Baustellengeruch, ich laufe immer extra langsam durch Wasch- und Spülmittelgänge im Einkaufsmarkt – da ist Hasenfutter doch vergleichsweise harmlos.

Der Raiffeisen in M. ist also der Beste, das liegt auch an den Leuten dort, die sind nämlich absolut tiefenentspannt. Und hilfsbereit. Freundlich sowieso. Und überhaupt. Das sind sie zwar in allen Raiffeisen, die ich bisher betreten habe, aber die in M. setzen dem die Krone auf.

Interessanterweise sind die Einkaufenden auch tiefenentspannt, da fragt man sich, ob es an den Verkaufenden liegt oder daran, dass die Tiefenentspannten eben zum Raiffeisen gehen, statt in den Futternapf.

Irgendwann habe ich die bisher unbewiesene Theorie aufgestellt, dass man Menschen zu ihren Städten zuordnen kann. Man braucht natürlich eine gewisse Anzahl (an Menschen), einer allein ist vielleicht nicht ganz so aussagekräftig.
Obwohl.
In New York hatte ich mit K. gewettet, dass dieser Mann da vor uns ein Deutscher ist.
Der arme, ich hatte den Eindruck, er fand es nicht so gut, als Deutscher erkannt zu werden (er war natürlich einer).
Da sollte es doch ein leichtes sein, dreißig Heidelberger von dreißig Mannheimern zu unterscheiden.

Jedenfalls dachte ich auf dem Nachhauseweg vom Raiffeisen, dass sich diese Theorie sicher auch auf Einkaufsmarktbesucher übertragen lässt. Raiffeiseneinkäufer versus Kaufländer zum Beispiel. Im Kaufland war ich nämlich gestern und puh, voll der Stress. Also Gestresste (Menschen). Und meine Tiefenentspannung verabschiedete sich auch so langsam, weil ich zwei Kilometer Kinderwagen-Slalom durch den Markt laufen musste, um zu der Milch zu gelangen, wegen der ich da war. Dann standen zweiundneunzig Leute an der Kasse und alle hatten ihren Einkaufswagen voll bis obenhin. m fand es auch nicht so doll, dass es nicht voranging. Und noch nicht mal jemand mit ihr Quatsch machte (abgesehen von mir).

In der alten neuen Heimat, das wird spannend. Da gibt es neuerdings auch einen Einkaufsmarkt, einem, zu dem ich bisher eher nicht gehe. Vielleicht muss ich meine neu aufgestellte Theorie dann doch wieder über den Haufen werfen.

Bis zum Umzug genießen wir jedenfalls noch unser Lieblings-“nah und gut“, in dem wir sogar namentlich begrüßt werden. m zumindest.
„Aber Sie lachen auch immer so schön mit mir!“

Heute keine Scherben.

Beim Scherben-Schreiben denke ich immer wieder an Alina Bronskys Scherbenpark. Das Buch mochte ich. Ich mochte auch Baba Dunjas letzte Liebe und vielleicht werde ich auch Die schärfsten Gerichte der tatarischen Küche mögen. Letzteres ist übrigens überhaupt kein Kochbuch. Ob dieser Titel so durchdacht war? Mich hat er jedenfalls so lange abgeschreckt, bis ich irgendwo gelesen habe, das Buch hieße nur so, hätte aber mit Rezepten rein gar nichts zu tun.
Rezepte in Büchern Romanen, das ist wie Ananas auf der Pizza (auf dem Toast, im Salat, undsoweiter). Das ist ja ekelig!, würde die Nichte sagen.

Die tatarische Küche habe ich heute jedenfalls von A nach B geräumt. Ich habe heute überhaupt wieder ziemlich viel herum geräumt, so richtig erfolgreich ist das alles aber nicht, zwar ist der Scannerplatz jetzt wieder frei (na ja, frei von Kabelgewirr), dafür steht nun ein weiterer voller Karton (mit Kabelgewirr) unter dem Schreibtisch.

Dann ist der eine Bücherkarton in den Keller gewandert, die eine Bücherreihe in den neuen Bücherkarton, der Bücherturm in die Bücherreihe.
Pippi Langstrumpf habe ich doppelt. Erstaunlicherweise gefällt mir die alte Ausgabe besser als die neue. Vielleicht ist das aber gar nicht erstaunlich. Die neue Ausgabe liegt jetzt jedenfalls auf dem Flohmarktstapel.

Die Räumerei fing mit dem Schreibtischstapel an, den wollte ich eliminieren, ist ja kein Platz mehr, nirgends. Aber alles nicht so einfach, eine leere CD-Hülle zieht Kabelgewirr-Umräumen hinter sich her, ein Buch musste in ein Paket gepackt werden, mit einem weiteren Buch fing die Bücherkarton-Räumerei an und jetzt liegt da noch ein Buch, das soll ebenfalls in ein Paket, aber es sollen ja noch mehr Dinge ins Paket, diese Dinge fehlen aber noch und so etwas macht mich dann ganz verrückt, wohin jetzt mit dem Buch, bis der restliche Paketinhalt herbeigeschafft ist? Ist ja kein Platz, nirgends.

Aber hey, 23:47 Uhr und ich habe immer noch keine Scherben produziert.

Scherbenupdate.

Nächstes Wochenende wird es (hoffentlich) voll in unserem Wohnzimmer. Das bedeutet allerdings, dass es dort erst einmal leer(er) werden sollte.
Heute fiel mein Blick auf einen Karton, ich hatte eine 86 darauf geschrieben und diese 86 schien meilenweit entfernt, aber wie ich sie so anschaue, fällt mir ein, dass in Kinderkleidung oft 74 drin ist, wo 86 draufsteht und wie ich den Kartoninhalt aufs Sofa stapele, bewahrheitet sich dieser Einfall.

Der Karton ist jetzt weg*, das ist eigentlich gut, aber hinter dem Karton lagen leider noch Glasscherben. Auf dem Schrank neben dem Karton lehnte nämlich mal ein Bild an der Wand, es fiel herunter, fiel hinter den Schrank und nun ja, keiner hatte Lust, den Schrank vorzuziehen, außerdem gab es zweitausend andere Dinge zu tun, und sie störten ja auch niemanden, diese Scherben hinter dem Schrank.

Aber jetzt war der Karton weg, hinter dem Karton lagen ebenfalls Scherben, das ging so nicht mehr.

Eigentlich kein Problem, nicht wahr?
Ich kam dann aber auf die bekloppte Idee, Teile der Scherben in die Küche zu tragen (wo der Eimer war, mit dem ich sie zum Mülleimer transportieren wollte) und jetzt raten Sie mal, was auf dem Weg in die Küche im Flur passiert ist.

Der Flur ist jetzt jedenfalls auch sauber.

 

* Nun ja. Er hat Ort und Inhalt gewechselt.

Zerscherbt.

Heute habe ich zum dritten Mal innerhalb von zwei Tagen ein Glas fallen lassen. Ich steigere mich mit jedem Mal, zuerst war das Glas noch leer, dann voller Apfelsaftschorle, zuletzt Pesto.

So kann man seine Umzugskartons auch reduzieren.

Das mit der Reduktion ist ansonsten gar nicht so einfach.
Von den leeren Windelkartons, die hier regelmäßig anfallen, haben wir jedenfalls noch keinen weggeworfen. Die füllen sich alle wieder. Mit Zeug. Schlimm.
Und überall steht was. Kürzlich habe ich diese eine Fläche leergeräumt, da stand ein Scanner, der zwar noch funktionierte, aber mit dem neuen Betriebssystem nicht zusammenarbeiten wollte. Der Scanner kam in den Flohmarktkarton (immerhin der ist weg!) und plötzlich war da ganz viel Platz. Schön! Ich mag Platz.
Dann aber interessierte sich m für den Mülleimer und auf einmal stand der Mülleimer dort, wo vorher der Scanner gestanden hatte, denn da kommt m noch nicht dran. Und wie das nun mal ist, Broken-Windows-Theorie und so, schon steht neben dem Mülleimer die angefangene Windelpackung. Und ein wirrer Haufen Kabelkram, der eigentlich in einer Schublade verstaut war, aber an die Schublade reicht m jetzt auch heran und Kabelkram ist jetzt nicht so doll zum draufrumbeißen.
Also ab in den Windelkarton mit dem Kabelkram, aber zuerst muss einer frei werden und ich wollte mir auch noch anschauen, ob man das Zeug überhaupt noch braucht, mit der Hälfte davon verhält es sich vermutlich wie mit dem Scanner, ach ja, Disketten!, wir haben in der Schublade auch noch Disketten gefunden. Und fragen uns, ob und was da wohl noch drauf ist.
Können wir natürlich nicht herausfinden, weil Hallo, wer hat denn noch ein Diskettelaufwerk.

Wäre vielleicht das beste, ich werfe eine Flasche Cola drauf.

Kleines rotes Cabriolet*

Hui, was ein aufregender Tag. Also für meine aktuellen Verhältnisse, erwarten Sie jetzt besser nicht allzu viel.
Dabei wäre der Tag eigentlich noch aufregender geworden, ich hatte es ja schon angekündigt, Ole, m und ich auf großer Fahrt.
Heute morgen rief dann allerdings K. an – die Magendarmseuche hat sie erwischt. Die große Fahrt fiel aus, was ich wirklich sehr schade fand, doch ein klitzekleines bisschen erleichtert war ich auch.

Aber Ole muss ausgefahren werden, nicht, dass er mir schon wieder schlapp macht. Und überhaupt, so kann das ja nicht weitergehen.

Ich packte m also doch ins Auto und fuhr – wie aufregend! – in den Supermarkt. Der ungefähr zwei Kilometer weit weg ist, aber fahren Sie mal mit einem kreischenden Kleinkind, da können zwei Kilometer ziemlich lang sein, vor allem, wenn diverse Ampeln, mehrfach zu querende Bahngleise und ein querstehender LKW auf der Strecke liegen.

Erstaunlicherweise (ein Glück!) gab es gar kein kreischendes Kleinkind.

Vielleicht fährt m lieber mit Ole, als mit des MMMs Auto. Vielleicht war das aber auch nur heute so, damit ich morgen voller Übermut einen Ausflug ins weiter entfernte Umland (sagen wir mal: acht Kilometer) anstrebe und dann: Ätsch! Beziehungsweise Kreisch.

Es bleibt spannend.

 

* Völlig in die Irre führender Titel. Aber das Lied fiel mir gerade ein.

WmdedgT – Dezember 2016

Schon wieder fünfte! Und Frau Brüllen will wissen, was ich so mache.

Der Tag machte mit dem Sieben-Uhr-Läuten so richtig ernst. Da nämlich beschloss m, dass die Nacht nun endgültig vorbei sei. m ist neuerdings morgennörgelig und da der Morgen noch nie meine Tageszeit war, finde ich das eher suboptimal. Heute durfte ich aber weiterschlafen. Hach.

Dann frühstücken und Sachen zusammenpacken. Scheint so, als würden wir immer am Fünften nach H. fahren. Und nicht zu fassen, was es alles einzupacken gilt.
Die Fahrt, nun ja. Das wird spannend am Donnerstag. Meine erste Alleinfahrt mit m seit ewigen Zeiten. Spannend also, ob ich tatsächlich ankomme und wann. Spannend auch, ob Ole überhaupt anspringt*.

Wir kamen in H. an, amüsierten uns, dann gab es auch schon überaus leckeres und reichliches Essen und wie immer in H. aß ich mehr, als ich wollte (aber weniger, als ich sollte).

Nach dem Essen hatten wir eine Verabredung mit dem Installateur wegen der Wasseranschlüsse. Und ähnlichem. Ein Mal habe ich nachgefragt, weil ich etwas nicht verstanden hatte, danach nicht mehr. Ich vertraue darauf, dass wenigstens der MMM weiß, was wir da tun.

Dann half ich noch ein wenig dabei, Decken zu fotografieren, klingelte erfolglos bei G. (tja, wer sich nicht anmeldet, muss sich nicht wundern, wenn ihm niemand aufmacht) und holte mir auf dem eigentlich gar nicht so langen Rückweg zu P. und H. ziemlich kalte Hände.

Dort amüsierten wir uns erneut, G. kam dann noch vorbei, der MMM schließlich auch und schon war es an der Zeit, erneut alle Sachen zusammenzupacken** und zurückzufahren.

Auf der Heimfahrt futterte m fast das ganze Stück Hefekuchen auf. Es soll ja Leute geben, in deren Auto nichts gegessen wird, von wegen Krümel und so. Ha.
Genau zum richtigen Zeitpunkt (also sämtliches Spielzeug durch, Hefekuchen aufgefuttert), kamen wir zu Hause an. Und es wartete schon wieder ein Päckchen!*** Hurra!
Das Päckchen musste allerdings noch ein bisschen länger warten, erst einmal hatte m schon wieder Hunger und überhaupt hatte ich es im Auto geschafft, ihr den Wasserbecher quasi überzuleeren, also mal eben umziehen und dann war es (für m) auch schon an der Zeit, schlafen zu gehen. Das mit dem Einschlafen klappte super, blöd nur, dass der Schlaf momentan meist nicht allzulange anhält. Liegt sicher daran, dass sie kein eigenes Bett im eigenen Zimmer hat (jetzt bitte mit den Augen rollen).

Dann aber endlich Zeit, ein Päckchen zu öffnen, Teile des Inhalts zu verspeisen (Mjam!), überhaupt ziemlich viel zu verspeisen (was den Hunger betrifft, kann ich durchaus mit m mithalten).

Der MMM fährt Ole aus (Ole startet! Hurra!), ich zähle mit m noch ein paar Schafe lese im Internet herum, während m ihren Hunger stillt, schreibe ein wenig im Internet herum, esse schon wieder irgendwas, überfliege ein eher enttäuschendes Buch, zähle mit m noch ein paar Schafe lese im Internet herum, während m ihren Hunger stillt, esse schon wieder irgendwas, der MMM kommt nach Hause (Hurra! Ole ist erneut angesprungen!), ich dusche (Duschen! So schön.) und ich fürchte, dann habe ich noch etwas gegessen, damit ist jetzt aber Schluss, jetzt wird geschlafen (hoffentlich).

 

* Ole und die Batterie, Never-ending-story. So ein hübscher Eisüberzug wie die letzten Tage ist auch eher kontraproduktiv, vor allem, wenn man sowieso nicht viel fährt und die Batterie noch nie wirklich vertrauenswürdig war.
** Mehr als zuvor, denn nun hatten wir auch noch Nashorn, Giraffe und Co. im Gepäck – Danke an S., falls du hier mitliest.
*** Auch hier noch mal ein Danke!

Wink.

Es gibt wie immer zwei Millionen Dinge zu tun. Statt dessen sitze ich am Fenster und gucke raus. Genau genommen lag ich bis vor kurzem noch auf der Couch und guckte aufs Tablet. Jedenfalls werde ich in absehbarer Zeit bis m und R. vom Spaziergang zurückkommen, kein einziges der zwei Millionen Dinge erledigen.
Und das ist gut so.

Immerhin musste ich mir diesen Platz am Fenster erst freiräumen, der war nämlich voller ausgemusterter Kleidungsstücke von m. Die eigentlich schon in einem Karton lagerten, aber heute morgen, als ich m die Füße gewaschen habe, dachte ich, es sei eine gute Idee, die Füße direkt in die Waschschüssel zu stecken. m dachte, es sei eine gute Idee, nicht stillzuhalten (was ich mir eigentlich auch hätte denken können) und plötzlich war das Wasser nicht mehr in der Schüssel, sondern auf dem Boden und auf dem Boden stand (unter anderem) der Karton mit den ausgemusterten Kleidungsstücken.
Nun ja. Schadet dem Zimmer gar nichts, so eine Bodenputzaktion.

Blöd ist nur, dass ich mir gerade einen nassen Hintern hole, denn die Waschschüssel stand auf dem Stuhl auf dem ich gerade sitze. Und der Stuhl hat einen Stoffbezug, der natürlich ebenfalls nass wurde.
(Falls Sie der Meinung sind, das hört sich alles eher improvisiert an: stimmt.)
Kennen Sie das, diese nasse-Hintern-Sache? Man merkt das immer erst, wenn man aufsteht. Da ist es dann leider schon zu spät.
Und natürlich wusste ich es eigentlich besser, deshalb hatte ich ein Handtuch auf den Stuhl gelegt. Dass das nicht viel hilft, wusste ich allerdings nicht. Blöd auch, dass die andere bequeme Hose ebenfalls nass ist (warum wohl?).

Achtung, plötzlicher Themenwechsel.

Gestern war ich bei Frau H. Frau H. fragte (unter anderem), wie es denn so läuft, zu Hause mit m. Gut, sage ich. Frau H. will es genauer wissen: Schläft sie denn schon durch? In ihrem eigenen Bett/Zimmer?
Och, sage ich.
Oh, sagt Frau H. Das sollte sie aber! Das ist wichtig!
Ja ja, denke ich.
Ja ja, das heißt so viel wie [zensiert], sagt P. immer.

Frau H., die m bisher nur aus Abstufungen-von-Grau-Bildern kennt, aus denen m längst herausgewachsen ist, diese Frau H. weiß also, was das beste für m (und für uns) ist.
Nun fragen sich vielleicht einige von Ihnen, warum das berichtenswert ist, passiert doch andauernd, dass einem die Leute sagen, was man so alles falsch macht wie man zu leben hat was das beste fürs Kind ist.
Nur: Mir begegnen diese Leute ja normalerweise nicht.
Und Frau H. mag ich trotzdem.
Was mich nicht davon abhält, Ja ja, zu sagen, [zensiert] zu denken und rein gar nichts am Status Quo zu ändern.

Überhaupt habe ich schon ein paar Mal gedacht, dass die mir eigene Faulheit Tiefenentspannung in Sachen m durchaus von Vorteil ist.

Wenn Sie jetzt am Fenster vorbeilaufen würden, könnte ich Ihnen zuwinken.

Ach ja, falls Sie an weiteren Krimi-Lese-Erfahrungen interessiert sind (huch, erneuter abrupter Themenwechsel):
Kennen Sie schon Judith Krieger? Nein? Hier erfahren Sie mehr. Ja, kennen Sie? Wissen Sie auch schon, dass es endlich ein neues Buch mit ihr gibt? Die Toten, die dich suchen. Das ist super (a) dass es das gibt b) das Buch selbst). Ich jedenfalls habe mir den Band sofort gekauft, obwohl es ein Hardcover ist und Hardcover teuer und unpraktisch sind. Aber hübsch. Blöd ist: Ich bin schon durch.
Gut ist: Heute in der Buchhandlung war überraschenderweise endlich Go with me von Castle Freeman da. Das hatte ich schon auf deutsch* gelesen und war ebenfalls höchst begeistert davon. Mal sehen, ob das zweite Lesen dem standhalten kann.

Draußen vor dem Fenster sind schon drei Leute vorbeigelaufen. Winken alle nicht zurück. Tss.

 

* Männer mit Erfahrung, übersetzt von Dirk von Gunsteren.

Trag dein Licht in die Welt*

Christine hat Post bekommen. Und freut sich (anderswo). Ich freue mich über Christines Freude. Nein, stimmt nicht, meine Freude ist viel eigennütziger, ich freue mich nämlich über den „Ich bekam Post und packte sie aus“-Bericht (der sich in Christines Worten selbstredend viel schöner liest).

Christine sollte viel mehr Post bekommen (ein anderer Anlass wäre natürlich vorzuziehen).
Im Grunde braucht es überhaupt keinen Anlass, um Post zu bekommen. Alle sollten einfach so viel mehr Post bekommen.

Ich habe heute auch Post** bekommen, leider bekomme ich keinen vergleichbaren Auspackbericht hin, Sie müssen mir daher auch ohne einen solchen glauben, dass diese Post ganz wunderbar war (müssen Sie natürlich nicht, aber so war es nun mal).
Es war wunderbar, obwohl ich diese Post bestellt und bezahlt hatte. So eine schöne Verpackung! Und zwar nicht, weil man das so tut, damit die Kundin, also ich, glücklich ist und forthin Unmengen Zeug bestellt.
Natürlich kenne ich die Haltung hinter der Verpackung eigentlich gar nicht, woher soll ich auch wissen, mit welcher Motivation diese Post verpackt und verschickt wurde, aber so ist das mit diesem Internet, kaum liest man den Blog von jemanden, schon meint man, diejenige zu kennen, so ein bisschen, und Niemals! sind da solche Beweggründe im Spiel.
Selbst wenn, völlig egal, Hauptsache, ich bin glücklich und das war ich.

Hübsch verpackt waren übrigens Karten, Weihnachtskarten, dabei habe ich, glaube ich, noch nie Weihnachtskarten verschickt. Aber diese waren nun mal so schön und Karten sind sowieso meine Schwachstelle, schicken Sie mich in einen Büro- und Schreibwarenladen, ich sehe mir orangefarbene Karteikärtchen und Tipp-Ex-Mäuse an und Hach!; ohne Postkarte komme ich da jedenfalls nicht heraus.

In der Verpackung waren aber nicht nur Weihnachtskarten, sondern auch diese da und eine davon werde ich gleich morgen weitergeben, ganz ohne Post, das ist fast ein bisschen schade, andererseits auch nicht, denn bei einer persönliche Übergabe bin ich live dabei, wenn sich die Empfängerin freut und die Empfängerin wird sich freuen, da bin ich mir ziemlich sicher.

Und weil das noch nicht genug Freude in einem Beitrag war:
Kürzlich las ich in einem anderen Blog über das Lachen der Kinder; Kinder würden sich, wenn es nichts zu lachen gäbe, einfach etwas ausdenken.
Es ist ja nicht so, dass ich zu wenig lache, ich kann mit den Kinder ganz gut mithalten, noch dazu habe ich neuerdings selbst eins und das findet es zum Beispiel sehr lustig, unter dem Esstisch zu sitzen.

Falls Sie heute also keine Post bekommen haben, setzen Sie sich doch einfach mal unter den Esstisch.

 

* Das ist das, was auf den Karten (siehe Beitrag) steht und Ja! Machen Sie das.
** Wie es der Zufall will, waren zwei Schaf-Briefmarken auf dem Umschlag, ich dachte sofort an Christine und überlegte, was ich ihr als nächstes schicken könnte (bisher ist mir allerdings noch nichts eingefallen).