November ist, wenn Unsichbares sichtbar wird.
Ich weiß, ich weiß, der Kalender behauptet, November, das dauere noch. Ha! Wir sind unserer Zeit voraus. Sie müssen sich nur noch das Grün im Hintergrund wegdenken.
* Ein klein wenig geklaut.
November ist, wenn Unsichbares sichtbar wird.
Ich weiß, ich weiß, der Kalender behauptet, November, das dauere noch. Ha! Wir sind unserer Zeit voraus. Sie müssen sich nur noch das Grün im Hintergrund wegdenken.
* Ein klein wenig geklaut.
(WmdedgT = Was machst du eigentlich den ganzen Tag, Frau Brüllen, Sie wissen schon.)
Der Tag begann gegen 3:40 Uhr, als ich aufwachte und den Fehler machte, m die Windel zu wechseln. Sie nicht zu wechseln wäre allerdings ebenfalls ein Fehler gewesen.
Danach wusste m nicht so recht, ob sie jetzt noch mal tief und fest schlafen wollte oder doch lieber nicht. Ich wusste das schon, aber mich hat erst gegen 7:00 Uhr jemand danach gefragt, als nämlich der MMM mitsamt m aufstand. Im Gegensatz zu m hatte ich mich, was die Antwort auf diese Frage betrifft, schnell entschieden, natürlich fürs Weiterschlafen.
Gegen 9:00 Uhr kam es dann irgendwie zu der unguten Situation, dass ich, die ich gerade erst wieder aufgewacht war die Augen aufgemacht hatte, mit der mittlerweile hellwachen m allein war.
Nun ja.
Ich aß das letzte Stück des vertrockneten Hefekuchens und sagte m, was sie nicht tun sollte. Eher erfolglos. Außerdem fing ich schon mal an, Zeug zusammenzusammeln, denn wir wollten wieder einmal nach H. fahren.
T. rief an, das war gut, weil es immer gut ist, wenn T. anruft, es war aber auch schlecht, weil ich gar keine Zeit hatte. T. eigentlich auch nicht, von daher passte es dann doch wieder.
Und Aufbruch.
Der neue Autositz trägt noch nicht sonderlich dazu bei, dass m mehr Spaß am Autofahren hat. Als wir ankamen, hatte sie die Motzigkeit hinter sich gelassen und schwankte zwischen den Optionen a) in Dauergeheul ausbrechen oder b) doch lieber einschlafen.
c) wie Aussteigen dann natürlich die Optimallösung. Wir sagten kurz Hallo, steckten m ins Tragetuch und gingen sie einschlafen. Vorher noch kurz bei T. klingeln, Feigen abgeben.
Mais gucken, Raps riechen, erste Kastanien aufsammeln (und später in den Bach werfen), Wind um die Nase wehen lassen, Sonne auf die Wangen scheinen lassen.
„Ist ja doch schön hier“, sagte der MMM.
Mit dem Mittagsläuten wieder ankommen und los geht der Trubel. P. sagt H., was sie zu tun hat, der MMM jongliert m und diverse Löffel, Gabeln und Messer, H. sorgt sich wahlweise darum, dass wir nicht satt werden, die Suppe kalt wird, die Dampfnudeln versalzen sind oder andere nicht eintretende Fälle eintreten.
Irgendwann sind alle satt, manche auch zufrieden.
Dann können wir unverhofft doch noch so ein bisschen den Punkt „Äpfel zusammenlesen“ abhaken, Äpfel vom Baum schütteln zählt nämlich auch und gegessen hatte ich ja auch schon einen (Apfel), der MMM und m haben sich an die Birne gehalten, erstaunlicherweise konnte man die essen, der MMM war da früher recht übermütig, bis er Bekanntschaft mit der Mostbirne gemacht hat.
Selbiger (Most) ist auch schon in den Fässern, aber noch ist es gar kein Most, noch ist es Süßmost, was gut ist, dann schmeckt er uns nämlich auch.
Während der MMM die Äpfel vom Baum schüttelte, bestaunten m und ich den Hund, das Pferd, dann wieder den Hund und dem N. sahen wir dabei zu, wie er Kastanien zusammenkehrte. Schließlich wechselte m wieder zum MMM ins Tragetuch und wir drehten die zweite Runde, dieses Mal zu den neuen Nachbarn. „Es geht los!“, sagten wir und schoben noch ein „Also vermutlich, vielleicht, hoffentlich“ hinterher. Es hätte doch schon längst losgehen sollen, sagten die Nachbarn und dass sie sich gewundert hätten. Nun ja. An uns lag es jedenfalls nicht.
Wieder zurück, saßen wir noch ein wenig in der Sonne, spielten mit Bauklötzen, aßen Kuchen und gingen dann die lustige Fahrt nach Hause an, m entschied sich nach der Motzigkeit leider fürs Dauergeheul.
Vermutlich wegen Hunger, aber den Brei wollte sie dann doch nicht, noch mehr Dauergeheul. Ich hatte mittlerweile auch Lust zum Dauergeheul, aber alles wird wieder gut, als wir erneut mit dem Tragetuch losziehen, im örtlichen Lebensmittelfachgeschäft müssen noch Teile eines Geschenks besorgt werden.
Kurz vor der Rückkehr schläft m ein, was dann später, beim Aufwachen, erneut zu Dauergeheul führt. Dieses Mal will sie den Brei dann aber doch, kann man ja nicht wissen, ist also viel zu wenig Brei, aber puh, kein Dauergeheul. Und das mit dem Schlafen klappt auch noch mal.
Und nun könnte ich eigentlich die zweiundneunzig Dinge angehen, zu denen ich irgendwie nie komme.
Ich könnte es allerdings auch sein lassen.
Regen! R. glaubt, ich mache einen Witz, als ich vom Wäsche aufhängen hereinkomme und strahlend Bestes Wetter verkünde.
Nun ja, nicht unbedingt zum Wäsche trocknen. Aber man kann durch den Wald streifen, Feuersalamander begucken, sich die Hosenbeine nassregnen lassen und über größere Schirme nachdenken.
Oder drinnen das Sofa besetzen, eine Tasse Tee dazu, Kekse und ein gutes Buch.
Na ja, so ähnlich.
Zum einen ist Tee nicht unbedingt das Getränk meiner Wahl. Aber hey, es ist noch Yogi-Tee da und mal sehen, welcher Spruch heute am Teebeutel hängt (eher enttäuschend: Erfahrung macht weise).
Kekse gibt es auch keine, aber missglückten Marmorkuchen. Dafür, dass er missglückt ist, schmeckt er ganz gut. Und Notfallchips* wären natürlich auch da.
Fehlt also noch das gute Buch, aber nein, auch das fehlt nicht, ich bin immer noch dabei, sämtliche Fred-Vargas-Bücher zu lesen und die Onleihe hat mir gerade wieder eins zugeteilt. Das allerdings noch warten muss, ich habe mir eine Lesepause verordnet.
Erstaunlich, wie viel Zeit ich dadurch plötzlich habe. Da lassen sich die letzten Nüsse des vergangenen Jahres knacken und die ersten des aktuellen. Da lässt sich missglücker Marmorkuchen backen. Tütenweise Spinat waschen (und später essen). Oder Zeug sortieren in: Mitnehmen/Wegwerfen/Weggeben/OjeSchwierig. Zum Beispiel alte Briefe, Sachen stehen da drin, nicht zu fassen. „Auf unserem Mini-Weihnachtsmarkt hat sich letzte Woche eine Frau erhängt! Am Kinderkarussell!“
Kann man sich nicht ausdenken.
Am besten und erstaunlichsten klappt aber die Sache mit dem Nichtstun – mit Yogi-Tee die Hände wärmen und aus dem Fenster schauen. Regen, Regen, noch mehr Regen. So schön.
Noch besser, wenn sich die Geschichte zu Wort meldet und ich sogar Zeit habe, ihr zuzuhören.
Nächste Woche dann aber bitte wieder Sonnenschein. Es gibt eine Baugrube auszuheben.
* Ich habe immer noch keine würdigen Nachfolger gefunden.