Mehr Musik hören. Wenn ich diesen Vorsatz endlich mal wieder umsetze, dann gern in Dauerschleife. Nach ungefähr zweitausend Mal Meine Freunde von den Ärzten jetzt also Missa in C, K. 257 „Credo“ von Mozart. Flexibel kann ich.
Beim Hören der Messe immer auch gleichzeitig in der Kirche sein. Damals in D., auf der Empore, goldenes Abendlicht strahlt durch die bunten Kirchenfenster und B., unsere Dirigentin, die im Chor des Theaters singt, also hauptberuflich, B. zeigt uns singt uns vor, wie sich das eigentlich anhören sollte.
So schön.
Jetzt, beim Hören, darüber nachdenken, wie das mit der Musik ist und mit dem Chor, ob ich nicht vielleicht doch wieder …
Aber dann ist wieder (mindestens) ein Abend weg und so viele Termine und und und, aber das ist alles Quatsch, ich gehe da nur nicht hin, weil ich dann schon wieder in einer Gruppe bin, der ich mich nicht zugehörig fühle, in der ich schon wieder so tue, als ob (alles gut ist). Ich gehe da nicht hin, weil ich mich dann doch wieder nicht traue, wirklich und richtig mitzusingen, ich könnte ja falsch singen, ziemlich sicher würde ich sogar falsch singen, ganz sicher würde ich viel zu oft gar nicht singen (weil es ja falsch sein könnte) oder halt so leise, dass es auch keinen Unterschied macht, ob ich nun da bin oder nicht. Und deshalb würde es mir keinen Spaß machen und ich würde andauernd frustriert nach Hause kommen oder zumindest mit diesem leisen Gefühl, dass es schon wieder passiert ist, dass ich mich schon wieder unsichtbar gemacht habe oder jemanden vorgetäuscht habe, der ich nicht bin.
So eine Scheiße.
Vielleicht sollte ich also genau deshalb doch hingehen, zur Chorprobe. Damit endlich alles anders wird.
Und weil, wenn ich dann doch mitsinge und es klappt, dann ist das wie goldenes Abendlicht in der Kirche.