Mit m zur Bahn gelaufen. Nicht zur üblichen Haltestelle, sondern eine weiter – weil noch so viel Zeit war. Dann aber:
Kladatsch! Ich drehe mich um – die ältere Frau, die wir zwanzig Schritte zuvor überholt haben, liegt jetzt der Länge nach auf der Straße. Auweia. Gar nicht gut.
Die Welt aber, die ist dann doch nicht so schlecht, wie einem gern mal weisgemacht wird. Zahlreiche Helfer versammeln sich, rufen Krankenwagen, bringen eine Decke, fragen, ob sie gebraucht werden. Und nur eine Frau, die sich ihren Kommentar hätte sparen können.
m und ich werden schließlich auch nicht mehr gebraucht und setzen unseren Weg fort. Von weitem ist schon der Krankenwagen zu hören.
*
Am Nachmittag laufen m und ich an der blauvioletten Krokuswiese vorbei. Ich denke an K. und daran, dass ich die blauviolette Krokuswiese ohne sie vielleicht nie bemerkt hätte.
Mittlerweile ist es so, dass K. nichts mehr bemerkt.
Ich denke an Palermo Shooting, die Szene, als Finn auf sein Handy sieht, X Anrufe in Abwesenheit, liest er vor und fragt sich, wann und ob er überhaupt jemals anwesend war.
So ziemlich die einzige Szene, die mir vom Film in Erinnerung geblieben ist. Ja, dachte ich. Wann war ich eigentlich anwesend?
Aber jetzt, mit K., da hat sich diese Frage erledigt. Das ist Abwesenheit.
Später treffen wir noch Frau B.
Ich habe geklingelt, sagt Frau B., aber sie hat nicht aufgemacht. Da kann ich leider nichts machen.
Ja, da kann man wohl nichts machen. Und K. verschwindet noch ein bisschen mehr.
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Mit Zuhause telefoniert. Telefonieren, das ist nicht gerade das, was wir am liebsten tun, daher sind die Telefonate meist ziemlich kurz. Aber immer mit dabei: Diese Freude, dass man da ist. Dass der andere noch da ist. So schön.