Nicht von dieser Welt.

Gerade, als ich die Möglichkeit sehe, mich so richtig auszukotzen und voller Freude damit anfangen will, bittet mich K., genau das nicht zu tun. Ob ich positiv formulieren könne, sagen, was ich mir stattdessen wünsche.

Öhm.
Nein, kann ich nicht.
Und das erschreckt mich.

Aber kommt Zeit, kommt Klarheit.
Ich wünsche mir folgendes:
Das mein Nein gehört und respektiert wird. Das mir zugehört wird. Bestenfalls auf das eingegangen wird, was ich sage. Andernfalls ein „Interessiert mich gerade nicht.“ Irgendein Zeichen eben, das mir zu verstehen gibt, dass gehört wurde, was ich gesagt habe (und nein, hmhm zählt nicht). Dass ich Zeit bekomme, zum Antworten, zum Sein. Dass, wenn die andere nicht versteht, was ich sage, weil ich mal wieder vor mich hin nuschele, nachgefragt wird. Oder einfach nur ein „Ich habe dich nicht verstanden.“ Auch hier: ein Ich-habe-dich-gehört-Zeichen.

Oha, ich fürchte, ich habe auch ein paar Wünsche an mich selbst.
Klarer werden. Im Reden, im Wollen, im Kommunizieren. Meine Grenzen respektieren und sie kommunizieren. Das Unwohlsein wahrnehmen, respektieren und in Wohlsein verwandeln.

So. Jetzt wird alles gut noch besser.

Brumm, Ole, brumm. Aber pscht!

m ist glücklicherweise dazu übergangen, Autofahren wieder mit Einschlafen statt Losbrüllen gleichzusetzen. Meistens jedenfalls. Die Bremslichterpanik ist daher ein klitzekleinwenig abgeflaut, so dass ich neulich, als wir in der Baustelle gefangen waren, auch nur ein klitzekleinwenig panisch wurde, als m aufwachte und – natürlich – losbrüllte. Ging dann aber gut aus.

Jedoch.
Früher, also vor m, war ich vermutlich die entspannteste Autofahrerin überhaupt.
Da zuckelt einer mit 30 durch die 70er-Zone? Mir doch egal, ich habe Zeit.
Überhaupt ist das mit der Geschwindigkeitsbegrenzung kein Problem, alles über 120 km/h ist sowieso eher anstrengend.
Eine dunkelorangefarbene Ampel? Da bleibe ich natürlich* stehen.
Diese Leute in den dicken Autos, die auf der Autobahnbaustelle links fahren, obwohl sie sich nicht an den LKWs vorbeitrauen? Da kann man sicher lustige Blogbeiträge darüber schreiben.
Die Ampel wird und wird nicht grün, weil erst die Straßenbahn von links, dann von rechts kommt, und danach alle anderen zuerst dran sind? Auch kein Problem, während der Wartezeit kann man sich durch sämtliche Radiosender klicken.

Das war überhaupt das einzige Problem: Nie kommt gute Musik im Radio.
Heute kommt überhaupt keine Musik mehr, das Radio ist nämlich aus. Denn wenn ausnahmsweise doch gute Musik käme, müsste man die natürlich laut hören und nun ja. Zu gefährlich.

 

* Nun ja. Seit ich mal geblitzt wurde.