Es gibt so Leute, die stehen jeden Morgen spätestens um sieben Uhr auf, fangen quasi sofort damit an, produktive Dinge zu tun, zwischendurch essen sie was (gesundes und machen danach auch gleich wieder die Küche sauber), nach Feierabend widmen sie sich anderen produktiven Dingen, Kuchen backen, Adventskalender basteln, Holzmännchen schnitzen oder zumindest literarisch wertvolle Bücher lesen. Sie gehen rechtschaffen müde zu Bett, schlafen sofort ein, um am nächsten Morgen pünktlich um sieben Uhr wieder aufzustehen. Beim ersten Weckerklingeln. Oder fünf Minuten vorher.
(Doch, die gibt es!)
Manchmal wäre ich auch gern so. Mein Leben ist voller Fragen und das macht es nicht eben leichter. Soll ich wirklich jetzt schon aufstehen? Oder lieber noch einmal zweimal dreimal die Snooze-Taste drücken? Und was mache ich eigentlich heute? Kater füttern. Aber dann? Zum Lieblingsbäcker gehen, Brötchen holen? Oder doch lieber vernünftig sein und das nicht mehr ganz so frische Brot essen? Mit dem Brot könnte man natürlich auch Knödel machen, wozu man allerdings Milch bräuchte, wozu man wiederum einkaufen müsste, wozu man etwas vernünftiges anziehen müsste. Und die Küche. Die sollte man vorher vielleicht auch noch …
Ach. Vielleicht erst noch ein paar Blogs lesen.
Irgendwann endet der Tag und er endet mit dem Gefühl, nichts, aber auch gar nichts getan zu haben.
Das wiederholt sich so lange, bis ich mir selbst auf die Nerven gehe. Dann fange ich an, Pläne zu schmieden. Sie sogar umzusetzen. Erstaunlich, was man alles auf die Reihe kriegen kann.
Nach einer Woche gehen mir die Pläne allerdings derart auf die Nerven, dass ich gar nichts mehr tue. Außer literarisch vernachlässigbare Bücher zu lesen und den Kater zu füttern.
Der Kater, der tut ja auch nichts. Fressen, schlafen, Fellpflege. Mal kurz den Kopf heben, dehnen, strecken, gähnen. Vögel erschrecken. Menschen ärgern und dabei ein „Was, ich?“-Gesicht machen.
Vielleicht sollte ich über einen Hund nachdenken.