Es gibt also Leute, die haben Don’t-Do-Listen, an die sie sich glücklicherweise nicht halten. Wo käme man da auch hin.
Ich habe keine Don’t-Do-Liste, aber hätte ich eine, wäre Punkt Eins auf der Liste: im Selbstmitleid versinken. Natürlich würde ich mich auch nicht daran halten, wie auch, falls jemandem etwas dazu einfällt, bitte gerne, ich bin sehr daran interessiert.
Ich tue es also, viel zu oft und wenn ich es tue, versinke ich voll und ganz in sämtlichen Don’t-Dos, die das Selbstmitleid so mit sich bringt. Das ist wohl so ähnlich wie mit dem Garten: ein Punkt auf der Liste => 2077 Punkte auf der Liste,
Um mich von all dem Selbstmitleid abzulenken, sitze ich dann zum Beispiel auf der Couch und lese Bücher, bei denen man schon am Cover erkennt, was passieren wird, die einzigen offenen Fragen: Heißt die Heldin Lucy oder Sophia? Und: Welche Augenfarbe hat eigentlich der Held?
Und obwohl so klar ist, was passiert, lege ich das Buch erst gegen 03:00 Uhr zur Seite, frage mich, wer all die Chips und Gummibärchen gegessen hat, schaffe es gerade noch, die Zähne zu putzen und will am nächsten Tag überhaupt rein gar nicht aufstehen. Was noch nicht einmal am Schlafmangel liegt, sondern an den Chipstüten, mit denen ich nach dem Aufstehen konfrontiert wäre. Und den To-Do-Listen, die so lang sind wie eh und je, denn die Bücher, die Couch und die Chips sind leider nichts, was ich darauf abhaken könnte. Ich tue mir also schon wieder leid, was im schlimmsten Fall dazu führt, dass ich mich daran erinnere, dass ich zwei solcher Bücher vom Flohmarkt mit nach Hause gebracht habe … Hurra, Endlosschleife.
Und jetzt schreibe ich diesen Beitrag, der im Grunde auch nur aus Selbstmitleid besteht, was die Sache nicht besser macht, aber na ja, wofür ist so ein Blog denn da, wenn nicht, um sich selbst leid zu tun (darauf jetzt bitte keine Antworten).
Und immerhin habe ich die Bücher auf Englisch gelesen.