Wink.

Es gibt wie immer zwei Millionen Dinge zu tun. Statt dessen sitze ich am Fenster und gucke raus. Genau genommen lag ich bis vor kurzem noch auf der Couch und guckte aufs Tablet. Jedenfalls werde ich in absehbarer Zeit bis m und R. vom Spaziergang zurückkommen, kein einziges der zwei Millionen Dinge erledigen.
Und das ist gut so.

Immerhin musste ich mir diesen Platz am Fenster erst freiräumen, der war nämlich voller ausgemusterter Kleidungsstücke von m. Die eigentlich schon in einem Karton lagerten, aber heute morgen, als ich m die Füße gewaschen habe, dachte ich, es sei eine gute Idee, die Füße direkt in die Waschschüssel zu stecken. m dachte, es sei eine gute Idee, nicht stillzuhalten (was ich mir eigentlich auch hätte denken können) und plötzlich war das Wasser nicht mehr in der Schüssel, sondern auf dem Boden und auf dem Boden stand (unter anderem) der Karton mit den ausgemusterten Kleidungsstücken.
Nun ja. Schadet dem Zimmer gar nichts, so eine Bodenputzaktion.

Blöd ist nur, dass ich mir gerade einen nassen Hintern hole, denn die Waschschüssel stand auf dem Stuhl auf dem ich gerade sitze. Und der Stuhl hat einen Stoffbezug, der natürlich ebenfalls nass wurde.
(Falls Sie der Meinung sind, das hört sich alles eher improvisiert an: stimmt.)
Kennen Sie das, diese nasse-Hintern-Sache? Man merkt das immer erst, wenn man aufsteht. Da ist es dann leider schon zu spät.
Und natürlich wusste ich es eigentlich besser, deshalb hatte ich ein Handtuch auf den Stuhl gelegt. Dass das nicht viel hilft, wusste ich allerdings nicht. Blöd auch, dass die andere bequeme Hose ebenfalls nass ist (warum wohl?).

Achtung, plötzlicher Themenwechsel.

Gestern war ich bei Frau H. Frau H. fragte (unter anderem), wie es denn so läuft, zu Hause mit m. Gut, sage ich. Frau H. will es genauer wissen: Schläft sie denn schon durch? In ihrem eigenen Bett/Zimmer?
Och, sage ich.
Oh, sagt Frau H. Das sollte sie aber! Das ist wichtig!
Ja ja, denke ich.
Ja ja, das heißt so viel wie [zensiert], sagt P. immer.

Frau H., die m bisher nur aus Abstufungen-von-Grau-Bildern kennt, aus denen m längst herausgewachsen ist, diese Frau H. weiß also, was das beste für m (und für uns) ist.
Nun fragen sich vielleicht einige von Ihnen, warum das berichtenswert ist, passiert doch andauernd, dass einem die Leute sagen, was man so alles falsch macht wie man zu leben hat was das beste fürs Kind ist.
Nur: Mir begegnen diese Leute ja normalerweise nicht.
Und Frau H. mag ich trotzdem.
Was mich nicht davon abhält, Ja ja, zu sagen, [zensiert] zu denken und rein gar nichts am Status Quo zu ändern.

Überhaupt habe ich schon ein paar Mal gedacht, dass die mir eigene Faulheit Tiefenentspannung in Sachen m durchaus von Vorteil ist.

Wenn Sie jetzt am Fenster vorbeilaufen würden, könnte ich Ihnen zuwinken.

Ach ja, falls Sie an weiteren Krimi-Lese-Erfahrungen interessiert sind (huch, erneuter abrupter Themenwechsel):
Kennen Sie schon Judith Krieger? Nein? Hier erfahren Sie mehr. Ja, kennen Sie? Wissen Sie auch schon, dass es endlich ein neues Buch mit ihr gibt? Die Toten, die dich suchen. Das ist super (a) dass es das gibt b) das Buch selbst). Ich jedenfalls habe mir den Band sofort gekauft, obwohl es ein Hardcover ist und Hardcover teuer und unpraktisch sind. Aber hübsch. Blöd ist: Ich bin schon durch.
Gut ist: Heute in der Buchhandlung war überraschenderweise endlich Go with me von Castle Freeman da. Das hatte ich schon auf deutsch* gelesen und war ebenfalls höchst begeistert davon. Mal sehen, ob das zweite Lesen dem standhalten kann.

Draußen vor dem Fenster sind schon drei Leute vorbeigelaufen. Winken alle nicht zurück. Tss.

 

* Männer mit Erfahrung, übersetzt von Dirk von Gunsteren.

Trag dein Licht in die Welt*

Christine hat Post bekommen. Und freut sich (anderswo). Ich freue mich über Christines Freude. Nein, stimmt nicht, meine Freude ist viel eigennütziger, ich freue mich nämlich über den „Ich bekam Post und packte sie aus“-Bericht (der sich in Christines Worten selbstredend viel schöner liest).

Christine sollte viel mehr Post bekommen (ein anderer Anlass wäre natürlich vorzuziehen).
Im Grunde braucht es überhaupt keinen Anlass, um Post zu bekommen. Alle sollten einfach so viel mehr Post bekommen.

Ich habe heute auch Post** bekommen, leider bekomme ich keinen vergleichbaren Auspackbericht hin, Sie müssen mir daher auch ohne einen solchen glauben, dass diese Post ganz wunderbar war (müssen Sie natürlich nicht, aber so war es nun mal).
Es war wunderbar, obwohl ich diese Post bestellt und bezahlt hatte. So eine schöne Verpackung! Und zwar nicht, weil man das so tut, damit die Kundin, also ich, glücklich ist und forthin Unmengen Zeug bestellt.
Natürlich kenne ich die Haltung hinter der Verpackung eigentlich gar nicht, woher soll ich auch wissen, mit welcher Motivation diese Post verpackt und verschickt wurde, aber so ist das mit diesem Internet, kaum liest man den Blog von jemanden, schon meint man, diejenige zu kennen, so ein bisschen, und Niemals! sind da solche Beweggründe im Spiel.
Selbst wenn, völlig egal, Hauptsache, ich bin glücklich und das war ich.

Hübsch verpackt waren übrigens Karten, Weihnachtskarten, dabei habe ich, glaube ich, noch nie Weihnachtskarten verschickt. Aber diese waren nun mal so schön und Karten sind sowieso meine Schwachstelle, schicken Sie mich in einen Büro- und Schreibwarenladen, ich sehe mir orangefarbene Karteikärtchen und Tipp-Ex-Mäuse an und Hach!; ohne Postkarte komme ich da jedenfalls nicht heraus.

In der Verpackung waren aber nicht nur Weihnachtskarten, sondern auch diese da und eine davon werde ich gleich morgen weitergeben, ganz ohne Post, das ist fast ein bisschen schade, andererseits auch nicht, denn bei einer persönliche Übergabe bin ich live dabei, wenn sich die Empfängerin freut und die Empfängerin wird sich freuen, da bin ich mir ziemlich sicher.

Und weil das noch nicht genug Freude in einem Beitrag war:
Kürzlich las ich in einem anderen Blog über das Lachen der Kinder; Kinder würden sich, wenn es nichts zu lachen gäbe, einfach etwas ausdenken.
Es ist ja nicht so, dass ich zu wenig lache, ich kann mit den Kinder ganz gut mithalten, noch dazu habe ich neuerdings selbst eins und das findet es zum Beispiel sehr lustig, unter dem Esstisch zu sitzen.

Falls Sie heute also keine Post bekommen haben, setzen Sie sich doch einfach mal unter den Esstisch.

 

* Das ist das, was auf den Karten (siehe Beitrag) steht und Ja! Machen Sie das.
** Wie es der Zufall will, waren zwei Schaf-Briefmarken auf dem Umschlag, ich dachte sofort an Christine und überlegte, was ich ihr als nächstes schicken könnte (bisher ist mir allerdings noch nichts eingefallen).

Von dreien, die auszogen, Kartoffeln zu ernten.

Jedes Jahr im Spätsommer stellen wir überrascht fest, dass auf dem Kompost Tomaten wachsen.
Schön.
Nur: Spätsommer ist ein bisschen arg spät. Da wachsen die zwar und sehen hübsch aus und so viele Triebe! und auf einmal werden aus den Trieben kleine grüne Tomaten, aber Spätsommer bedeutet eben auch, dass der Herbst vor der Tür steht und spätestens jetzt im November war es dann doch richtig zu kalt und das war es dann mit all den kleinen, immer noch grünen Tomaten.
Wir hatten noch welche geerntet, grüne, die reifen nach, hieß es und das taten sie dann auch, aber sie wurden nicht nur rot, sondern auch gleich schwarz und wären somit wieder auf den Kompost gewandert, würde es diesen nächstes Jahr noch geben.

Keine Tomaten also. Aber zwischen den Tomaten gab es auch noch Kartoffelgrün. R. weist uns jährlich darauf hin, dass das nicht gut sei, Tomaten und Kartoffeln so dicht nebeneinander. Wir weisen R. dann wiederum darauf hin, dass die sich das selbst so ausgesucht haben und wenn Krautfäule, dann Pech.

Krautfäule gab es nicht, aber die Ernte fiel trotzdem aus. Die der Tomaten. Heute wollten wir mal nachsehen, was in Sachen Kartoffeln zu holen war. Es fing ziemlich aussichtsreich an, eine vergleichsweise riesendicke Kartoffel zuoberst, dummerweise zu weit oben, die war dann schon grün geworden, hatte sich wohl den Tomaten angepasst.
Weiteres Umgraben des Komposts förderte noch eine naja-Kartoffel zutage und zwei, die ungefähr so groß klein waren wie ein Stück Popcorn.

Aber! Bei der Kartoffelsuche fanden wir auch noch zwei Avocadokerne. Aufgespalten, mit Wurzeln und Trieben.
Die sind jetzt im Topf gelandet, im Blumentopf und gesellen sich zu dem, was mal ein Zitronen- oder Limonenbäumchen werden will.

War also insgesamt doch eine ganz ordentliche Ernte.

WmdedgT – November 2016

Der fünfte! Frau Brüllen will es wieder wissen. Und Frau J. vielleicht auch.

Der Tag begann gut, ich konnte nämlich ausschlafen weiterschlafen. Erst die ins Haus kommenden Eichhörnchen haben mich wieder aufgeweckt und da war es schon neun Uhr. Die Wohnung lag verlassen da wie selten, der MMM hatte m ins Tragetuch gepackt und war irgendwo da draußen, hoffentlich auch beim Bäcker.

Ich hatte gerade eine Yogamatte ausgerollt, da kamen die beiden zurück, der MMM drückte mir beim Eintreten sogleich zwei Tüten vom lustigen Bäcker (Juhu!) in die Hand und Mjam! Frischer Hefeknoten! Doppel-Juhu. Ich rollte die Yogamatte wieder zusammen.
Wo wir, das heißt, eigentlich eher ich, gerade so beim Essen waren, überlegten wir, was wir außer Hefeknoten noch essen wollten. Mit Vorräten war es nicht mehr weit her, das ist samstags immer ein guter Grund, auf den Markt zu gehen, aber nun ja, das Wetter war jetzt nicht so einladend. Doch die Eichhörnchen hatten mittlerweile ihre Werkzeuge ausgepackt, in der Wohnung zu bleiben war daher ob der Lautstärke im Haus noch weniger einladend.

Wir internetteten Abfahrtspläne der Straßenbahn, liefen gemütlich zur Haltestelle und sahen von der Ferne die Straßenbahn einfahren. Hmpf. Es hätte vielleicht noch gereicht, hätten wir schon Fahrkarten gehabt. Hatten wir aber nicht.
Die nächste Bahn fuhr erst 18 Minuten später. Erneutes Hmpf. Die Bahn in die Gegenrichtung würde allerdings gleich kommen, eventuell wäre das eine Option? Wir hatten die Sache noch nicht ganz ausdiskutiert, als die Bahn auch schon angefahren kam. Erstaunlicherweise waren wir so spontan (und der Fahrkartendrucker so schnell), dass wir tatsächlich einstiegen.

Es gab also statt Idyllmarkt nur Minimarkt, dafür den besseren Metzger und den Milcheinkauf konnten wir auch noch gleich erledigen.
Das Gute an diesem Regenwetter (abgesehen vom Regen): Man geht beim Metzger an die Theke und wird sofort mit „Was darf es sein?“ begrüßt. Statt wie üblich erst einmal fünf anderen bei ihren Einkäufen zuzusehen.

Auf dem Rückweg schlenderten wir am Fitnessstudio vorbei, guckten sportelnde Menschen und liefen schließlich mit Blick auf regennasse Weinberge zurück nach Hause. Wurden dabei ziemlich nass. Nicht zu Unrecht liegt auf dem Erledigen-Stapel noch ein Schirm!-Zettel*.

Zu Hause angekommen, hatten wir natürlich alle wieder Hunger. Und weil der Hefeknoten quasi schon so gut wie leer war, in jedem Fall würde er gegen meinen aktuellen Kuchenhunger nicht viel ausrichten können, fing ich, kaum war die Küche wieder sauber, schon wieder damit an, schmutziges Geschirr zu stapeln, um einen Kuchen zu backen.
Nebenbei guckte ich nach langer Zeit mal wieder die Landfrauen, Anne Leichtenstern mit ihren Longhornrindern. Wie immer beim Landfrauengucken befiel mich sofort der Wunsch, ebenfalls eine Longhornrinderfarm aufmachen zu wollen.

Der MMM schlief m ein, ich machte so Kontosachen, tippte auch schon ein bisschen an diesem WmdedgT herum, und gefühlte drei Minuten später wachte m schon wieder auf und forderte lautstark Essen ein.

Mit Essen ging es dann auch weiter, für uns sollte es später nämlich noch Labskaus geben. Vor zwei Jahren hatte ich noch keine Ahnung, was das ist, aber dann erzählte Herr Buddenbohm immer so schön davon, wie er irgendetwas aus Deutschland Vegetarisch nachkocht und das gefiel mir derart gut, dass ich mir das Buch besorgte. Eigentlich mag ich keine Kochbücher, aber dieses ist wunderbar. Und seit wir es haben, ist Labskaus bei uns ein sich wiederholendes Gericht. Mjam.

Jedenfalls stecke ich Rote Beete in einen Topf und putzte Feldsalat. Feldsalat putzen ist nun wirklich kein Job, den ich sonderlich gern mache, aber erst, als der Salat geputzt war, passierte irgendwas, was die Rollen vertauschte, auf einmal war ich diejenige, die von m Socken, Zeitungen, Ringe, etc. in die Hand gedrückt bekam und der MMM derjenige, der kochte.

Irgendwann warf und trat m Socken, Zeitungen, Ringe, etc. aber nur noch wild durch die Gegend und als mich das latent wahnsinnig machte, steckte ich sie ins Tragetuch und fing schon mal an, den Tisch zu decken.

Prompt war dann auch das Essen fertig, wir aßen, die Küche sah schlimmer aus denn je, aber das ignorierten wir gekonnt und steckten, anstatt aufzuräumen, lieber m in die Badewanne.
Und ins Bett.

Und schon ist es wieder kurz vor zwanzig Uhr, nicht zu fassen, seit m vergeht die Zeit viel schneller, außer, wir beide sind allein zu Haus und es ist gerade sechzehn Uhr.

Ich könnte jetzt einen zweiten Versuch mit der Yogamatte starten. Oder ein Stück Kuchen essen.
Einfache Entscheidung.

 

* So ein richtiger Schirm. Nicht diese Amateurdinger, mit denen wir uns aktuell herumschlagen.

la voiture est un simple moyen de transport*

Da ich gerade vom Frust schrieb, gleich noch ein WasSchönWar hinterher. Ich bin nämlich heute Auto gefahren, ganz allein, mit meinem Ole, das gab es schon lange nicht mehr.

Normalerweise wäre das eher kein WasSchönWar, ich fahre gar nicht so gern Auto. Und hätte diese Fahrt nur die drei Minuten gedauert, die zwingend erforderlich gewesen wären, es wäre gar nicht erst zu einem WasSchönWar gekommen. Aber da ich Ole in letzter Zeit so vernachlässigt habe und er das gern mal mit Anlaufschwierigkeiten beantwortet, wurden ein paar mehr Minuten daraus.

Ich glaube, ich habe das hier schon einmal irgendwann erwähnt, vermutlich haben Sie das aber längst wieder vergessen (außer, Sie sind Herr D., der vergisst nichts, außer, siehe Exkurs).
Dass ich nämlich beim Autofahren ans Sterben denke, also nicht immer, nur, wenn es große Freude macht, das Autofahren, das tut es nicht sonderlich oft, nach drei Stunden im Stau zum Beispiel, da macht es definitiv keinen Spaß mehr. Überhaupt sind drei Stunden im Auto ungefähr eine Stunde zu lang, auch ohne Stau.
Noch dazu kommt ja nie was im Radio und die Kassette (Ole ist in Sachen „Musikanlage“ eher altmodisch veranlagt, Sie erinnern sich vielleicht) habe ich nun auch schon zum zwölftausendsten Mal gehört, überhaupt gibt es keine neuen Kassetten mehr, seit die alte Stereoanlage den Geist aufgegeben hat und ich bei der neuen noch nicht herausgefunden habe, wie das geht mit dem Aufnehmen, vielleicht geht es gar nicht, sagt der MMM, abgesehen davon habe ich sowieso keine Zeit mehr, Kassetten aufzunehmen.

Das alles spricht gegen das Autofahren, was allerdings dafür spricht: Ole. Ole ist gelb, das ist ein weiterer Pluspunkt.

[Exkurs: Falls Sie mal unerkannt irgendwohin fahren wollen, nutzen Sie niemals ein gelbes Auto. Niemand hat ein gelbes Auto, es fällt sofort auf, noch dazu, wenn es ein Ole ist. Irgendeiner erkennt Sie immer, es geht gar nicht anders.
Falls Sie allerdings zur Buchmesse fahren oder aus anderen Gründen das Auto auf einem riesigen Parkplatz/im Parkhaus parken und dann vergessen, wo genau sie es geparkt hatten → nutzen Sie ein gelbes Auto, niemand sonst hat ein gelbes Auto, es fällt sofort auf.]

Ole ist also super, dass Ole in meinem Besitz ist, ist auch super.
[Exkurs II: Grit, habe ich heute irgendwo gelesen, Grit bräuchte man, um Träume in Erfüllung gehen zu lassen.
Ach was. Ich hatte Ole schon aufgegeben, als er in Erfüllung ging.]

Aber ich komme vom Thema ab, Thema war Autofahren und dass ich eigentlich viel lieber Zug fahre, oder Fahrrad, oder gleich zu Fuß gehe, Ole hin oder her.

Aber an diesen Tagen, wenn die Sonne scheint. Die Straße frei ist und man nicht im Schritttempo durch den verkehrsberuhigten Bereich fährt, sondern auf einer Landstraße, rechts und links ein paar Bäume und Landschaft. Das richtige Lied im Radio kommt und man dieses Lied auch in einer angemessen Lautstärke hören kann. Mindestens ein Fenster offen ist (zwingend notwendig! Ganz egal, wie kalt es draußen ist, die Sonne scheint doch, stellen Sie sich nicht so an). Und man ist ganz allein im Auto.
Dann ist Autofahren super und immer dann denke ich ans Sterben. Das hört sich jetzt vielleicht seltsam an, und ich denke natürlich nicht wirklich ans Sterben, es ist mehr so ein JetztIstAllesGut-Gefühl, bei dem man automatisch ein Strahlen ins Gesicht bekommt.

So ein Autofahren war das heute und komisch ist das schon, denn wenn mich einer nach einem solchen Moment fragen würde, dann fielen mir zuerst Berge ein, einsame Berggipfel, der Wind pustet einen weg, niemand sonst da, vielleicht ein paar Dohlen und die Sonne kommt gerade hinter den Wolken hervor.
Das ist natürlich auch ein WasSchönWar, mehr als das und vielleicht ist es genau deshalb etwas ganz anderes, vermutlich liegt der Unterschied darin, dass ich mich in den Bergen immer fürchterlich vergänglich fühle (was gut ist) und im Auto mehr so unsterblich, was irgendwie schon ein Witz ist, zumindest, wenn man sich die Statistiken ansieht (was jetzt allerdings nur eine Vermutung ist).

Nun müsste wohl noch ein Fazit her oder ein knackiger Schlusssatz. Tja, Pech.

 

* Verstehen Sie jetzt nicht. Also vielleicht schon, aber da Sie nicht der MMM sind (außer, Sie sind der MMM), können Sie das gar nicht verstehen. Noch dazu ist es eventuell falsch geschrieben, wer weiß das schon, ich nicht.

Von Nudeln, die keine sind.

Oder: Nudelfrust.

So viele, die sich das mit den Dampfnudeln nicht zutrauen. Was, wenn die nicht aufgehen? Zusammenfallen? Andere schlimme Dinge tun?

Dann schmecken sie vermutlich immer noch.

Schupfnudeln sind eine viel größere Herausforderung, für mich jedenfalls. Immer, wenn ich daran scheitere, fällt mir (zu spät) auf, dass ich beim letzten Versuch das gleiche Problem hatte. Zu matschig, die Dinger. So matschig, dass man sie quasi einzeln anbraten muss, um nicht eine einzige große Schupfnudel in der Pfanne zu haben. Noch dazu schmecken sie nach nichts oder zumindest schmecken sie nicht so, wie selbstgemachte Schupfnudeln schmecken sollten.
Mehr Mehl im Teig (gegen die Matschigkeit) ist allerdings auch schlecht, bei den ersten Versuchen hatte ich zu viel Mehl im Teig, das Resultat war dann nicht ganz so matschig, schmeckte aber quasi nur noch nach Mehl.

Würde H. nicht des öfteren Schupfnudeln machen und würden die nicht so gut schmecken, ich würde vermutlich sämtliche Versuche einstellen und nur noch dieses Fertigzeug kaufen.

Ich könnte H. natürlich fragen, wie sie ihre Schupfnudeln macht, genaugenommen habe ich das schon getan, aber fragen nützt in solchen Fällen nichts, das ist, als beauftragte ich den MMM damit, den Backofen auszuschalten, sobald der Kuchen fertig ist. Der MMM fragt mich dann, wann der Kuchen fertig sei und will eine Zeitangabe als Antwort. Na, wenn er fertig ist, sage ich, sieht man ihm doch an, dem Kuchen.

Heute Abend also Schupfnudeln und wieder einmal Schupfnudel-Frust. Schupfnudeln sind nicht nur viel schwieriger als Dampfnudeln, sie sind noch dazu auch viel aufwendiger. Umso schlimmer, wenn sich das Ergebnis zwar durchaus essen lässt, aber nun ja.

Tja. In einem Jahr oder so habe ich das wieder vergessen. Dann gibt es den nächsten Versuch und ich werde wieder scheitern. Bis dahin kann ich mir einreden, dass es gar nicht an mir liegt, sondern an den Kartoffeln. Für Schupfnudeln brauche man die richtigen Kartoffeln, sagt H., allerdings sagt sie das auch beim Kartoffelbrei und H.s Kartoffelbrei schmeckt ebenfalls besser als meiner, auch dann, wenn ich ihn aus H.s Kartoffeln koche.

Liegt wohl doch an mir. Demnächst also wieder Dampfnudeln, dafür braucht man keine Kartoffeln. Was sollte also schiefgehen?