Sonntag, der letzte im September

Heute seit langem mal wieder über die Neckarbrücke gefahren. Ich dachte ja früher schon immer Hach!, wenn ich über die Neckarbrücke gefahren bin. Nun ist daraus mehr so ein hachseufz geworden, denn heutzutage fahre ich mit dem Auto, statt mit dem Fahrrad.
Aber nun. Vor- und Nachteile halt.

B. besucht. Wir drücken immer noch fest die Daumen.

Die Gelegenheit genutzt und gleich nach D. weitergefahren, mal gucken, was die Kastanien dieses Jahr so machen, also die Esskastanien.
Nun.
Nichts machen die, gar nichts. Der Waldboden ist voller Eicheln, aber darauf fallen wir nicht mehr herein*.
Unser streng geheimer Kastanienbaum: Nichts Nach intensiver Suche ungefähr fünf Kastanien. Kleine, also solche, nach denen wir uns letztes Jahr gar nicht erst gebückt hätten.
Und nein, uns ist niemand zuvorgekommen, außer, diejenigen haben die stacheligen Hüllen auch gleich mitgenommen.
Die zweite streng geheime Kastanienbaumsammlung hat immerhin eine oder na ja, zwei Portionen für uns abgeworfen.
Unter den gar nicht so geheimen Kastanienbäumen auf dem restlichen Weg liegt dann mitunter doch einiges an Stachelbällen, aber wenn die Verpackung maximal ein klein wenig größer ist als eine Walnuss, dann müssen wir uns danach auch nicht bücken.

Am Absprungplatz großes Gedränge. Während wir eine Banane (ich natürlich nicht, wo denken Sie hin) und zwei Brötchen (vom lächelnden Bäcker!) essen, stürzen sich gleich vier Paraglider in die Tiefe (plus drei abgebrochene Starts) oder vielmehr in die Höhe.
Mein Sport wäre das nicht, ich finde das Zuschauen schon viel zu nervenaufreibend.

Wir gehen weiter und ich sage, dass es ja schon extrem blöd wäre, bei einem Fehlstart ausgerechnet in diesem Hang zu landen, denn wie soll hier ein Krankenwagen hochkommen.
Kaum habe ich den Satz beendet, sehe ich den Weg hinunter ein Fahrzeug, das verdächtig nach einem Notarztwagen aussieht und tatsächlich auch genau das ist.
Man muss gar nicht abstürzen, man kann auch einfach nur ausrutschen und sich dabei etwas tun (Gute Besserungswünsche auch hier).

Wieder unten im Ort haben wir das neu hinzugekommene Lokal ausprobiert und ja, da kann man hingehen. Also könnte man, würde man in der Nähe wohnen. Während wir da so saßen und auf unser Essen warteten, stellten wir mal wieder fest, dass es so etwas in der neuen alten Heimat einfach überhaupt nicht gibt. Dabei kann man hier auch essen gehen, da sitzt dann aber nicht mitten im Ort und trifft auch nicht mindestens drei Leute, die auch etwas essen oder trinken oder irgendwohin gehen und auf dem Weg nach irgendwo an uns vorüberlaufen. Hier im neuen alten Ort geht man nirgends hin, man fährt mit dem Auto (woandershin).
Und da schließt sich der Kreis dann wieder, Vor- und Nachteile und ach ja, der Wald. Wald gibt es hier wie dort, aber Wald ist natürlich überall anders und als ich dort war, hatte ich mitunter Sehnsucht danach, aus dem Wald auch mal wieder herauszutreten und mich auf Wegen, die an endlosen Feldern entlangführen, kräftig durchpusten zu lassen. Jetzt, wo ich hier bin, habe ich Sehnsucht danach, in einen Wald hineinzugehen, aus dem ich so schnell nicht wieder herauskomme.
Es ist aber auch kompliziert.
Wie macht man das nur, wenn man an zehn verschiedenen Orten gewohnt hat, man ist ja nur noch damit beschäftigt, immer wieder von hier nach da zu gehen und kommt ansonsten nirgends mehr hin.
Da fällt mir ein, dass ich irgendwann auch noch einmal durch die Strowollner Schlucht aufs Iwonskihüttchen wandern und auf tote Pferde** Steinberge schauen will.
Ach je. Gerade nach Bildern gegoogelt.
Berge. Hach.
Und Bergwald, das ist ja gleich noch mal was anderes, denn: wie der riecht!

Eins meiner dringlichen Vorhaben ist ja, endlich mal wieder ganz allein Urlaub zu machen. Zu blöd, dass ich nicht sonderlich gut darin bin, meine dringlichen Vorhaben umzusetzen. Und vor allem gibt es einfach zu viele Optionen für dieses spezielle dringliche Vorhaben, auf der „da will ich endlich mal wieder hin“-Liste gibt es einfach zu viele Einträge und daneben existiert ja auch noch die „will ich endlich (mal wieder) besuchen“-Liste, wie soll man sich da entscheiden, gar nicht, daher verbringe ich meine nächsten freien Tage allein zu Hause und helfe beim Kinderkleiderflohmarkt.
Das ist ein wenig absurd, wenn ich es so schriftlich festhalte, aber nun ja, die freien Tage gab es genaugenommen nur wegen dieses Flohmarkts, das ist ja das Problem, also meins, also das meiner dringlichen Vorhaben.

 


* Vor Jahren habe ich mir ein „was man aus der Natur alles essen kann“-Buch zugelegt und darin ein Bild (und Rezept) von Eichelbrot gefunden. Das sah richtig gut aus, das wollte ich unbedingt auch mal probieren.
Nun.
Das Kochwasser so lange wechseln, bis es sich (wegen der gelösten Gerbstoffe) nicht mehr dunkel verfärbt – so ähnlich stand das da beschrieben.
Nach zwei Stunden haben wir aufgegeben.
** Das ist jetzt wieder nur für den MMM.

Fertig

Heute morgen war noch alles gut. Draußen war bester Herbst, wir haben schon wieder Nüsse gesammelt, Kerzen angezündet, waren schaukeln und rutschen, dann gingen wir zu P., guckten ein immer noch recht frisches Baby (meine Güte! Was sind die klein, diese frischen Babys), fütterten Hühner, sammelten Eier und machte noch drei Dinge, dann bekamen wir auch noch etwas zu essen und essen, das geht nicht ohne Diskussionen, man könnte, nein, man müsste vielleicht sogar Gezänk dazu sagen und gerade heute fand ich das schwer auszuhalten, dann aß P. den letzten Kartoffelknopf, der eigentlich m versprochen war, die aber gerade etwas außer Gefecht gesetzt war und im Grunde wohl auch keinen Hunger mehr hatte, nichtsdestotrotz war es ihr ein willkommener Grund, einen dieser in den letzten Tagen erprobten Schreianfälle zu bekommen, müde war sie natürlich auch, das hielt sie später allerdings nicht davon ab, nicht einzuschlafen. Gerade, als ich sie wieder aufgeweckt hatte, sie also im Grunde noch immer völlig verschlafen war, klingelte es, der A., der den Fahrdienst für den P. übernommen hatte, der P. wolle später abgeholt werden, na prima, da geht er dahin, der unverplante Nachmittag und m schreit schon wieder und später stehen wir dann noch im Stau, kaum sperrt man eins, zwei, drei, vier Straßen, schon stapeln sich alle, es stapelten sich auch die Bücher, die für den Bücherflohmarkt abgegeben werden, Sind Sie fertig, fragt ein Bücherabgeber und nimmt mir den Einkaufswagen ab und mit ihm geht auch unser Chip dahin und ich versuche ganz dringend den Herbst wahrzunehmen, er ist doch so schön, aber es klappt einfach nicht so recht und dann geschieht es auch noch irgendwie, dass wir auf einmal in der Kneipe sitzen, m schlägt Hände weg und mir ist auch danach und draußen ist immer noch Herbst und dann fahren wir nach Hause und die Nachbarn geben nun alles (in den Häcksler), anscheinend können sie ihren Kirschlorbeer nun auch nicht mehr sehen und der J. mäht Rasen und weiß, dass alles gut gegangen ist (puh) und später zünde ich trotzdem noch mal eine Kerze an, weil mir danach ist.

Seewetter

Heute noch mal am See gewesen. Die Hälfte aller Dinge, die ich üblicherweise mit an den See nehme, habe ich zu Hause gelassen, denn Hallo, so warm ist es jetzt auch nicht mehr und sehr wahrscheinlich werden wir das Wasser dieses Mal sowieso nur von außen bestaunen.
Spoiler: Falsch! Ganz falsch!
Ich war gleich zwei Mal im Wasser und das, wo ich beim zweiten Mal den immer noch klatschnassen Badeanzug vom ersten Mal wieder anziehen musste, denn die Hälfte aller Dinge lag ja zu Hause.
Im Gegensatz zum klatschnassen Badeanzug war das Wasser überhaupt nicht kalt. Zumindest hat es mich immer noch keinerlei Überwindung gekostet, mich hineinzustürzen.

Das war dann aber wohl doch der letzte See-Tag für dieses Jahr, ab Montag schließen sie ihre Pforten. Das ist das dumme hier in der Gegend, erstens, der nächste See ist viel zu weit weg, zweitens, es gibt Pforten um den See herum (beziehungsweise da, wo es keine Pforten gibt, muss man schon ein bisschen hart im Nehmen sein, und sich von irgendwelchem Zeug, das unter Wasser herumwächst und/oder schwimmt nicht aus der Ruhe bringen lassen).

Der Lieblingssee hatte seine Pforten schon diese Woche geschlossen, daher mussten wir spontan umdisponieren.

Erstaunlich, wie jeder See dann doch wieder anders ist. Sich anders anfühlt. Man sollte meinen, da sei überall nur Wasser drin, aber nein. Also doch, aber nun.
Vermutlich ist das total logisch, man kann ja auch nicht jedes Wasser trinken (damit meine ich solches, das in Flaschen daherkommt). Also man könnte schon, aber manch eines schmeckt eben mehr so börks.

*

Heute Abend wieder beim neuen Yoga gewesen und an die Zahnarztsache gedacht. Nun ja, genaugenommen an Berührungen. Weil, das Yoga ist wunderbar, ich hatte ein bisschen Angst davor, dass es das nicht ist, denn ich kenne die Yogalehrerin und ich hatte wirklich überhaupt keine Lust, ihr sagen zu müssen, mir gefalle es bei ihr nicht, aber ein Glück, das Problem stellt sich gar nicht.
Nun ist das schon meine sechste(?) Yogalehrerin und das ist ein bisschen wie mit dem Wasser, also nicht ganz so extrem, aber manche eine liegt einem eben mehr und eine andere eher nicht und jedenfalls eine dieser sechs Lehrerinnen hatte es absolut drauf, ihre Hände genau dahin zu legen, wo es gut und richtig war. Sei es, um noch ein kleines bisschen mehr in die Dehnung zu kommen (und sie wusste immer, wann jetzt aber wirklich Schluss ist), sei es, um einem die Augen für die richtige Position zu öffnen, weil plötzlich alles ganz anders ist, wenn man die Schulter nur ein klein wenig mehr nach hier, statt nach da dreht. Oder sei es, weil es einfach dringend nötig war (bester Grund überhaupt).
Das war nicht übermäßig, dieses „Handauflegen“, es wurde nie zu viel.
Und ich fand es so schön.
Die Lehrerin, die nach ihr kam, probierte das auch, hat es aber schnell wieder aufgegeben, zu Recht, da stimmte nämlich das Gefühl nicht, es war immer zu viel oder zu wenig (Druck/Berührung) und dadurch wurde es leider eher anstrengend oder in diesem Fall anspannend. Und nicht entspannend, was ja das eigentliche Ziel einer Yogastunde ist. Na ja, eins der Ziele.

Was mich nun wiederum zum Shiatsu bringt, da ging ich mal hin, als ich Rückenprobleme hatte, wiederum zwei Lehrende (oder wie heißt das in dem Fall?), beim zweiten konnte ich es total genießen, dieses Berühren, hier mal hochheben, da mal langziehen. Bei der ersten war es auch ok, aber eben nicht ganz so sehr Hachz!

*

Und noch ein kompletter Themenwechsel, Nüsse nämlich, genauer: Walnüsse. Die ganze Zeit wunderte ich mich darüber, dass dieses Jahr so viele Nusshälften unter den Nüssbäumen liegen, haben die Tiere sich ein neues Werkzeug zugelegt oder wie kommt das.
Nun haben wir mittlerweile selbst einiges an Nüssen gesammelt und wie ich die so zum Trocknen in die Sonne stelle, denke ich mir Nanu, schaue sie genauer an und siehe da, bestimmt ein Fünftel aller Nüsse stehen einen winzigen Spaltbreit offen. Also in der Mitte, dort wo die zwei Hälften aufeinandertreffen, das heißt: aufeinandertreffen sollten.
Man bekommt die ganz leicht mit der Hand auf.
Ob sie zu viel Sonne abbekommen haben?

*

Am Ende noch ein Stapel-Update: Seite 217! Hurra! Außerdem ist mir plötzlich aufgegangen, dass der eine Stapel (das eine Thema) etwas mit dem anderen zu tun hat und man könnte da jetzt den Kopf darüber schütteln, denn so unglaublich neu und Wow ist das eigentlich gar nicht, aber nun ja, bis gestern hatte ich das in der Form noch nicht auf dem Schirm und nun gibt es eine Art Mind-Map mit Stapelthemen. Oder ist das schon eine Stapel-Aufstellung?

Ansonsten herrscht allerdings immer noch Skepsis, ob das ganze Drucken/Schnipseln/Stapeln tatsächlich etwas bringt, bringen wie: Endlich mal einen Haken an die Geschichte machen.

Sam, der Wald und ich

Vorgestern war ich im Wald und der Wald sagte, Sams Geschichte sei jetzt aber wirklich erzählt. Ich könne noch hundert weitere Seiten schreiben, das ändere nichts. Es sei alles schon da. Sagt der Wald.

Zuhause öffne ich die Sam-Datei (na ja, eine der Dateien), springe zum Anfang, lese mich ein wenig fest, bin dann aber bei Seite zehn schon völlig erschlagen. Wie soll ich das jemals in irgendeine Ordnung bringen. Wenn es eine Ordnung sein wird, wer weiß das schon, in jedem Fall ist es jetzt völlig unsortiert, enthält Dinge, die längst nicht mehr aktuell sind, enthält überhaupt ziemliche viele Dinge, 363 Seiten sagt Libre Office.

Ich komme auf die glorreiche Idee, alles auszudrucken.

Ich drucke natürlich nicht gleich alles (auf einmal) aus, wo denken Sie hin, mein Drucker schafft maximal drei Seiten, bevor er meine Unterstützung braucht. Kein Papier, meldet er, obwohl er natürlich ausreichend Papier zur Verfügung hat.
Ich drucke maximal dreißig Seiten, mehr schaffe ich nicht, ohne irre zu werden. Man kann ja leider auch nichts nebenher machen, denn alle drei Seiten muss ich Papier zurechtrücken und den mach-weiter-Knopf drücken.

Heute stelle ich dann fest, dass man doch etwas nebenher machen kann, zum einen knapp 200 Fotos auf die dm-Fotoshop-Seite hochzuladen, die noch langsamer ist als der Drucker, aber immerhin selbstständig arbeitet.
Oder das Ausgedruckte gleich wieder zu zerschneiden, denn es ist ja so, die Sam-Sache kommt in kleinen Häppchen daher, von denen eines nicht unbedingt etwas mit dem anderen zu tun hat oder darauf aufbaut, ganz im Gegenteil sogar. Das macht mich ja unter anderem so wirr, wenn ich das Dokument öffne.
Ich schneide also und klebe sogleich wieder zusammen, was zusammengehört, aber auf verschiedenen Seiten gelandet ist.

Und später breite ich Klarsichtfolien auf dem Boden aus und sortiere Zerschnittenes, beziehungsweise Geklebtes zum richtigen Stapel.
Dass ziemlich viel davon auf dem braucht-keiner-mehr-Stapel landet, ich weiß nicht, ob das nun so gut ist. Also nein, ist es nicht, darum landet es ja dort.
Natürlich heißt der Stapel in Wirklichkeit anders, ich bin ja echt gut im Wegwerfen, aber in dem Fall ist das doch ein bisschen schwieriger, daher heißt der Stapel offiziell kann-man-vielleicht-noch-brauchen?

Diese Methode, wenn man sie so nennen kann, also die der Stapelbildung, sie hat schon ein klein wenig Struktur gebracht, denn es haben sich bis jetzt neun Stapel gefunden (abseits des kann-weg) und deren Titel sind mehr an Anordnung, als ich bisher je hatte.

Keine Ahnung, ob das alles etwas nützt, ein klein wenig befürchte ich, diese Ausdruck-Aktion ist vielleicht doch mehr Prokrastination als sinnvolle Arbeit, aber nun.

Zählte ich zur Gruppe derjenigen, die vor Ideen nur so überfließen und nicht wissen, wohin damit, vermutlich hätte ich Sam schon längst aufgegeben.

Na ja, vielleicht auch nicht.

Aber jetzt muss das wirklich mal ein Ende Form annehmen.

Zahnarzt-Orakel, Folge 873

So kombiniert man Alt und Neu, sagt das Zahnarzt-Orakel. Ich beschließe, mich eher an die schwer lesbare (vielleicht auch mal wieder zum Augenarzt?) Alternative Was uns glücklich macht zu halten.
Was mich glücklich macht: Wenn dieses Weh endlich verschwindet.
Nun ja. So weit ist es leider noch nicht. Vor allem, als ich da so im Stuhl sitze liege, an Deckenquadrate starre und versuche, ruhig, ganz ruhig zu atmen.
Was mir hilft, wenn ich da schon herumliegen muss: Wenn ich gesagt bekomme, was jetzt, beziehungsweise als nächstes passieren wird. Und wie lange das dauert. Und wann es endlich vorbei ist.
Da ist dieser (Zahnarzt) noch ein klein wenig ausbaufähig.
Was auch hilft: Wenn mir jemand eine Hand auf die Schulter legt. Fest.
Das passiert manchmal, wohl eher zufällig*, meist ist es daher auch keine Hand, sondern ein Arm und es wirkt besser als die Schmerztablette, die ich heute Nacht genommen habe.
Jetzt muss ich nur noch lernen, das mit dem Handauflegen und „Reden Sie mit mir! Andauernd!“ vorher anzusprechen.
Denn das nächste Mal ist leider absehbar, es gibt da noch ein paar Dinge zu tun.

Wie unfassbar das stinkt, so ein verrotteter/verrottender Nerv.

[Was übrigens gar nichts hilft: Wenn der Zahnarzt** mit seiner Assistentin (hatte schon mal jemand mit einem Assistenten zu tun? Ich nicht) über das Bauvorhaben in XY oder Tante Elviras letzten Geburtstag erzählt.
Oh, Entschuldigung, sagt er, als ich fast vom Stuhl hopse.
Ja, du mich auch.]

Dann waren auch noch die Nussschnecken aus.

Aber jetzt wird alles gut. Ursula***.

 


* Die längst verschwundene Assistentin der ehemaligen Zahnärztin hat das immer bei Spritzen gemacht. Also absichtlich. Komischerweise hat es ihr keine ihrer Nachfolgerinnen nachgetan. Vielleicht, weil es dann dieses Ich-betäube-die-Stelle-an-die-ich-spritzen-werde-Zeugs gab. Mir war die Hand lieber.
** Ein Aushilfszahnarzt. Der hat mir auch einen Nerv geraubt. Natürlich bin ich da nie wieder hingegangen.
*** Nein, das müssen Sie jetzt nicht verstehen. Außer, Sie sind der MMM.

Ich habe überhaupt keine Zahnschmerzen!

Heute mal wieder Zeit beim Zahnarzt verbracht. Das Zahnarztorakel meint: SaisonStart.
Oje.
Alternative: Die spinnen, die Pfälzer!
Aber was soll das bedeuten. Soweit ich weiß, ist keiner der Zahnärzte Pfälzer. Aber na ja, ich kenne auch noch nicht alle (Gemeinschaftspraxis). Das heute war der dritte. Und wer weiß, vielleicht sind das heimlich Pfälzer, obwohl sie gar nicht so reden. Der von heute sagte jedenfalls das gleiche wie sein Kollege und seine Kollegin zuvor und es ist ja nicht so, als hätte ich denen nicht geglaubt, es ist nur so, dass ich seit zwei Tagen andauernd an diesen blöden Zahn denke. Aus Gründen, versteht sich.
Das könnte auch mit ein Problem sein. Denken Sie nicht mehr an ihren Zahn! Sagte der Zahnarzt von heute.
Na toll.
(Ihm war natürlich auch klar, dass es so einfach nicht ist)

Eigentlich wollte ich noch über Feste schreiben und übers Aufräumen nach Festen. Dann war mir aber nicht so nach Schreiben. Im Grunde ist mir immer noch nicht danach, aber ich muss mich ablenken. Dann wird bestimmt alles gut.
Was ich nicht glaube. Was vielleicht auch mit ein Problem ist, denn würde ich daran glauben, wer weiß.
Ich war auch schon kurz davor, das Radiointerview von kürzlich wieder herauszusuchen, in dem eine, deren Namen ich vergessen habe, davon erzählte, wie sie alte Heilmittel zusammengetragen und aufgeschrieben hat. Darunter auch eher absurde Dinge wie zum Beispiel bei Zahnweh in einer Vollmondnacht auf einem harten Brotkanten herumkauen und das Herumgekaute in einen Ameisenhaufen speien. Oder so ähnlich.
Aber es gibt hier in der Gegend sowieso keine Ameisenhaufen.

Samstag. Noch mehr Menschen.

Viel mehr Menschen. Gingen aufs Konzert.
Konzerte machen bestenfalls noch glücklicher als mit Kopfhörern im Wohnzimmer herumzuhüpfen. Schlechtestenfalls hat man keinen Platz zum Hüpfen oder es sind nur Bekloppte um einen herum.

Das Schlechteste an diesem Konzert war, dass es zu wenig Toiletten gab.
Besser zu wenig Klos als zu viel Bekloppte.

Nun bin ich wieder zu Hause, habe mir einen Ohrwurm mitgebracht und noch eins dieser Lieder, das sich auf einmal wie neu anhört, obwohl es dann doch schon fünfundzwanzig Jahre alt ist.

Menschen

Heute ist es schon wieder passiert. m und ich sitzen gerade beim Mittagessen, da klopft jemand an die Terrassentür. T. steht da, mit einem Teller in der Hand, auf dem Teller zwei Dampfnudeln. Von nebenan. Mjam!, will ich sagen, tue es dann aber doch nicht (glaube ich).

Später, m und ich sind bei P. m fährt mit dem Dreirad durch den Hof und da ist der andere T. mitsamt Papa und Oma. Und tatsächlich passiert es hier zum ersten Mal, dieses „wenn du ein Kind hast, lernst du automatisch Leute kennen“, wobei das in diesem Fall so nicht stimmt, denn T.s Papa kenne ich ja schon, ziemlich lange sogar, sind wir doch damals selbst schon auf unseren diversen Fortbewegungsmitteln zusammen über den Hof gefahren. Dann aber wurden wir groß und größer und ich glaube, ich habe seit unendlichen Jahren nicht viel mehr als Hallo zu T.s Papa gesagt.
Nun fahren wieder zwei durch den Hof und immer denke ich an die Kettcars, die T.s Papa und sein großer Bruder besaßen, und um die ich sie höllisch beneidete, obwohl ich natürlich auch damit fahren durfte, aber es waren eben nicht meine.

Und dabei begann der Tag eher unrund, mit größter Matschigkeit. Dass wir überhaupt im Hof landeten, war auch nur der Tatsache geschuldet, dass P. ein Brot brauchte. Ansonsten hätte ich gedacht, das sei einer dieser Tage, an denen ich mich am besten in einer einsamen Hütte Haus verstecke und hätte folglich genau das getan. Es war dann aber doch einer der Tage, an denen es erstaunlich hilfreich ist, auf andere Menschen zu treffen. Nette Menschen.

Ich treffe ja sowieso fast nur nette Menschen, was vermutlich damit zu tun hat, dass ich mich bei vielem, über das sich andere aufregen, eher frage, warum man sich wohl darüber aufregt. Manchmal würde ich mich auch ganz gern mal aufregen und zur Zeit muss man nun wirklich nicht lange herumsuchen, um gute Gründe zu finden, aber ich meine jetzt hauptsächlich die Dinge, die mir ganz konkret hier und jetzt und vor Ort passieren.
Gestern nämlich haben wir Äpfel aufgesammelt. Wir hatten ein bisschen Angst, H. könnte uns zuvorkommen, aber nein, es gab mehr als genug Äpfel für alle. Wir sammelten also Äpfel auf und sofern ich selbst bestimmen kann, wann der Zeitpunkt da ist, an dem ich keine Lust mehr habe, ist das wunderbar.
Dieser Zeitpunkt trat früher immer viel zu spät ein, es gab immer noch einen Apfelbaum. Heute ist das komischerweise auch so, Ach, nur noch einen Korb voll. Ach, doch noch einen. Aber wenn man selbst diejenige ist, die das sagt, hat man (nicht ganz überraschend) überhaupt kein Problem damit.
Und irgendwann ist der Hänger voll und dann ist gut.
(T. so: Also bei uns war er voller.)

Dann muss noch einer den Hänger zur Sammelstelle fahren. Tja nun. Das ist dann eins dieser Dinge, über das ich mir einen Riesenkopf machen kann. Denn wer weiß, wie viel da los ist und dann will ich ja auch noch Apfelsaft mitnehmen und dann ist da kein Platz und wie mache ich das alles nur.
Egal.
Bin ich also mit dem Hänger zur Sammelstelle gefahren. An der quasi überhaupt nichts los war. Platz ohne Ende. Nichtsdestotrotz habe ich es nach fünf Minuten immer noch nicht geschafft, rückwärts den Hänger einzuparken, um die Äpfel abzuladen.
Was mich jetzt nicht sonderlich überrascht hat, wie soll das auch schneller gehen, wenn man nur ungefähr einmal im Jahr mit einem Hänger herumfährt.

Jetzt komme ich aber endlich zum Punkt, von wegen nette Menschen, über die sich andere aufregen, denn wie ich da so vor und zurück und wieder vor und zurück und … kommt der freundliche Sammelstellenmitarbeiter und grinst sich eins. Und na ja, dann lachen wir beide noch ein bisschen über mich und meine weiterhin höchst unglücklichen Einparkversuche und am Ende setzt sich der Sammelstellenmitarbeiter ins Auto und hat in genau einem Versuch das Auto samt Hänger einparkt.

Mittwoch

Heute mal wieder sandstrahlen. Zum zweiten Mal beim neuen Zahnarzt und dieses Mal ernsthaft darüber nachgedacht, doch den weit(er)en Weg auf mich zu nehmen und zur alten Zahnärztin, beziehungsweise ihrer Mitarbeiterin, Frau M., zurückzukehren. Nur fürs Sandstrahlen. Denn bei Frau M. ist das ein Wellnesstermin, vergleichsweise. Beim neuen Zahnarzt mehr die Kategorie: „Vom Bulldozer überfahren.“
Die Behandlung selbst, das ginge ja noch. Ist zwar auch rabiater, aber gut, dafür hat man es auch schneller hinter sich.
Aber das drumherum. Da mangelt es.
Frau M. nämlich unter anderem alle zwei Minuten so: Wollen Sie vielleicht mal ausspülen?
Ich will immer ausspülen.
Heute irgendwann nachgefragt deswegen, ging dann natürlich auch und natürlich könnte ich öfter fragen, aber nun. Beim Wellness muss ich nicht nachfragen.

Vielleicht aber schon eine Lösung für dieses Problem gefunden, denn, später am See, da erzählt M. von der Tochter von E., die hätte doch eine Praxis aufgemacht, nur für Zahnreinigung und so, hier in der Nähe.
Das Internet weiß davon nichts, aber es war auch nicht ganz klar, ob die Tochter nun R. oder I. heißt und ihren alten Nachnamen hat sie vermutlich auch nicht mehr.
Aber Ha!, auf dem Nachhauseweg (vom See) fällt mir ein, dass der Bruder der R. und/oder I. ja direkt gegenüber wohnt. Der wird das wohl wissen.
Übernächstes Mal Sandstrahlen wird also alles ganz anders. Nächstes Mal noch nicht, ich Heldin hatte nämlich schon vor dem Sandstrahlen gleich den nächsten Termin ausgemacht. Könnte ich natürlich noch ändern, aber ach.

Beim Zahnarzt selbst fühle ich mich dagegen gut aufgehoben. Der kam nämlich auch noch dazu, zur Kontrolle und weil mein Problemzahn immer noch herumproblemt. Der Zahnarzt hatte da noch eine Idee, mal sehen, ob er ihn kleingekriegt hat, den Zahn.

Da fällt mir ein: Lieber vermutlich mitlesender L.:
„Ein Ei und ein Brownie, bitte.“
Macht es Sinn, dass ein Zahnarzt das zur Assistentin sagt? Falls ja, bitte ich um Aufklärung.
Ich hätte natürlich nachgefragt, aber kaum sagte er (der Zahnarzt): Alles gut, auf Wiedersehen, bis zum nächsten Mal, schon vergesse ich, was ich noch hätte fragen wollen und weg, nichts wie weg.

In diesem Fall an den See.
Sehr merkwürdig, diese See-Sache. Bestes Wetter heute, angenehm warm, sonnig, aber nicht zu sehr, Sommerferien auch noch und der See, also das Wasser, noch nicht kälter als vor vier Wochen (zumindest mein Eindruck). Aber kein Mensch da, also kaum einer. Wo sind die alle? Ist mir ja auch recht, viel mehr See für uns ganz allein, aber verstehen tu ich das nicht.
Wir kauften das letzte Nucki-Nuss, die vorletzten Cola und Hurra, Pommes gab es auch noch. Sehr gute Pommes machen sie am See.

Wie wir so am Wasser stehen und Fische fangen (Naaaain!, würde m sagen), kommt plötzlich Wind auf. Dann noch mehr Wind und fünf Meter vor uns stiebt das Wasser auf einmal kreisrund in die Höhe. Fliegende Fische?, dachte ich noch, aber das kreisrunde Wasserschäumen wirbelte weiter. Ein Mini-Tornado. Hatte ich auch noch nie gesehen. Muss ich auch gar nicht wiedersehen, war nämlich tendeziell eher unheimlich, obwohl mini und flugs vorüber gezogen.

m schläft auf der Heimfahrt natürlich im Auto ein und ist später nicht sonderlich begeistert davon, ebendort und ziemlich verschwitzt wieder aufzuwachen.

Später fällt mir ein, dass wir ja grillen wollten und nachdem der Hofladen auf dem Weg zum See dummerweise nur Do, Fr, Sa offen hatte, hatten wir nun weder Maiskolben noch Zucchini (aber Bratwurst, Steak und Käse). Das heißt doch, wir hatten die verkümmerte Zucchini aus unserem Garten, das wäre immerhin eine Gabel voll für mich und eine für den MMM geworden. Ich beschloss dennoch, einfach mal nebenan nachzufragen, was der Zucchini-Überschuss gerade so mache. Tada!, schon hatten wir eine sehr ordentliche Grill-Zucchini. Super Sache, dieses nebenan, immer wieder aufs Neue.

Zwischendurch noch Tomaten geerntet. Ha! Die eine Sache in unserem Garten, die nicht verkümmert ist, ganz im Gegenteil. Also nun ja, teilweise doch. Drei von vier Tomatenstöcken stehen nämlich vor dem Haus, den ganzen Sommer über haben wir da vielleicht zwanzig Tomaten geerntet. Insgesamt. Aber einer von vier Tomatenstöcken steht hinterm Haus und Ha!, tut so, als wäre er fünf Tomatenstöcke auf einmal. Mjam!, würde m ganz zu recht sagen.

Montag

Nun, das mit den Auberginen nehmen wir vermutlich nicht in die Liste der zu wiederholenden Essen auf. Vielleicht doch, falls sich ein Georgier findet, der uns zeigt, wie man es richtig macht.

Dafür hat das mit dem Naan umso besser geklappt. Das gab es dazu und mit Naan weiß das Internet auch mehr anzufangen (ich habe mich grob an dieses Rezept gehalten).

An all die Mittagessen in Frankfurt gedacht. Als nächstes frage ich das Internet vermutlich nach Palak Paneer.

Beim Hefeteigkneten dagegen an Frau Gröner gedacht. Frau Gröner kann sich wunderbar fürs Hefeteigkneten begeistern und das völlig zu Recht. Hefeteigkneten ist großartig.

m war dann auch sehr begeistert, denn Naan, das sieht doch ziemlich nach Pfannkuchen aus, nicht wahr? Und das ganz ohne Käse.

*

Jede Gelegenheit genutzt, Julia Sommer sät aus von Tim Krohn weiter zu Ende zu lesen. Der dritte Band der Menschlichen Regungen. Es ist ein bisschen wie Blog lesen oder Serien gucken, ein Wiedersehen mit diesen ganz normalen Menschen, die so normal natürlich nicht sind, aber wer ist das schon. Und immer wieder von neuem erstaunt mich, wie offen sie miteinander reden, was sie sich alles sagen.

*

Immer noch an diesen blöden 11.000 Zeichen herumlaboriert. Es waren ja schon genug, dann aber wurde ich übermütig und dachte mir, Hurra, kann ich dies und das und jenes wieder herausstreichen, es waren immer noch knapp über 11.000 Zeichen, dann aber habe ich ein Word-Dokument daraus gemacht und nun. Irgendwo auf dem Weg dahin sind Zeichen verloren gegangen.
Dummerweise aber schon den Punkt erreicht, an dem ich keine Lust mehr habe, den Text zum dreimillionsten Mal zu lesen. Liegen lassen, nicht wahr? Dann ist er aber immer noch da und ich will ihn doch loswerden, um etwas anderem Platz zu machen.

*

Und noch mal Essen. H. hat uns im Frühjahr/Sommer zwei Buschbohnensetzlinge geschenkt (unter anderem). Nun ja, dachte ich, Buschbohnen.
Aber ich kann keine Setzlinge wegwerfen, die müssen schon selbst verkümmern. Im Gegensatz zu denen in H.s Garten sind sie das auch, verkümmert, aber wenn man sie für sich allein betrachtet, dann sehen sie sogar ganz gut aus.

Jedenfalls hingen auf einmal Bohnen daran und völlig aus dem Nichts heraus hatte ich Lust auf Bohnen. Ich musste ein paar Tage sammeln, bei eher verkümmerten Bohnensträuchern braucht es ein paar Tage, bis man eine Portion Bohnen zusammen hat. Dafür schmeckte es dann aber ganz großartig.

*

Man könnte meinen, ich würde es gern machen, dieses Kochen.
Ha! Trügerisch, dieses Internet.
Na gut, manchmal stimmt es. Viel öfter aber nicht. Nur Hefeteig, der ist tatsächlich bedenkenlos großartig.