Meine Welt.

Kleiner und kleiner wird sie in den letzten Tagen.

Da ändert es auch nichts, gerade in Berlin gewesen zu sein. Zumal ich gar nicht wirklich in Berlin war, also schon (obwohl – mindestens einer würde jetzt sagen: Brandenburg), aber hauptsächlich habe ich den Himmel über Berlin gesehen, von einer wunderbaren Dachterrasse aus.
Das ist auch gar nicht weiter schlimm, schließlich bin ich nicht wegen Berlin nach Berlin gefahren, sondern wegen der Menschen auf der Dachterrasse.

Und doch ist es typisch für die letzten Tage. Wochen.
Einmal ans Berliner Wasser, Enten gucken – das war schon weit, sehr weit.
Meine Welt wird kleiner und kleiner, weil mir die Vorstellung eines Ausflugs in den Nachbarort ähnlich anstrengend erscheint, wie die, einen Berg zu beklettern. Einen hohen Berg. Den Hausberg. Oder auch nur einen Berliner Schlittenhügel.
Und dabei mag ich Berge. Ich mag auch den Wald, aber es ist so weit bis dahin.
Ich bin schon froh, wenn ich es zum Bäcker schaffe. Bis zu den Himbeersträuchern im Garten. Zur Waschmaschine in die Tiefen des Kellers.

Ja, ich tue mir mal wieder selber leid. Alles könnte viel schlimmer sein. Ich müsste mich einfach nur aufraffen. Aber nichts geht mehr, noch weniger als sonst und ich brauche B. und Taschentücher und komme mir vor wie eine dieser unsäglichen Romanfiguren, die nichts tun, nie etwas tun, man will sie schütteln, man hofft, man denkt sich „jetzt aber“, aber am Ende passiert doch nichts, sie machen einfach so weiter in ihrem Trott, das kann doch nicht sein, aber es ist so.

Ich mach mir die Welt, widewide wie sie mir gefällt*

Ich habe sie kleiner gemacht, es gefällt mir nicht, ich kann sie auch wieder größer machen. Ganz bestimmt. Irgendwann. Bald.

 

* Das ist natürlich aus dem Titelsong der Pippi-Langstrumpf-Fernsehserie. Muss man das tatsächlich dazusagen? Ich mache es vorsichtshalber mal.

Bleib bei den Häusern, II

(Teil I findet sich hier)

Nun soll ich also gleich gar nicht mehr weggehen. Ja nicht zu weit, ja nicht zu lang, wir machen uns doch Sorgen. Zu anstrengend, das.
Zwei Stunden durch den Wald, bestimmt eine davon habe ich auf diversen Bänken und Baumstämmen am Wegesrand verbracht.
Zu anstrengend.
Im Wald sitzen, Wind hören, Grün gucken, Fliegen verscheuchen. Gummibärchen essen. Wolken suchen, Rehe finden. Hutzeln werfen, Ameisen wegpusten.

Niemand, der etwas von mir will.
Niemand, der mir Gutes will.
Dem Wald bin ich so egal.

Anstrengung geht anders.