Sam, der Wald und ich

Vorgestern war ich im Wald und der Wald sagte, Sams Geschichte sei jetzt aber wirklich erzählt. Ich könne noch hundert weitere Seiten schreiben, das ändere nichts. Es sei alles schon da. Sagt der Wald.

Zuhause öffne ich die Sam-Datei (na ja, eine der Dateien), springe zum Anfang, lese mich ein wenig fest, bin dann aber bei Seite zehn schon völlig erschlagen. Wie soll ich das jemals in irgendeine Ordnung bringen. Wenn es eine Ordnung sein wird, wer weiß das schon, in jedem Fall ist es jetzt völlig unsortiert, enthält Dinge, die längst nicht mehr aktuell sind, enthält überhaupt ziemliche viele Dinge, 363 Seiten sagt Libre Office.

Ich komme auf die glorreiche Idee, alles auszudrucken.

Ich drucke natürlich nicht gleich alles (auf einmal) aus, wo denken Sie hin, mein Drucker schafft maximal drei Seiten, bevor er meine Unterstützung braucht. Kein Papier, meldet er, obwohl er natürlich ausreichend Papier zur Verfügung hat.
Ich drucke maximal dreißig Seiten, mehr schaffe ich nicht, ohne irre zu werden. Man kann ja leider auch nichts nebenher machen, denn alle drei Seiten muss ich Papier zurechtrücken und den mach-weiter-Knopf drücken.

Heute stelle ich dann fest, dass man doch etwas nebenher machen kann, zum einen knapp 200 Fotos auf die dm-Fotoshop-Seite hochzuladen, die noch langsamer ist als der Drucker, aber immerhin selbstständig arbeitet.
Oder das Ausgedruckte gleich wieder zu zerschneiden, denn es ist ja so, die Sam-Sache kommt in kleinen Häppchen daher, von denen eines nicht unbedingt etwas mit dem anderen zu tun hat oder darauf aufbaut, ganz im Gegenteil sogar. Das macht mich ja unter anderem so wirr, wenn ich das Dokument öffne.
Ich schneide also und klebe sogleich wieder zusammen, was zusammengehört, aber auf verschiedenen Seiten gelandet ist.

Und später breite ich Klarsichtfolien auf dem Boden aus und sortiere Zerschnittenes, beziehungsweise Geklebtes zum richtigen Stapel.
Dass ziemlich viel davon auf dem braucht-keiner-mehr-Stapel landet, ich weiß nicht, ob das nun so gut ist. Also nein, ist es nicht, darum landet es ja dort.
Natürlich heißt der Stapel in Wirklichkeit anders, ich bin ja echt gut im Wegwerfen, aber in dem Fall ist das doch ein bisschen schwieriger, daher heißt der Stapel offiziell kann-man-vielleicht-noch-brauchen?

Diese Methode, wenn man sie so nennen kann, also die der Stapelbildung, sie hat schon ein klein wenig Struktur gebracht, denn es haben sich bis jetzt neun Stapel gefunden (abseits des kann-weg) und deren Titel sind mehr an Anordnung, als ich bisher je hatte.

Keine Ahnung, ob das alles etwas nützt, ein klein wenig befürchte ich, diese Ausdruck-Aktion ist vielleicht doch mehr Prokrastination als sinnvolle Arbeit, aber nun.

Zählte ich zur Gruppe derjenigen, die vor Ideen nur so überfließen und nicht wissen, wohin damit, vermutlich hätte ich Sam schon längst aufgegeben.

Na ja, vielleicht auch nicht.

Aber jetzt muss das wirklich mal ein Ende Form annehmen.

Allgemein

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert