Heute seit langem mal wieder über die Neckarbrücke gefahren. Ich dachte ja früher schon immer Hach!, wenn ich über die Neckarbrücke gefahren bin. Nun ist daraus mehr so ein hachseufz geworden, denn heutzutage fahre ich mit dem Auto, statt mit dem Fahrrad.
Aber nun. Vor- und Nachteile halt.
B. besucht. Wir drücken immer noch fest die Daumen.
Die Gelegenheit genutzt und gleich nach D. weitergefahren, mal gucken, was die Kastanien dieses Jahr so machen, also die Esskastanien.
Nun.
Nichts machen die, gar nichts. Der Waldboden ist voller Eicheln, aber darauf fallen wir nicht mehr herein*.
Unser streng geheimer Kastanienbaum: Nichts Nach intensiver Suche ungefähr fünf Kastanien. Kleine, also solche, nach denen wir uns letztes Jahr gar nicht erst gebückt hätten.
Und nein, uns ist niemand zuvorgekommen, außer, diejenigen haben die stacheligen Hüllen auch gleich mitgenommen.
Die zweite streng geheime Kastanienbaumsammlung hat immerhin eine oder na ja, zwei Portionen für uns abgeworfen.
Unter den gar nicht so geheimen Kastanienbäumen auf dem restlichen Weg liegt dann mitunter doch einiges an Stachelbällen, aber wenn die Verpackung maximal ein klein wenig größer ist als eine Walnuss, dann müssen wir uns danach auch nicht bücken.
Am Absprungplatz großes Gedränge. Während wir eine Banane (ich natürlich nicht, wo denken Sie hin) und zwei Brötchen (vom lächelnden Bäcker!) essen, stürzen sich gleich vier Paraglider in die Tiefe (plus drei abgebrochene Starts) oder vielmehr in die Höhe.
Mein Sport wäre das nicht, ich finde das Zuschauen schon viel zu nervenaufreibend.
Wir gehen weiter und ich sage, dass es ja schon extrem blöd wäre, bei einem Fehlstart ausgerechnet in diesem Hang zu landen, denn wie soll hier ein Krankenwagen hochkommen.
Kaum habe ich den Satz beendet, sehe ich den Weg hinunter ein Fahrzeug, das verdächtig nach einem Notarztwagen aussieht und tatsächlich auch genau das ist.
Man muss gar nicht abstürzen, man kann auch einfach nur ausrutschen und sich dabei etwas tun (Gute Besserungswünsche auch hier).
Wieder unten im Ort haben wir das neu hinzugekommene Lokal ausprobiert und ja, da kann man hingehen. Also könnte man, würde man in der Nähe wohnen. Während wir da so saßen und auf unser Essen warteten, stellten wir mal wieder fest, dass es so etwas in der neuen alten Heimat einfach überhaupt nicht gibt. Dabei kann man hier auch essen gehen, da sitzt dann aber nicht mitten im Ort und trifft auch nicht mindestens drei Leute, die auch etwas essen oder trinken oder irgendwohin gehen und auf dem Weg nach irgendwo an uns vorüberlaufen. Hier im neuen alten Ort geht man nirgends hin, man fährt mit dem Auto (woandershin).
Und da schließt sich der Kreis dann wieder, Vor- und Nachteile und ach ja, der Wald. Wald gibt es hier wie dort, aber Wald ist natürlich überall anders und als ich dort war, hatte ich mitunter Sehnsucht danach, aus dem Wald auch mal wieder herauszutreten und mich auf Wegen, die an endlosen Feldern entlangführen, kräftig durchpusten zu lassen. Jetzt, wo ich hier bin, habe ich Sehnsucht danach, in einen Wald hineinzugehen, aus dem ich so schnell nicht wieder herauskomme.
Es ist aber auch kompliziert.
Wie macht man das nur, wenn man an zehn verschiedenen Orten gewohnt hat, man ist ja nur noch damit beschäftigt, immer wieder von hier nach da zu gehen und kommt ansonsten nirgends mehr hin.
Da fällt mir ein, dass ich irgendwann auch noch einmal durch die Strowollner Schlucht aufs Iwonskihüttchen wandern und auf tote Pferde** Steinberge schauen will.
Ach je. Gerade nach Bildern gegoogelt.
Berge. Hach.
Und Bergwald, das ist ja gleich noch mal was anderes, denn: wie der riecht!
Eins meiner dringlichen Vorhaben ist ja, endlich mal wieder ganz allein Urlaub zu machen. Zu blöd, dass ich nicht sonderlich gut darin bin, meine dringlichen Vorhaben umzusetzen. Und vor allem gibt es einfach zu viele Optionen für dieses spezielle dringliche Vorhaben, auf der „da will ich endlich mal wieder hin“-Liste gibt es einfach zu viele Einträge und daneben existiert ja auch noch die „will ich endlich (mal wieder) besuchen“-Liste, wie soll man sich da entscheiden, gar nicht, daher verbringe ich meine nächsten freien Tage allein zu Hause und helfe beim Kinderkleiderflohmarkt.
Das ist ein wenig absurd, wenn ich es so schriftlich festhalte, aber nun ja, die freien Tage gab es genaugenommen nur wegen dieses Flohmarkts, das ist ja das Problem, also meins, also das meiner dringlichen Vorhaben.
* Vor Jahren habe ich mir ein „was man aus der Natur alles essen kann“-Buch zugelegt und darin ein Bild (und Rezept) von Eichelbrot gefunden. Das sah richtig gut aus, das wollte ich unbedingt auch mal probieren.
Nun.
Das Kochwasser so lange wechseln, bis es sich (wegen der gelösten Gerbstoffe) nicht mehr dunkel verfärbt – so ähnlich stand das da beschrieben.
Nach zwei Stunden haben wir aufgegeben.
** Das ist jetzt wieder nur für den MMM.