So kombiniert man Alt und Neu, sagt das Zahnarzt-Orakel. Ich beschließe, mich eher an die schwer lesbare (vielleicht auch mal wieder zum Augenarzt?) Alternative Was uns glücklich macht zu halten.
Was mich glücklich macht: Wenn dieses Weh endlich verschwindet.
Nun ja. So weit ist es leider noch nicht. Vor allem, als ich da so im Stuhl sitze liege, an Deckenquadrate starre und versuche, ruhig, ganz ruhig zu atmen.
Was mir hilft, wenn ich da schon herumliegen muss: Wenn ich gesagt bekomme, was jetzt, beziehungsweise als nächstes passieren wird. Und wie lange das dauert. Und wann es endlich vorbei ist.
Da ist dieser (Zahnarzt) noch ein klein wenig ausbaufähig.
Was auch hilft: Wenn mir jemand eine Hand auf die Schulter legt. Fest.
Das passiert manchmal, wohl eher zufällig*, meist ist es daher auch keine Hand, sondern ein Arm und es wirkt besser als die Schmerztablette, die ich heute Nacht genommen habe.
Jetzt muss ich nur noch lernen, das mit dem Handauflegen und „Reden Sie mit mir! Andauernd!“ vorher anzusprechen.
Denn das nächste Mal ist leider absehbar, es gibt da noch ein paar Dinge zu tun.
Wie unfassbar das stinkt, so ein verrotteter/verrottender Nerv.
[Was übrigens gar nichts hilft: Wenn der Zahnarzt** mit seiner Assistentin (hatte schon mal jemand mit einem Assistenten zu tun? Ich nicht) über das Bauvorhaben in XY oder Tante Elviras letzten Geburtstag erzählt.
Oh, Entschuldigung, sagt er, als ich fast vom Stuhl hopse.
Ja, du mich auch.]
Dann waren auch noch die Nussschnecken aus.
Aber jetzt wird alles gut. Ursula***.
* Die längst verschwundene Assistentin der ehemaligen Zahnärztin hat das immer bei Spritzen gemacht. Also absichtlich. Komischerweise hat es ihr keine ihrer Nachfolgerinnen nachgetan. Vielleicht, weil es dann dieses Ich-betäube-die-Stelle-an-die-ich-spritzen-werde-Zeugs gab. Mir war die Hand lieber.
** Ein Aushilfszahnarzt. Der hat mir auch einen Nerv geraubt. Natürlich bin ich da nie wieder hingegangen.
*** Nein, das müssen Sie jetzt nicht verstehen. Außer, Sie sind der MMM.