Wie es mir gefällt.

Ich bin süchtig nach diesen Büchern, die einem suggerieren, es wäre möglich, man selbst zu sein, diejenige, die man gerne sein will, insgeheim. Man ist es nicht, schafft es nicht, aber dann passiert etwas, im Normalfall trifft man jemanden und dann schafft man es immer noch nicht, nicht auf Dauer jedenfalls, aber man merkt, er wäre möglich. Dann folgt der Teil, in dem man mehr oder weniger absurde Hindernisse aus dem Weg räumen muss, irgendwann gibt man auf, wird doch wieder zum gewohnten Selbst, diesem Selbst, das man eigentlich lieber nicht wäre, jetzt genügt es erst recht nicht mehr und dann passiert doch wieder etwas und Hurra!, das Leben kann beginnen, endlich.

Irgendwann habe ich mal einen Radiobeitrag über Sehnsucht gehört. Ich weiß nicht mehr, um was es genau ging, aber ich weiß noch, wie mich dieses Wort getroffen hat. Sehnsucht.

Die Leute in den Büchern wissen ja insgeheim immer, was sie zu tun haben. Das heißt, zuerst wissen sie es nicht, zuerst weiß es nur die Leserin und das eine oder andere Mal muss sie mit den Augen rollen, weil sich die Bücherleute so bekloppt anstellen. Aber so ist das im echten Leben ja auch, jemand erzählt von seinem Problem, man fragt sich, wo das Problem eigentlich ist, der andere müsste doch „einfach nur“ xyz tun, aber wenn man dann selbst mit seinem Problem dasteht und es kommt einer und sagt, man müsse doch einfach nur xyz tun, dann will man entweder die Augen verdrehen oder ihm kräftig ans Bein treten, in keinem Fall aber will und wird man xyz tun.

Irgendwann habe ich ein Buch gelesen, es hieß Ich warte darauf, dass etwas geschieht, einen ganzen Roman lang geschah nichts, gar nichts, zumindest erschien es mir damals so, ich weiß noch nicht einmal mehr, um was es eigentlich ging, aber der Titel, den vergesse ich nicht, immer wieder fällt er mir ein und jedes Mal fürchte ich, es wäre ein passender Titel für den Roman meines Lebens.

G. ist gestorben, aber statt an G. denke ich wieder nur an mich, wann habe ich G. das letzte Mal gesehen, ich hätte sie besuchen sollen, ich sollte so vieles, sollte mich an G. erinnern, erinnere mich auch, daran, wie sie einem die Tür geöffnet hat, mit irgendeinem Stofffetzen, den sie als Stirnband um die störrischen Haare gewickelt hatte, daran, dass ich an Bad-Hair-Days immer fürchte, mehr von ihr in mir zu haben, als ich mir wünschen würde, daran, wie sie die Plätzchendose hervorgeholt hat, daran, dass ich den Käsekuchen nach ihrem Rezept mache, daran, dass ich eine Kuchenform von ihr bekommen habe, die nutze ich immer noch, aber was hat jetzt das eine, was hat G. mit dem anderen zu tun, nichts, alles.

Dem Buch, das ich gerade gelesen habe, eins von denen, die einem suggerieren, man könnte diejenige sein, die man will, diesem Buch ist ein Zitat aus Wie es euch gefällt vorangestellt, Shakespeare, und die letzte Zeile, Sein Leben lang spielt einer manche Rollen, da dachte ich, nun ja, wenigstens dafür hat sich das Buch schon gelohnt, aber nicht nur dafür, es ist möglich, sagt das Buch und wie das so ist mit den Süchten, so richtig gut tun sie einem nicht, es ist möglich, denke ich abermals, diejenige zu sein, die ich will, scheiß doch auf alle Rollen, aber dann weiß ich wieder nicht, wie das gehen soll und wieder fällt mir der Titel ein, Ich warte darauf, dass etwas geschieht, nichts geschieht, man muss schon etwas tun, wenn ich doch nur wüsste, was.

Alles ist möglich, denke ich trotzdem jedes Mal aufs Neue, aber dann bleibt doch wieder alles gleich und es ist ja auch gut wie es ist, irgendwie, nur eben auch nicht. Ich versuche, darüber zu reden, so richtig, in echt, Wir sollten mal Squash spielen, bekomme ich als Antwort, Nein, denke ich, das sollten wir nicht, aber vielleicht liegt es auch daran, an meinem Nein, vielleicht sollten wir tatsächlich Squash spielen. Vielleicht aber auch nicht, vielleicht ist es mir nur nicht möglich, darüber zu reden, mich verständlich zu machen, wie soll das auch gehen, ich verstehe mich doch selbst nicht und nie ist genug Zeit, nie finde ich die richtigen Worte, immer greife ich zu den nächstbesten und dann rede ich darüber, dass neuerdings andauernd meine Socken kaputt gehen, ja wirklich, das tue ich und damit kann man nun wirklich keine Lösungen Wunder erwarten.

Das Buch ist zu Ende gelesen, sein Zauber noch da, schnell wird er sich verflüchtigen und dann werde ich wieder weiter funktionieren, ganz normal, das ist so schön einfach, vielleicht unternehme ich ein paar halbgare Versuche, dem alles ist möglich hinterherzuspüren, aber es wird nicht funktionieren, nie funktioniert es und ich weiß doch auch nicht, was fehlt, was sollte auch fehlen, alles ist gut, aber das ist es nicht, immer ist da dieses Dings im Hintergrund, dieses Dings, für das ich keine Worte finde, das Dings, das ich manchmal vergesse, so lange, bis mich das nächste Buch, das nächste Wort trifft.

Und jetzt weiß ich auch nicht.

Geschenke!

Es gibt dann doch eine Sache, die mich begeistert. Abgesehen vom Schreiben, wobei Schreiben begeistert mich im Grunde nicht wirklich, das ist mehr eine Notwendigkeit, was jetzt auch wieder nicht stimmt, aber ach, es ist kompliziert.

Die andere Sache fängt damit an, dass ein Geschenk benötigt wird. Das ist erst einmal wenig begeisternd, außer, es tritt einer dieser seltenen Fälle ein und mir fällt sofort etwas ein, sogar etwas, das sich drei Tage später immer noch genauso richtig anfühlt wie in dem Moment, als es mir eingefallen ist.

Es kann natürlich auch sein, dass überhaupt kein Geschenk benötigt wird, mir aber trotzdem eins einfällt. Das ist am allerbesten.

Normalerweise ist es aber so, dass mir nichts einfällt. Und allen anderen, die sich eventuell am Geschenk beteiligen könnten, fällt sogar noch weniger ein.

Dann finde ich die Geschenke-Sache total doof.

Zumindest so lange, bis mir eben doch etwas einfällt.

Dann wird es allerdings wieder blöd, denn nun gilt es, die Idee umzusetzen, beziehungsweise alles mögliche dafür zu tun, die Idee umsetzen zu können. Beispielsweise das Buch bestellen (schon wieder), einen Wasserzerstäuber besorgen und eine Fliegenklatsche (ja, wirklich).

Das mit dem Buch ist natürlich einfach. Und macht sogar noch Spaß. Schließlich muss ich dafür in eine Buchhandlung (also nein, müsste ich theoretisch nicht, mache ich aber) und da finde ich vielleicht sogar noch ein Buch, das ich mir selbst schenken kann.
Aber dann gibt es nirgends Wasserzerstäuber und die Saison für Fliegenklatschen ist auch längst vorbei und ach, die Idee war vielleicht doch nicht so gut.

Irgendwann aber ist dann (hoffentlich) doch alles besorgt und hurra, jetzt kann ich zur Tat schreiten und die Idee umsetzen.

Das ist dann allerdings auch wieder blöd, denn es bedeutet, dass ich etwas tun muss, etwas jenseits von Couch+Lesen. Dazu habe ich im Normalfall recht wenig Lust, zumindest so lange nicht, bis ich angefangen habe und feststelle, dass Plan A zwar überhaupt nicht aufgeht, mir dafür aber Plan B einfällt, der sich erstaunlicherweise auch sofort umsetzen lässt (ohne weitere Besorgungen), der außerdem sogar noch besser ist als Plan A und hurra, es wird, aber warum habe ich eigentlich kein grünes Geschenkband, ach, egal, so hübsch wie B.s Geschenke wird es am Ende sowieso nie aussehen, und hurra, jetzt ist es fertig, das Geschenk und huch, hat das plötzlich einen Riesenspaß gemacht.

Was der Grund ist, warum ich das aufschreibe, also der Riesenspaß. Damit ich nicht wieder vergesse, dass ich mich eben doch für etwas begeistern kann, ja ich!, so richtig, mit Essen und Trinken vergessen und nicht ansprechbar sein, und ach, ich könnte noch zwölf weitere Geschenke zusammenbasteln, wenn ich nur wüsste, für wen was.

Was schön war: Blumenladenkekse.

Ich weiß gar nicht, wer mit diesem Was-schön-war angefangen hat, es ist im Grunde auch egal, aber nun ja, Ehre, wem Ehre gebührt und so. Ich habe jedenfalls bei hier und hier und hier und hier davon gelesen.

Und heute morgen geschah dann etwas, das unbedingt in diese Kategorie hineingehört.
Alles fing mit der Lampe an, die wir am Samstag natürlich nicht gefunden haben. Dafür haben wir Getränke und Milch eingekauft, das ist ja auch wesentlich einfacher einzukaufen als Lampen. Diesen Einkauf tätigten wir allerdings nicht dort, wo wir gewöhnlich einkaufen, weil, das lag natürlich nicht auf dem Weg. Macht aber nichts.
Macht dann aber doch was, wenn man, Stunden später und längst wieder zu Hause, den Pfandzettel in der Jacke findet. Über eine nicht unwesentliche Summe.

Blöd. Weil, liegt ja nicht auf dem Weg.

Vielleicht aber auch doch nicht so blöd, denn:
Fährt man, also m und ich, da halt doch noch mal hin, was solls. Wir brauchen sowieso schon wieder Milch. Und neben dem Milchladen ist der Blumenladen, dem wollte ich sowieso irgendwann einen Besuch abstatten, eigentlich erst zu Adventskranzkaufzeiten, aber ach, egal, diese Woche steht sowieso noch ein Geburtstag an, wer weiß, vielleicht finde ich dafür etwas.

Ich finde Weihnachtsplätzchen! Selbst, beziehungsweise vom Blumenladen-Team, gebackene Weihnachtsplätzchen. Die sind wunderhübsch anzusehen auf einer Theke am Eingang aufgebaut, sehen aus wie vom Bäcker, ich denke tatsächlich zuerst, irgendein Bäcker hat eine Marktlücke entdeckt und verkauft im Blumenladen 100-Gramm-weise Weihnachtsplätzchen.

Aber weit gefehlt.

Wollen Sie vielleicht ein Glas Sekt?, fragt mich die freundliche Blumenladenmitarbeiterin, die plötzlich hinter den Plätzchen auftaucht.
Stellt sich heraus, man bekommt das alles einfach so. Sekt. Plätzchen. Rezepte für die Plätzchen. Für die sehr leckeren Plätzchen.

m und ich probieren uns von Linzer Schnecken zum Schokoladenbrot durch und natürlich kaufen wir dann auch noch etwas, viel mehr, als wir eigentlich wollten.

Aber hach, war das schön lecker.

Mut-will-ich*.

Ich weiß nicht, wie wir das jemals wieder gut machen können, sagte Frau R. am Telefon.
Komisch, dachte ich und hatte mal wieder das Gefühl, in einer anderen Welt zu leben. Wieder gut machen, was gibt es da wieder gut zu machen. Es ist doch nichts kaputt. Zumindest nicht bei uns.

Und Frau K., die fast schon Angst vor mir hatte. Nur weil ich ein bisschen hochdeutscher spreche als sie. Ha! Sie sollten mich mal mit P. hören, habe ich ihr gesagt.
Und dann habe ich auch noch studiert, schlimm. Als würde das etwas bedeuten.
Überhaupt, noch so eine Sache, die ich nicht verstehe – die oft gehörte Aussage, das könne doch nicht sein, wie könne die so etwas sagen**, die habe doch studiert. Ja und? Was hat das eine mit dem anderen zu tun?
Jedenfalls, die Frau K.
Sie arbeiten hier doch schon x Jahre lang, habe ich zu ihr gesagt. Sie sind es, die Ahnung haben. Ich weiß gar nichts wenig darüber, wie es hier läuft, da hilft es auch nichts wenig, studiert zu haben.

Und wie oft mir schon mal jemand gesagt hat, ich sei mutig. Weil ich allein durch die Berge wandere, den Job hinwerfe, was weiß ich. Und dann wundere ich mich, weil ich das überhaupt nicht mutig finde, weil ich mich überhaupt nicht mutig finde, ganz oft nicht, gerade, wenn es darum geht, den Mund aufzumachen, weil irgendwer mal wieder saublöde Bemerkungen macht. Das wäre mutig. Aber allein in den Wald gehen? Das ist kein Mut, das ist eine Notwendigkeit.

Sie stünde in unserer Schuld, sagte Frau R. am Telefon dann noch und ich versuchte (vermutlich vergeblich) ihr das wieder auszureden.
Da stehe ich plötzlich da wie jemand, der etwas für andere tut, dabei tue ich alles doch nur für mich selbst und sei es, weil ich mich selbst nicht mehr leiden könnte, hätte ich es nicht getan.
A. fällt mir ein, A., die viel zu oft mit der Angst zu kämpfen hat, es würde irgendwann auffliegen, irgendwann würden alle merken, dass sie gar nicht der gute Mensch ist, für den sie alle halten.
Immerhin damit habe ich kein Problem. Sollen sie mich doch halten, für wen sie wollen.
Aber merkwürdig ist es doch.

 


* Geklaut Inspiriert von einem längst vergangenen Programmheft des Heidelberger Theaters.
** Mir fällt gerade kein Beispiel ein, meistens aber hat es etwas mit „die“ und „wir“ zu tun.

Nein, dieser Eintrag handelt nicht von Agatha Christie.

Kürzlich gab es in der nächstgelegenen Lieblingsbuchhandlung eine Büchervorstellung von Lieblingsbüchern der Buchhandelnden.
Bei dieser Büchervorstellung war ich natürlich nicht, wegen Abendtermine und ach ja.
Die örtliche Zeitung berichtete aber darüber und stellte in eben jenem Bericht auch einige der vorgestellten Bücher vor.
Bei dem einen, das mich ansprach, dachte ich, hm, Graham Norton, das hört sich doch gleich nach der Detektivgeschichte an, die es tatsächlich auch ist, also fast, eigentlich hört es sich mehr nach zwanziger Jahre an, nach Agatha Christie und weiß nicht mehr, wie die noch alle hießen.
Daher kenne ich den Namen, dachte ich, das ist einer von weiß-nicht-mehr-wie-die-noch-alle-hießen, aber dann stellte sich heraus, dass die Geschichte keineswegs zu Agatha-Christie-Zeiten spielt, sondern im Heute.
Name hin oder her, ich beschloss, mir das Buch bei Gelegenheit anzuschauen, diese Gelegenehit bot sich heute, habe ich doch heute die Buchhandlung aufgesucht, in der das Buch vorgestellt wurde.

Ich fand es aber zuerst nicht. Dafür fand ich Jan Seghers. Einen neuen Marthaler! Hurra! Den kann ich unbesehen mitnehmen, dachte ich und tat dies auch, dann aber sah ich die Tim Krohn Bücher herumliegen. Das erste (Herr Brechbühl sucht eine Katze) hatte ich über die Onleihe gelesen, fand es zunächst so naja, dann stellenweise sogar ziemlich widerwärtig* und hätten mich die Figuren nicht längst in ihren Bann gezogen, ich hätte wohl aufgehört, es zu lesen, aber es gibt so Bücher, die kann ich nicht weglegen. Üblicherweise ärgere ich mich am Schluss dann ganz fürchterlich darüber, denn üblicherweise werden diese Bücher nicht besser, eher noch schlimmer; bei Tim Krohn war das glücklicherweise nicht der Fall, das Buch wurde besser und besser. Ich beendete es schließlich und suchte sogleich nach dem zweiten Band, den hatte die Onleihe aber nicht und daher (denken Sie sich jetzt zurück in die Buchhandlung) stellte ich den Seghers wieder ins Regal (der sollte doch nun wirklich bald in der Onleihe zu finden sein) und griff stattdessen zu Band Zwei** der Menschlichen Regungen.

Ich ging weiter und auf einmal lag der irische Dorfpolizist direkt vor mir, natürlich in einer Reihe mit all den anderen vorgeschlagenen Büchern, für die wiederum hatte ich keine Zeit (m, Sie wissen schon), für den Dorfpolizisten auch nicht, ich nahm ihn daher auf Verdacht mit und beim Bezahlen dachte ich schon wieder über den Namen nach, Graham Norton, hm, hm, dann fiel mir ein, dass ich noch etwas bestellen wollte, ich bestellte Federleicht von Barbara Pachl-Eberhart (Schreibmotivation und so)***, überschritt somit mein Bücherbudget schon wieder um ungefähr 200 Prozent, aber nun ja, ich komme sowieso nicht mehr so oft in eine Buchhandlung und überhaupt komme ich nirgends hin, für irgendwas muss man sein Geld ja ausgeben.

Zuhause jedenfalls packe ich den irischen Dorfpolizisten**** aus der Plastikfolie, denke erneut über den Namen nach, Graham Norton, woher kenne ich den nur, dann fällt es mir ein, na klar, Graham Norton, die Graham-Norton-Show (so lange nicht mehr gesehen, warum eigentlich nicht, ach ja, keine Zeit), so ein Zufall, aber ich glaube immer noch an den Agatha-Christie-Autor, zumindest solange, bis ich das Autorenfoto sehe und Graham Norton natürlich Graham Norton ist.

Da das jetzt ein (für mich) ziemlich überraschender Bücherblogpost geworden ist, darf R. auch nicht fehlen, R., den ich getrost Ralf nennen kann, schließlich verlinke ich gleich sein Buch, Ich schenke dir den Tod heißt es und ich fand es die Tage völlig überraschend in meinem Briefkasten. Lieber Ralf, ich weiß immer noch nicht, wie ich das verdient habe, aber ich freue mich sehr und werde es (hoffentlich) gern lesen*****.

Bücherblogpost also. Passt ja. Es ist Herbst, es ist November, es ist dunkel, es regnet, ich fände das alles noch großartiger, wenn ich auf der Couch herumliegen und lesen, lesen, lesen könnte, aber das ist ein bisschen schwierig und nicht nur, aber vor allem auch deshalb, weil wir immer noch keine Leselampe haben.

Morgen aber wird alles besser, morgen regnet es immer noch und den ganzen Tag über und deshalb gehen wir endlich ins Einrichtungshaus und in den Baumarkt und finden alle Lampen******, die wir brauchen, aber vor allem diese eine und endlich kann ich lesen, lesen, lesen.

Und im Lotto gewinne ich auch. Doch, doch.

 


* Komischerweise nicht das Kapitel Widerwärtigkeit, sondern Rauheit. -> Menschliche Regungen
** Erich Wyss übt den freien Fall
*** Davon hatte ich bei Jademond gelesen. Außerdem kannte ich Barbara Pachl-Eberhart schon von Vier minus drei, das fand ich sehr berührend.
**** Der heißt wirklich so. Ein irischer Dorfpolizist. Was für ein bescheuerter Titel. Auf irisch, beziehungsweise englisch heißt er Holding. Ob das bescheuert ist, weiß ich noch nicht, dazu muss ich es erst lesen. Apropos, da fällt mir ein, dass ich kürzlich Regenteufel von Sonja Silberhorn gelesen habe, mich am Ende des Buches fragte, was der Titel nun eigentlich mit dem Buch zu tun hat und von der Autorin zu hören bekam, das müsse ich den Verlag fragen.
Also lieber Emons-Verlag, der du hier nicht mitliest: Was soll das, einen Titel zu vergeben, der mit dem Inhalt des Buches rein gar nichts zu tun hat? Na?
(Ich mochte ihn übrigens, den Regenteufel)
***** Was du lieber Ralf wiederum nicht lesen wirst, nicht hier auf diesem Blog, so vermute ich jedenfalls. Aber egal.
****** Warum gibt es eigentlich in Buchhandlungen keine Leselampen?

Menschen! Hier sind überall Menschen!*

Kürzlich waren wir mal wieder in D. und einer unserer Wege führte zum lächelnden Bäcker. Wo wir ungefähr zweiundsiebzig Brötchen und Brezeln und Hefeknoten einkauften. Der Plan war, das Gefrierfach damit aufzufüllen, aber drei Tage später war nichts mehr zum Einfrieren übrig und ja! man kann diese Brötchen tatsächlich drei Tage später noch essen. Mit Genuss.

Die Brötchenlage hier vor Ort ist, also, nun ja. Und die Brezellage erst. A. hat kürzlich eine der Verkäuferinnen gefragt, ob sie sich nicht schämt, diese Dinger als Brezeln zu verkaufen. (Nun ja, genauso hat A. das wohl eher nicht gefragt, obwohl, warum eigentlich nicht.)

Die Brote hier in der Gegend sind dagegen durchaus in Ordnung.
(Oder liegt das daran, dass der lächelnde Bäcker keine Brote backt? (Der lächelnde Bäcker ist genaugenommen kein Bäcker, sondern Konditor.))

Aber das weltbeste Brot macht sowieso der Duplo-Bäcker. (Bei dem ich neuerdings jedes Mal ein Duplo oder ähnliches bekomme, das heißt, genau genommen bekommt m das Duplo. *hust*)
Die Brotversorgungslage ist also wunderbar, doch die Brötchen – auweia. Der lächelnde Bäcker hätte viel zu lachen.
Natürlich, die kleinen Roggenbrötchen vom Duplo-Bäcker, die sind sensationell, aber der Duplo-Bäcker ist nun mal nicht um die Ecke, zu dem muss man hinfahren und das auch noch zum richtigen Zeitpunkt, sonst ist das weltbeste Brot und die weltbeste Roggenbrötchen entweder noch gar nicht zu haben oder aber längst weg, beziehungsweise nicht längst, sondern „das letzte habe ich gerade eben verkauft.“

Direkt vor Ort ist die Brötchenlage dagegen eher desaströs; wäre man A., könnte man an Samstagen fragen, ob sie sich nicht schämen, so ein Brötchen zu verschenken, samstags bekommt man nämlich ein Samstagsbrötchen geschenkt und ich bitte Sie, man kann es wirklich nicht essen, es zerfällt schon in Brösel, wenn man es nur aus der Tüte holt (und wandert daher umgehend von der Bäcker- in die Knödelbrottüte).

Aber ich komme vom Thema ab, Thema war D. und einer unserer Wege dort. Wege nämlich geht man in D. zu Fuß.
Ich daher so zum MMM: Woah! Hier sind Menschen auf der Straße! Sooo viele Menschen!
Und der MMM später zu mir: Woah! Hier sind Menschen auf der Straße! Sooo viele Menschen!

Das hört sich vielleicht ein bisschen merkwürdig an und natürlich wussten wir, was auf uns zukommt und alles hat Vor- und Nachteile und überhaupt, aber das mit den Menschen fiel uns tatsächlich erst auf, als wir kürzlich wieder in D. waren.
Dort geht man, hier fährt man.
(In D. fährt man natürlich auch, in D. gibt es sogar Car-Sharing. Car-Sharing, haha. Lustige Idee. Ich hoffe, Ole hält noch eine sehr lange Weile durch.)

Hier jedenfalls ist kaum einer auf der Straße, zumindest nicht zu Fuß, wo soll man auch hingehen, zur Apotheke, zur Sparkasse, zum Bäcker, aber da kann man genauso gut mit dem Auto fahren, man muss ja sowieso nach XYZ, weil man dort Getränke einkauft, den Sohn vom Fußball abholt, die Tochter zum Fußball hinbringt, selbst zum Zahnarzt geht, es gibt zwei Millionen Gründe, mit dem Auto unterwegs zu sein.

Daher ist es auch völlig logisch, dass die Nachbarin, die mit dem Hund im Wald unterwegs ist, mit dem Auto zum Wald gefahren ist. Den Hund scheißen fahren, würde P. sagen und den Kopf schütteln.
Es kann natürlich zwei Millionen Gründe geben, den Hund mit dem Auto zum Wald zu fahren, Fußball, Zahnarzt (na gut, in diesem Fall eher unwahrscheinlich), Sie wissen schon. Und man soll sich nicht über Dinge auslassen, die dann vielleicht doch ganz anders sind, kürzlich nämlich liefen wir an einem leeren Auto mit laufendem Motor vorbei, mokierten uns ganz fürchterlich, Umweltverschmutzung und was soll das, schlimm, diese Leute. Wir überlegten, das Auto einfach wegzufahren, doch da kam schon der J., sagte, dies sei sein Auto und wir hätten gern damit wegfahren können, er hätte das Auto gerade erst überbrückt und müsse es jetzt noch ein wenig herumfahren, damit es dann auch wieder angeht, nachdem es ausgeht. Sprach’s und fuhr auf und davon.
Kaum war er fort, sagte die A., der J. solle besser gar nicht mehr Auto fahren, er sehe doch nichts mehr.

Ups.

Da ist man besser nicht zu Fuß unterwegs, nicht wahr.

 


* Frei nach den Fantastischen Vier und meinem Dauerohrwurm: „Lauschgift! Hiel ist übelall Lauschgift!“

Wovon ich schreibe oder auch nicht.

Übers Schreiben schreiben, das ist doch bekloppt. Begründen kann ich das nicht, aber was kann ich schon begründen. Ganz davon abgesehen, sollte ich nicht lieber schreiben, als übers Schreiben zu schreiben?

Gerade las ich Euphoria*, darin hieß es, Sprache erschwere das Verstehen, ohne Sprache verstünde man mehr und besser (oder so ähnlich).
Aber zum Verstehen ohne Sprache sollte man zumindest ein Gegenüber haben, wie soll das sonst funktionieren. Wenn ich hier sitze und übers Schreiben nachdenke, ganz ohne Gegenüber, wer soll da etwas verstehen; selbst mit Gegenüber kann das doch nicht funktionieren, wenn ich nur denke und nichts weiter? Vor allem, wo ich die Gedanken noch nicht einmal selbst zu fassen bekomme, wo ich noch nicht einmal selbst verstehe?
Das heißt, Moment. Doch, das geht, das gibt es. Da gibt es jemanden, die in vermeintlich hingeworfenen Nebensätzen etwas schreibt und ich frage mich, woher zum Einhorn, weiß sie das und wie kann sie in einem Nebensatz etwas über mich sagen, was für zehn andere, die mich viel öfter sehen, niemals sichtbar werden wird?

Aber ich schweife ab. Ich wollte doch übers Schreiben schreiben. Das wollte ich schon, seit ich von Haruki Murakami Wovon ich rede, wenn ich vom Laufen rede, gelesen habe, in dem es gleich neben dem Laufen auch ums Schreiben geht. Dann hat mich Murakami allerdings zum Schreiben motiviert und ich habe geschrieben, statt übers Schreiben zu schreiben.

Kürzlich aber hat mich m die halbe Nacht wach gehalten. Es gab nichts zu tun, zumindest fand ich nicht heraus, was ich hätte tun können, so hielt ich „einfach“ nur das Gebrüll aus und da ich dummerweise niemand bin, die in den Pausen zwischen dem Gebrüll einszweidrei wieder eingeschlafen ist, liege ich stattdessen weiter wach und denke, zumindest in diesem Fall, über Sam nach, genaugenommen denke ich nicht wirklich nach, wer kann das schon, nachts um drei Uhr, ich nicht, ich denke also nicht, weiß aber plötzlich etwas, nämlich, dass es das war. Die Geschichte mit Sam, an diesem Punkt ist sie zu Ende, das heißt, die Geschichte geht zwar noch weiter, ich kann sie aber nicht weiter erzählen, denn Sam sagt, alles weitere ginge mich einen Scheiß an.
Und dann liege ich da, mitten in der Nacht und bin ratloser als zuvor, wusste ich doch noch nie, was das mit Sam eigentlich soll und jetzt sagt er mir, hier sei Schluss, ich hätte das Dazwischen, bis hierher und fertig. Und dann frage ich mich (zum wiederholten Mal), was für eine Geschichte das sein soll, es erschließt sich mir immer noch nicht, ich weiß auch nicht so recht, wie ich das herausfinden soll, gleichzeitig weiß ich, dass ich es schon noch herausfinden werde, irgendwie, und dann frage ich mich, was das jetzt wieder mit mir zu tun hat, denn das Schreiben, das hat doch immer etwas mit einem selbst zu tun, zumindest in meinem Fall und gerade fällt mir auf, dass ich, was mein Leben betrifft, dieses Wissen leider nicht habe (dass ich es schon noch herausfinden werde) und dann fällt mir Murakami wieder ein, der schrieb, er müsse schreiben, um sich über etwas klar zu werden (oder so ähnlich) – vielleicht schreibe ich deshalb jetzt diesen Text; als nächstes fällt mir ein, dass ich irgendwo gelesen habe, man müsse die richtigen Fragen stellen, aber das hilft mir auch nicht weiter (überhaupt hilft nie etwas weiter, so scheint es), denn was sind schon die richtigen Fragen, ich habe sie noch nicht gefunden, nicht in Bezug auf Sam, nicht in Bezug auf mein Leben und dann sitze ich und sehe aus dem Fenster, sehe die Laterne, die neue, die nicht ganz so idyllisch ist wie die alte, insbesondere, da sie momentan ein Dixi-Klo bescheint, ich sehe also auf die Laterne und wünsche mir, ich säße auf einer Dachterrasse, der T. erklärte mir zum wiederholten Mal Sternbilder, die ich längst wieder vergessen habe, frieren würde ich und in eine Kerze schauen und Gesprächen zuhören oder auch nicht, ich würde einen Whisky trinken und eine Zigarette rauchen und jemand anderes sein, aber gleichzeitig auch nicht und irgendwie schreibe ich jetzt doch nicht übers Schreiben aber vielleicht doch.

 

* Hätte mir jemand gesagt, ich würde einen Roman über Ethnologen in Neuguinea lesen, der Anfang der 1930er Jahre spielt, ich hätte laut und lange gelacht. Aber ich hatte Vater des Regens gelesen, ich wollte mehr von Lily King lesen, es gab nur dieses eine weitere Buch, was will man da machen, es lesen und ein Glück. Ich behalte es nämlich, das Buch und das, wo ich noch nicht mal ein Bücherregal habe.

Was ich vergessen hatte.

Dass ich dann doch weiter lese und mit jeder Seite beschleicht mich das Gefühl, dass ich das Buch vielleicht doch besser gänzlich zur Seite legen sollte, denn was gerade noch ein Volltreffer war, entwickelt sich langsam aber unabsehbar zu etwas, das ich die Bücherkiste für den Flohmarkt packen werde. Statt in eine der Umzugskisten mit Büchern, die irgendwann irgendwo einen Platz im neuen Haus bekommen.

Menno. Dabei fing es so gut an.

Immerhin die Laune, also meine, hat sich stetig verbessert.
Zuerst noch mal ins Loch gefallen, hatte ich mich doch auf die Apfelernte gefreut und aufs Traktor fahren. Dann allerdings stellte sich heraus, dass m fürs Traktor fahren recht wenig übrig hat, alles war ganz schlimm, auch, nachdem wir sie längst vom Traktor herunter gerettet hatten. Ungefähr drei hauptsächlich vom MMM befüllte Apfelkisten später stellte sich heraus, dass der ebenfalls mitgebrachte Kinderwagen ein halbwegs sicherer Ort ist, ab dem Zeitpunkt ging es wieder aufwärts, nur mit dem MMM nicht, der wurde von einem Schnupfen befallen.
Auch der Backofen ist noch nicht sauber, der Küchenboden klebt ebenfalls, der Kuchen tropfte nämlich nicht nur in den Backofen, sondern auch auf den Boden und wenn man mit Küchenpapier mal eben schnell über die Fliesen wischt, ist das nicht sonderlich effektiv, ich habe das für Sie getestet. Einen Waschbären müsste man haben*.
Aber der Kuchen, der kam gut an und war gar nicht so falliert wie befürchtet, im Grunde überhaupt nicht. Kuchen backen könne ich, wurde mir bescheinigt. Immerhin etwas. Irgendwann einmal dachte ich darüber nach, Bäckerin zu werden, kurz nur, denn: die Arbeitszeiten! Nein, danke.

Morgen allerdings wird alles ganz schlimm und anstrengend, ganz bestimmt, denn wenn ich das befürchte, kommt alles ganz anders und m wird im Auto tief und fest schlafen oder zumindest höchst zufrieden aus dem Fenster schauen, wir werden Pommes bekommen, mit Ketchup, wir werden Steine ins Wasser werfen und das ganz großartig finden, später wird es Kuchen geben, alle sind guter Stimmung, total entspannt und haben sich lieb; der MMM wird eine seiner über-Nacht-genesen-Wunderheilungen erleben, mich nicht anstecken, m nicht anstecken, wir werden sogar an die Äpfel denken und ans Geschenk und ach ja, wählen. Wählen gehen wir auch noch.

Oh oh.

 

* Nein, das müssen Sie jetzt nicht verstehen.

Bücher finden.

Christine schreibt von einem gefundenen Buch.
Das fand ich lustig, hatte ich doch kürzlich erst anderswo die Frage gelesen, wie man seine Bücher finden würde.

Wie findet man Bücher, merkwürdige Frage. Ich finde überall Bücher. Vor allem natürlich in Buchhandlungen, Bibliotheken, öffentlichen Bücherregalen, Flohmärkten, …

Obwohl, das stimmt nicht. Das ist so ähnlich wie mit der Laune, hoch, tief, finden, nicht-finden.

Zur Zeit finde ich andauernd Bücher, der Stapel dessen, was ich lesen könnte, ist wohltuend hoch. Dann gibt es wieder Zeiten, da finde ich nichts und der Stapel dessen, was ich lesen könnte, besteht aus drei Büchern, auf die ich allesamt keine Lust habe.

Aber davon wollte ich gar nicht erzählen, mehr davon, dass ich viele Bücher auch im Internet finde – ich lese etwas, denke „oh, interessant“, suche nach dem Interessanten, finde etwas ganz anderes, suche erneut und finde wieder etwas anderes.

Der letzte Bucheinkauf fing mit diesem Blogeintrag an, ich kann allerdings nicht mehr sagen, wie ich von „Wir hier draussen“ und Andrea Hejlskov auf „Formbewusstsein“ von Frank Berzbach und „Dass wir uns haben“ von Luise Maier gekommen bin. Die liegen mittlerweile aber auf dem Stapel dessen, was ich lesen könnte.

Ich weiß auch nicht mehr, wie ich auf „Ich bin böse“ von Ali Land gekommen bin, dem Buch, das ich gerade lese oder auch nicht, es ist nämlich (bisher, zweites Drittel) einer dieser seltenen Volltreffer, die ich immer wieder weglegen muss, obwohl es schwer fällt, nein, gerade weil es schwer fällt, lege ich es weg, damit ich noch ein bisschen mehr Zeit mit diesem Buch verbringen kann.
Wobei in diesem speziellen Fall hinzukommt, dass es ganz gut tut, ein bisschen Abstand zum Inhalt (= meine Mutter ist eine Kindermörderin, wie sieht es mit mir aus) zu bekommen.

Jedenfalls mag ich das total, wenn man von einem aufs andere kommt und immer noch eine neue Spur auftaucht, die man weiterverfolgen könnte.
Obwohl, das stimmt auch wieder nicht so ganz, ich mag das nicht immer, manchmal komme ich von einem aufs andere und am Ende ist nichts, überhaupt nichts hängen geblieben, abgesehen von dem unangenehmen Gefühl, unendlich viel Zeit im Internet vertrödelt zu haben.

Eine Zeitlang half ich immer wieder mal dabei, gespendete Bücher für einen Bücherflohmarkt vorzusortieren. Das war im Grunde ganz ähnlich, die Leute brachten Kisten und ich fand das immer sehr spannend – was ist wohl in der Kiste drin, welche Schätze finden sich? Meist fanden sich gar keine, jedenfalls nicht für mich, oft genug war die Kiste voller Readers Digest oder ähnlichem, was nun wirklich keiner lesen will, ich jedenfalls nicht. Aber manchmal war doch ein Schatz darunter.

Heute morgen jedenfalls, als ich bei Christine vom hungrigen Gras gelesen habe, da musste ich gar nicht mehr weiter suchen, das fühlte sich gleich nach einem Treffer an.

HochTiefGehtSo.

Eigentlich sollte das ein ganz anderer Beitrag werden.

Tja.

Heute morgen, als ich so etwas wie „was für ein wunderbarer Tag“ dachte, dachte ich gleich noch ein „oh, oh“ hinterher. debruma hat darüber schon geschrieben, ich bin gerade zu faul zum Suchen, lesen Sie sich einfach durch, das schadet nichts.
Geschrieben darüber, dass die Laune unweigerlich wieder in den Keller sinken wird, wo sie gerade noch hoch oben ein Grinsen ins Gesicht zaubert (debruma hat das ungleich drastischer ausgedrückt).
Gleich nach dem „oh, oh“, fragte ich mich daher also, wie lange das Hoch wohl andauern würde. Und vermutete befürchtete: Gar nicht so lange.

Immerhin bis kurz nach Mittag.

Kurz nach Mittag passierte irgendetwas. Was, weiß ich gar nicht so genau, mangelnde Beachtung vielleicht, ich habe versucht, der Ursache hinterher zu denken, kam aber nicht so richtig drauf. War eben einfach so. Was will man da machen.
Vielleicht nicht unbedingt auch noch auf den Spielplatz gehen, vor allem dann nicht, wenn dort andere Menschen sind. Vor allem auch nicht trockenes Brot zu Knödelbrot zerschneiden, nebenher einen Hefeteig zubereiten und das Kind davon abhalten, den Hefeteig aufzuessen, das Knödelbrot auf dem Boden zu verteilen, usw.

Mittlerweile ist das Tief fast schon wieder vorbei (puh, das ging schnell). Jetzt nämlich, wo sich der missglückte Kuchen gerade im Backofen verteilt, das heißt nein, ich vermute hoffe, der Kuchen ist gar nicht so missglückt, er läuft nur einfach über (und morgen kann ich dann zwei Stunden lang Backofen putzen); jetzt aber kann ich schon fast wieder darüber lachen, war doch eigentlich klar, dass die Sache mit dem Kuchen in die Hose geht, hallo, die Füße hätte ich hochlegen sollen, laut Musik hören, irgendsowas, aber nein. Habe ich nicht getan.

Gleich gibt es Semmelknödel. Das ist zumindest der Plan. Vermutlich werden sie im heißen Wasser auseinanderfallen.

*

Taten sie nicht. Dafür waren allerdings die Pilze verschimmelt.