Christine schreibt von einem gefundenen Buch.
Das fand ich lustig, hatte ich doch kürzlich erst anderswo die Frage gelesen, wie man seine Bücher finden würde.
Wie findet man Bücher, merkwürdige Frage. Ich finde überall Bücher. Vor allem natürlich in Buchhandlungen, Bibliotheken, öffentlichen Bücherregalen, Flohmärkten, …
Obwohl, das stimmt nicht. Das ist so ähnlich wie mit der Laune, hoch, tief, finden, nicht-finden.
Zur Zeit finde ich andauernd Bücher, der Stapel dessen, was ich lesen könnte, ist wohltuend hoch. Dann gibt es wieder Zeiten, da finde ich nichts und der Stapel dessen, was ich lesen könnte, besteht aus drei Büchern, auf die ich allesamt keine Lust habe.
Aber davon wollte ich gar nicht erzählen, mehr davon, dass ich viele Bücher auch im Internet finde – ich lese etwas, denke „oh, interessant“, suche nach dem Interessanten, finde etwas ganz anderes, suche erneut und finde wieder etwas anderes.
Der letzte Bucheinkauf fing mit diesem Blogeintrag an, ich kann allerdings nicht mehr sagen, wie ich von „Wir hier draussen“ und Andrea Hejlskov auf „Formbewusstsein“ von Frank Berzbach und „Dass wir uns haben“ von Luise Maier gekommen bin. Die liegen mittlerweile aber auf dem Stapel dessen, was ich lesen könnte.
Ich weiß auch nicht mehr, wie ich auf „Ich bin böse“ von Ali Land gekommen bin, dem Buch, das ich gerade lese oder auch nicht, es ist nämlich (bisher, zweites Drittel) einer dieser seltenen Volltreffer, die ich immer wieder weglegen muss, obwohl es schwer fällt, nein, gerade weil es schwer fällt, lege ich es weg, damit ich noch ein bisschen mehr Zeit mit diesem Buch verbringen kann.
Wobei in diesem speziellen Fall hinzukommt, dass es ganz gut tut, ein bisschen Abstand zum Inhalt (= meine Mutter ist eine Kindermörderin, wie sieht es mit mir aus) zu bekommen.
Jedenfalls mag ich das total, wenn man von einem aufs andere kommt und immer noch eine neue Spur auftaucht, die man weiterverfolgen könnte.
Obwohl, das stimmt auch wieder nicht so ganz, ich mag das nicht immer, manchmal komme ich von einem aufs andere und am Ende ist nichts, überhaupt nichts hängen geblieben, abgesehen von dem unangenehmen Gefühl, unendlich viel Zeit im Internet vertrödelt zu haben.
Eine Zeitlang half ich immer wieder mal dabei, gespendete Bücher für einen Bücherflohmarkt vorzusortieren. Das war im Grunde ganz ähnlich, die Leute brachten Kisten und ich fand das immer sehr spannend – was ist wohl in der Kiste drin, welche Schätze finden sich? Meist fanden sich gar keine, jedenfalls nicht für mich, oft genug war die Kiste voller Readers Digest oder ähnlichem, was nun wirklich keiner lesen will, ich jedenfalls nicht. Aber manchmal war doch ein Schatz darunter.
Heute morgen jedenfalls, als ich bei Christine vom hungrigen Gras gelesen habe, da musste ich gar nicht mehr weiter suchen, das fühlte sich gleich nach einem Treffer an.