la voiture est un simple moyen de transport*

Da ich gerade vom Frust schrieb, gleich noch ein WasSchönWar hinterher. Ich bin nämlich heute Auto gefahren, ganz allein, mit meinem Ole, das gab es schon lange nicht mehr.

Normalerweise wäre das eher kein WasSchönWar, ich fahre gar nicht so gern Auto. Und hätte diese Fahrt nur die drei Minuten gedauert, die zwingend erforderlich gewesen wären, es wäre gar nicht erst zu einem WasSchönWar gekommen. Aber da ich Ole in letzter Zeit so vernachlässigt habe und er das gern mal mit Anlaufschwierigkeiten beantwortet, wurden ein paar mehr Minuten daraus.

Ich glaube, ich habe das hier schon einmal irgendwann erwähnt, vermutlich haben Sie das aber längst wieder vergessen (außer, Sie sind Herr D., der vergisst nichts, außer, siehe Exkurs).
Dass ich nämlich beim Autofahren ans Sterben denke, also nicht immer, nur, wenn es große Freude macht, das Autofahren, das tut es nicht sonderlich oft, nach drei Stunden im Stau zum Beispiel, da macht es definitiv keinen Spaß mehr. Überhaupt sind drei Stunden im Auto ungefähr eine Stunde zu lang, auch ohne Stau.
Noch dazu kommt ja nie was im Radio und die Kassette (Ole ist in Sachen „Musikanlage“ eher altmodisch veranlagt, Sie erinnern sich vielleicht) habe ich nun auch schon zum zwölftausendsten Mal gehört, überhaupt gibt es keine neuen Kassetten mehr, seit die alte Stereoanlage den Geist aufgegeben hat und ich bei der neuen noch nicht herausgefunden habe, wie das geht mit dem Aufnehmen, vielleicht geht es gar nicht, sagt der MMM, abgesehen davon habe ich sowieso keine Zeit mehr, Kassetten aufzunehmen.

Das alles spricht gegen das Autofahren, was allerdings dafür spricht: Ole. Ole ist gelb, das ist ein weiterer Pluspunkt.

[Exkurs: Falls Sie mal unerkannt irgendwohin fahren wollen, nutzen Sie niemals ein gelbes Auto. Niemand hat ein gelbes Auto, es fällt sofort auf, noch dazu, wenn es ein Ole ist. Irgendeiner erkennt Sie immer, es geht gar nicht anders.
Falls Sie allerdings zur Buchmesse fahren oder aus anderen Gründen das Auto auf einem riesigen Parkplatz/im Parkhaus parken und dann vergessen, wo genau sie es geparkt hatten → nutzen Sie ein gelbes Auto, niemand sonst hat ein gelbes Auto, es fällt sofort auf.]

Ole ist also super, dass Ole in meinem Besitz ist, ist auch super.
[Exkurs II: Grit, habe ich heute irgendwo gelesen, Grit bräuchte man, um Träume in Erfüllung gehen zu lassen.
Ach was. Ich hatte Ole schon aufgegeben, als er in Erfüllung ging.]

Aber ich komme vom Thema ab, Thema war Autofahren und dass ich eigentlich viel lieber Zug fahre, oder Fahrrad, oder gleich zu Fuß gehe, Ole hin oder her.

Aber an diesen Tagen, wenn die Sonne scheint. Die Straße frei ist und man nicht im Schritttempo durch den verkehrsberuhigten Bereich fährt, sondern auf einer Landstraße, rechts und links ein paar Bäume und Landschaft. Das richtige Lied im Radio kommt und man dieses Lied auch in einer angemessen Lautstärke hören kann. Mindestens ein Fenster offen ist (zwingend notwendig! Ganz egal, wie kalt es draußen ist, die Sonne scheint doch, stellen Sie sich nicht so an). Und man ist ganz allein im Auto.
Dann ist Autofahren super und immer dann denke ich ans Sterben. Das hört sich jetzt vielleicht seltsam an, und ich denke natürlich nicht wirklich ans Sterben, es ist mehr so ein JetztIstAllesGut-Gefühl, bei dem man automatisch ein Strahlen ins Gesicht bekommt.

So ein Autofahren war das heute und komisch ist das schon, denn wenn mich einer nach einem solchen Moment fragen würde, dann fielen mir zuerst Berge ein, einsame Berggipfel, der Wind pustet einen weg, niemand sonst da, vielleicht ein paar Dohlen und die Sonne kommt gerade hinter den Wolken hervor.
Das ist natürlich auch ein WasSchönWar, mehr als das und vielleicht ist es genau deshalb etwas ganz anderes, vermutlich liegt der Unterschied darin, dass ich mich in den Bergen immer fürchterlich vergänglich fühle (was gut ist) und im Auto mehr so unsterblich, was irgendwie schon ein Witz ist, zumindest, wenn man sich die Statistiken ansieht (was jetzt allerdings nur eine Vermutung ist).

Nun müsste wohl noch ein Fazit her oder ein knackiger Schlusssatz. Tja, Pech.

 

* Verstehen Sie jetzt nicht. Also vielleicht schon, aber da Sie nicht der MMM sind (außer, Sie sind der MMM), können Sie das gar nicht verstehen. Noch dazu ist es eventuell falsch geschrieben, wer weiß das schon, ich nicht.

Allgemein

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