Der fünfte! Frau Brüllen will es wieder wissen. Und Frau J. vielleicht auch.
Der Tag begann gut, ich konnte nämlich ausschlafen weiterschlafen. Erst die ins Haus kommenden Eichhörnchen haben mich wieder aufgeweckt und da war es schon neun Uhr. Die Wohnung lag verlassen da wie selten, der MMM hatte m ins Tragetuch gepackt und war irgendwo da draußen, hoffentlich auch beim Bäcker.
Ich hatte gerade eine Yogamatte ausgerollt, da kamen die beiden zurück, der MMM drückte mir beim Eintreten sogleich zwei Tüten vom lustigen Bäcker (Juhu!) in die Hand und Mjam! Frischer Hefeknoten! Doppel-Juhu. Ich rollte die Yogamatte wieder zusammen.
Wo wir, das heißt, eigentlich eher ich, gerade so beim Essen waren, überlegten wir, was wir außer Hefeknoten noch essen wollten. Mit Vorräten war es nicht mehr weit her, das ist samstags immer ein guter Grund, auf den Markt zu gehen, aber nun ja, das Wetter war jetzt nicht so einladend. Doch die Eichhörnchen hatten mittlerweile ihre Werkzeuge ausgepackt, in der Wohnung zu bleiben war daher ob der Lautstärke im Haus noch weniger einladend.
Wir internetteten Abfahrtspläne der Straßenbahn, liefen gemütlich zur Haltestelle und sahen von der Ferne die Straßenbahn einfahren. Hmpf. Es hätte vielleicht noch gereicht, hätten wir schon Fahrkarten gehabt. Hatten wir aber nicht.
Die nächste Bahn fuhr erst 18 Minuten später. Erneutes Hmpf. Die Bahn in die Gegenrichtung würde allerdings gleich kommen, eventuell wäre das eine Option? Wir hatten die Sache noch nicht ganz ausdiskutiert, als die Bahn auch schon angefahren kam. Erstaunlicherweise waren wir so spontan (und der Fahrkartendrucker so schnell), dass wir tatsächlich einstiegen.
Es gab also statt Idyllmarkt nur Minimarkt, dafür den besseren Metzger und den Milcheinkauf konnten wir auch noch gleich erledigen.
Das Gute an diesem Regenwetter (abgesehen vom Regen): Man geht beim Metzger an die Theke und wird sofort mit „Was darf es sein?“ begrüßt. Statt wie üblich erst einmal fünf anderen bei ihren Einkäufen zuzusehen.
Auf dem Rückweg schlenderten wir am Fitnessstudio vorbei, guckten sportelnde Menschen und liefen schließlich mit Blick auf regennasse Weinberge zurück nach Hause. Wurden dabei ziemlich nass. Nicht zu Unrecht liegt auf dem Erledigen-Stapel noch ein Schirm!-Zettel*.
Zu Hause angekommen, hatten wir natürlich alle wieder Hunger. Und weil der Hefeknoten quasi schon so gut wie leer war, in jedem Fall würde er gegen meinen aktuellen Kuchenhunger nicht viel ausrichten können, fing ich, kaum war die Küche wieder sauber, schon wieder damit an, schmutziges Geschirr zu stapeln, um einen Kuchen zu backen.
Nebenbei guckte ich nach langer Zeit mal wieder die Landfrauen, Anne Leichtenstern mit ihren Longhornrindern. Wie immer beim Landfrauengucken befiel mich sofort der Wunsch, ebenfalls eine Longhornrinderfarm aufmachen zu wollen.
Der MMM schlief m ein, ich machte so Kontosachen, tippte auch schon ein bisschen an diesem WmdedgT herum, und gefühlte drei Minuten später wachte m schon wieder auf und forderte lautstark Essen ein.
Mit Essen ging es dann auch weiter, für uns sollte es später nämlich noch Labskaus geben. Vor zwei Jahren hatte ich noch keine Ahnung, was das ist, aber dann erzählte Herr Buddenbohm immer so schön davon, wie er irgendetwas aus Deutschland Vegetarisch nachkocht und das gefiel mir derart gut, dass ich mir das Buch besorgte. Eigentlich mag ich keine Kochbücher, aber dieses ist wunderbar. Und seit wir es haben, ist Labskaus bei uns ein sich wiederholendes Gericht. Mjam.
Jedenfalls stecke ich Rote Beete in einen Topf und putzte Feldsalat. Feldsalat putzen ist nun wirklich kein Job, den ich sonderlich gern mache, aber erst, als der Salat geputzt war, passierte irgendwas, was die Rollen vertauschte, auf einmal war ich diejenige, die von m Socken, Zeitungen, Ringe, etc. in die Hand gedrückt bekam und der MMM derjenige, der kochte.
Irgendwann warf und trat m Socken, Zeitungen, Ringe, etc. aber nur noch wild durch die Gegend und als mich das latent wahnsinnig machte, steckte ich sie ins Tragetuch und fing schon mal an, den Tisch zu decken.
Prompt war dann auch das Essen fertig, wir aßen, die Küche sah schlimmer aus denn je, aber das ignorierten wir gekonnt und steckten, anstatt aufzuräumen, lieber m in die Badewanne.
Und ins Bett.
Und schon ist es wieder kurz vor zwanzig Uhr, nicht zu fassen, seit m vergeht die Zeit viel schneller, außer, wir beide sind allein zu Haus und es ist gerade sechzehn Uhr.
Ich könnte jetzt einen zweiten Versuch mit der Yogamatte starten. Oder ein Stück Kuchen essen.
Einfache Entscheidung.
* So ein richtiger Schirm. Nicht diese Amateurdinger, mit denen wir uns aktuell herumschlagen.