Von Rutschen, Leuten und Wünschen.

Wir kennen gar nicht so viele Leute* und die wenigen, die wir kennen, treffen wir kaum, weil mich Leute, vor allem viele Leute auf einmal, doch eher anstrengen, sogar, wenn ich sie sehr mag und gern treffe.
P. trifft jeden Tag Leute, morgens, mittags, abends – wenn ich mit P. unterwegs bin, kommt oft genug die Frage, ob ich noch Zeit hätte, da und dort vorbeizuschauen – Orte, an denen man potentiell noch mehr Leute treffen könnte; an Zeit mangelt es nicht, aber irgendwann kommt der Punkt, da geht das nicht mehr mit den Leuten und mir. Erstaunlicherweise merkt man mir das nicht an (glaube ich), nur ich merke mir das an, aber dann ist es oft genug schon zu spät (und der arme MMM muss es ausbaden).
P. jedenfalls kennt fast immer jemanden, der jemanden kennt und damit bin ich bei den Wünschen, da gibt es doch diese Theorie, dass man von seinen Wünschen erzählen soll, zum Beispiel von dieser Rutsche, so eine, die ungefähr zwei Höhenmeter überbrückt und was ordentliches, nicht so ein Plastikding, das nach dem ersten Winter schon kaputt ist.
Man erzählt und erzählt von dieser Rutsche, die man gerne hätte, und dann kommt der R., der den X. kennt, welcher eine Tante hat, deren Schwiegertochter genau so eine Rutsche loswerden will. Und dann findet sich auch noch der H., der einen Lieferwagen hat, in den die Rutsche reinpasst und tada!, man hat eine Rutsche im Garten.

Das mit der Rutsche wird sicher noch.

Heute haben wir zuerst einmal den Wunsch nach einem Zweitkinderwagen eingelöst. Aus Gründen kommt uns der momentan sehr gelegen, aber Geld wollten wir dafür keins ausgeben, so nützlich ist er uns dann doch wieder nicht und irgendwie geht es auch ohne, ging ja bisher auch.

Muss jetzt aber gar nicht mehr, denn wir kennen T., und T. kennt L., und L. organisiert Hilfstransporte und bekommt dafür zum Beispiel diesen Kinderwagen und jetzt könnte man laut „Aber so geht das doch nicht!“ rufen und hätte unweigerlich recht, denn wir könnten uns doch problemlos, na ja fast, einen Zweitkinderwagen leisten und diejenigen, die am Ziel dieser Hilfstransporte auf unseren Zweitkinderwagen warten, können das nicht.
Nun ja.
Es ist ja nur aufgeschoben, spätestens in einem Jahr ist ein Zweitkinderwagen für uns nur noch etwas, das unnütz im Weg herumsteht, dann bekommt T., bzw. L., den wieder zurück. Und zweitens ist das nicht zu fassen, wie manche Leute ihren unnütz im Weg herumstehenden Kinderwagen bei Leuten abgeben, die Hilfstransporte organisieren. In den Taschen fanden sich unter anderem noch gebrauchte Tempos, steinharte Brezelhälften und Tupperdosen ungewissen Inhalts, wir wollten lieber nicht herausfinden, was da noch drin war. T. brachte fortwährend Sagrotan ins Spiel, da die Bezüge, nun ja, auch nicht gerade die saubersten waren. Die sind jetzt in der Waschmaschine, man wird sehen, was dabei herauskommt, der Kinderwagen, den T. nächstes Jahr wieder zurückbekommt, wird jedenfalls sauberer und brezelloser sein, das ist doch auch etwas wert.

Übrigens geht das mit den Wünschen auch fast ohne von ihnen zu erzählen, man muss es in dem Fall eben gleich den Richtigen erzählen, den Vermietern zum Beispiel und schon hat man die Möglichkeit, ein Haus zu kaufen, in einem Ort, in dem es keine Häuser zu kaufen gibt. Nur hat sich zwischenzeitlich die Lage geändert, oder der Wunsch, so ist das mit den Wünschen, die sind manchmal flüchtig.

Der mit der Rutsche ist jedenfalls noch aktuell. Nur, falls jemand jemanden kennt.

 

* Vielleicht ja doch. Aber so vergleichsweise. Was vermutlich auch nicht stimmt, aber so kommt es mir eben manchmal vor.

Allgemein

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