Immer wieder erstaunt es mich, wie sehr sich manches doch ähnelt im Leben.
Ich habe eine ganze lange Weile mit Softwareentwicklung Geld verdient. Softwareentwicklung wie Programmieren (na ja, bestenfalls). Unter ganz bestimmten Umständen habe ich das sogar sehr gern gemacht, eventuell wird das die eine oder andere Mitlesende überraschen, diejenigen unter Ihnen, denen ich schon vorgejammert habe, dass dieser Job einfach nicht meins gewesen sei und überhaupt.
So war das ja auch. Oft genug. Aber unter ganz bestimmten Umständen machte es eben auch Spaß und am meisten Spaß hatte ich, wenn ich
a) Code aufräumen (oder – noch besser: Code entsorgen) durfte oder
b) etwas von Beginn an neu schreiben konnte (denn dann konnte ich es so schreiben, dass man hinterher keinen Code hatte, den man hätte entsorgen können müssen).
Und mit dem Schreiben, also dem Schreiben von Geschichten ist das ganz ähnlich. Wörter entsorgen, das ist ein großer Spaß für mich, viel mehr Spaß als Wörter überhaupt erst zu finden.
Aber eigentlich fiel mir heute etwas ganz anderes auf, dass ich mich nämlich hier wie dort (und wahrscheinlich ist das überall so) manchmal völlig überfordert fühle. Von so einer Stapelverarbeitung, zum Beispiel. Die zwar immerhin schon sortiert ist, aber nun. Und ein Anfang ist auch gemacht, tatsächlich habe ich mittlerweile sogar schon den ganzen Anfang-Stapel eliminiert (in diesem Fall nicht eliminiert wie entsorgt, mehr so: vom Stapel an den richtigen Platz, in die richtige Form gebracht), aber nun stellt sich die Frage, wie die Parallelgeschichte in die eigentliche Geschichte hineinpasst, stellenweise hatte ich die schon dazwischen geschoben, aber tja, auf eine Art, die leider nicht funktioniert, wie sich jetzt herausgestellt hat.
Stehe Sitze ich also rat- und planlos vor den Stapeln und will am liebsten davonlaufen.
Was ich dann auch tue und so schlecht ist das gar nicht, denn – und nun bin ich wieder beim Programmieren, da gab es das auch, irgendein Problem stellt sich, oder man muss sich in etwas Neues einarbeiten, man liest und probiert und redet und probiert und liest noch viel mehr und nach zwei Tagen hat man immer noch den Eindruck, rein gar nichts zu verstehen. Und dann lässt man alles stehen und liegen, geht eine Pizza essen oder läuft am Main entlang und kommt man zurück, stellt man fest, dass einem zwischendurch irgendetwas eingefallen ist, man doch ein klein bisschen mehr versteht und alles wird gut.
An dem Punkt bin ich leider noch nicht, aber nachdem ich die Parallelgeschichte nun auch in Anfang-Mitte-Ende sortiert habe, weiß ich zumindest, wo ich weitermachen kann.
Morgen dann.