Heute eine Ahnung davon bekommen, warum ich ein Problem mit Plänen habe. Anders gesagt: Warum ich so gern an „kein Plan“ festhalte.
Kein Plan ist super, mit „kein Plan“ ist alles möglich und vor allem ist es überhaupt kein Problem, wenn x, y und z dazwischen kommen, weil, es gibt ja sowieso keinen Plan.
Im Grunde ist es auch mit Plan kein Problem, wenn x, y und z dazwischen kommen, aber bevor ich diesen Punkt (kein Problem) erreiche, bleibe ich lange, viel zu lange an Punkt „absolut miese Laune wegen Planänderung“ hängen.
Der Weg des geringsten Widerstands ist also „kein Plan“ und muss ich mich entscheiden, entscheide ich mich fast immer für genau diesen Weg.
Außer, ich schreibe eine Geschichte. Wobei, da stellte sich ja erst mit der Zeit heraus, dass „kein Plan“ auf eine Vielzahl an Umwegen hinausläuft.
Die Stapelverarbeitung, da habe ich ein bisschen Angst, von Fortschritten zu reden. Murphy und so. Wer weiß, ob der Plan trägt. Denn ja, es gibt gerade einen, mich nämlich an Karolina* entlangzuhangeln und alle anderen Schnipsel irgendwann später dazwischen zu bauen. Oder auch nicht, wer weiß, Planänderung, x, y, z.
Jedenfalls stimmt mich diese Entlanghangelei gerade ziemlich zuverlässig recht euphorisch, wobei das natürlich außer mir niemand bemerken würde, Euphorie, darin bin ich vermutlich noch schlechter als in Planänderungen.
Kürzlich saß ich mit H. und V. auf einer Tribüne, Basketball gucken. Basketball ist ja eher unzuverlässig, was die Dauer eines Spiels betrifft** und V. hatte für nach dem Spiel noch eine längere Zugfahrt geplant.
Wann fährt denn dein Zug, fragte ich.
Das wisse sie nicht, sagte sie, sie hätte gar nicht erst nachgesehen, denn würde sie es wissen, könne sie gar nicht in aller Ruhe Basketball gucken, sondern würde auf der Tribüne herumhibbeln, weil ja der Zug in x Minuten fährt.
(Klar, dieses Vorgehen ist natürlich nur bei relativ regelmäßigen Verbindungen möglich.)
Ich konnte das total gut nachvollziehen; noch ein Argument gegen Pläne, gerade solche Pläne, die öffentlichen Nahverkehr miteinbeziehen, denn ich könnte auch nicht in aller Ruhe Basketball gucken, hätte ich den Plan, Punkt weißichwann nach x, y oder z zu fahren.
Auf Wanderungen kann ich es auch viel besser aushalten, morgens noch nicht zu wissen, wo ich abends schlafen werde, als morgens schon zu wissen, dass ich am Abend in x, y oder z sein muss (müsste ich natürlich gar nicht unbedingt, ich könnte ja dort anrufen und die Lage ändern, aber oha, Sie bemerken das Problem).
Das führt natürlich ab und an zu anderen Problemen, zum Beispiel solchen, dass es langsam dunkel wird, ich aber immer noch keine Unterkunft habe (wegen Akkordeonfestival***, beispielsweise), aber nun. Da habe ich wenigstens was zu erzählen, noch Jahre später.
Heute gab es übrigens Dampfnudeln mit Kürbissuppe.
Was jetzt überhaupt nichts mit Plänen, x, y oder z zu tun hat, sondern einfach damit, dass ich das festhalten wollte. Dass nämlich somit Herbst ist.
(Hurra!)
* Der MMM kürzlich so: Karolina? Sie heißt tatsächlich Karolina? Dazu schaut er mich an, als könne das nun wirklich nicht mein Ernst sein.
Pfft.
Ich hatte schon Protagonisten mit schlimmeren Namen, der eine oder andere von Ihnen erinnert sich vielleicht. Vielleicht habe ich nicht nur mit Plänen, sondern auch mit Protagonistennamen ein Problem. Entweder
a) Jeder zweite Protagonist heißt so oder aber
b) Nicht dein Ernst?
** Theoretisch 4 x 10 Minuten plus Pausen, praktisch wird wegen allem und jedem die Zeit gestoppt und na ja, anderthalb Stunden später ist es normalerweise dann doch aus.
*** Ja, wirklich! Akkordeonfestival! Wer rechnet denn mit sowas.