Frau Brüllen fragt mal wieder, was ich den ganzen Tag so mache.
Der Tag begann seltsam. m und ich hatten nicht sonderlich gut geschlafen (was sich durchaus gegenseitig bedingen könnte), mitten in der Nacht war ich noch dazu vom Geschrei der Elstern wach geworden, zumindest hörte es sich nach Elstern an, und zumindest fühlte es sich an wie mitten in der Nacht, wer weiß, was und wann es wirklich war.
Gegen sieben war die Nacht wirklich zu Ende, ausnahmsweise durfte der MMM das zusätzliche Stündlein weiterschlafen, während m und ich haarscharf an unserem ersten Krach vorbeischlitterten, weil m etwas wollte, das ich nicht wollte, oder umgekehrt, oder weil m überhaupt etwas wollte und ich es nicht leiden kann, wenn irgendwer vor zehn Uhr irgendetwas von mir will, vielleicht auch, weil m viel wacher war als ich, wer weiß das schon, ich weiß es nicht mehr.
Erschwerend kam hinzu, dass wir Frühstücksbesuch erwarteten und meine Stimmung von binIchWirklichSchonAufgestanden direkt nach WaaaaaahWirBekommenBesuchWirWerdenNiemalsRechtzeitigFertig umschlug. Erschwerend kam auch hinzu, dass es ungleich länger dauert, den Tisch freizuräumen, wenn einem m am Bein hängt und hochgenommen/den Ball geworfen/irgendwas geworfen/etc. haben will.
Irgendwann wechselte meine Stimmung dann aber von WaaaaaahWirBekommenBesuchWirWerdenNiemalsRechtzeitigFertig zu MirDochEgal, ich weckte den MMM, wir schlitterten haarscharf an unserem ersten Krach Meinungsverschiedenheit vorbei, die sich eventuell darum drehte, wie viele und welche Brötchen wir aufbacken und wann eigentlich.
Ich ging duschen.
Und wir bereiteten weiter Frühstücksdinge vor, der Besuch kam viel zu früh, wir waren erstaunlicherweise trotzdem schon fast fertig, der Besuch schaute sich sowieso erst noch ein bisschen um, in der Zeit konnten dann auch die Brötchen fertig backen. Man kann ja nicht mehr einfach so zum lächelnden Bäcker laufen und weltbeste Brötchen kaufen*.
Dann: Frühstück.
Frühstück und hinterher sämtliche Kinder auf dem Sofa platzieren, praktisch, wenn das größte Kind schon so groß ist, dass es dem kleinsten Kind (m) vorlesen kann (und das auch bereitwillig tut). Spielen, reden, gucken, was die Nachbarn so machen, die Frage beantworten der Frage ausweichen, ob wir uns noch Vorhänge anschaffen werden, man kann nämlich sehen, was die Nachbarn machen, was wir so machen, Bälle werfen, Melonen aufessen, so ging das eine Weile, bis m von HachBälleWerfen zu WäääähMüdeJetztNurNochAnMamasBeinKleben wechselte. Der Besuch hatte sowieso noch anderes vor, verabschiedete sich also, es gab gar nicht so große Abschiedsszenen, m schlief sogar ein und der MMM bewachte ihren Schlaf**, was leider dazu führte, dass ich fürs Mittagessen zuständig war.
Zumindest ein bisschen, der MMM finishte das von mir begonnene später noch. Wir aßen also schon wieder, eigentlich war das Mittagessen hauptsächlich für m gedacht gewesen, die aß aber schon wieder gar nicht so viel, beziehungsweise fing mit dem essen erst an, als wir schon wieder am Abräumen waren. Immerhin waren dieses Mal die Töpfe noch nicht leer.
Das führte dann allerdings dazu, dass wir später losfuhren als gedacht, wir waren nämlich noch zum Bowling verabredet, genaugenommen wären wir vor dem Bowlen noch zum Erdbeerkuchen verabredet gewesen, das musste jetzt leider ausfallen, wir kamen ja schon zum Bowlen nicht mehr pünktlich.
Das Bowling startete dann aber ganz ausgezeichnet, zumindest für mich, mit einem Strike nämlich, es ging dann allerdings eher bergab oder na ja, normalisierte sich wieder, nur beim MMM nicht, bei dem sah das Ergebnis kurzzeitig so aus, als trainiere er jede Woche, am Ende reichte es auch für den Gesamtsieg, B. gewann dafür aber die B-Note, so warfen wir eine Weile mit Kugeln, m wurde von einem zum anderen und wieder zurückgereicht und das sogar recht klaglos, wir hatten alle oder na ja, fast alle ziemlichen Spaß, bis es dann irgendwann reichte, die reservierte Zeit war auch herum, außerdem könnte man ja mal wieder etwas essen, das taten wir dann auch, draußen, das Wetter hatte sich nämlich mittlerweile zu strahlendem Sonnenschein gemausert, Liegestühle standen auch herum, es gab Sand, es gab Wasser, ich bestellte einen Beach Boy, m aß schon wieder Wurstsalat, glücklicherweise ohne dass wir ebenfalls einen essen mussten; alles war ganz wunderbar und als wir nach Hause fuhren, dauerte es auch nur eine große Runde „Wie macht die Kuh“ bis m eingeschlafen war. Der MMM testete in einem gewagten Anfahrtsmanöver, ob sie noch mal aufwachen würde, das war zum Glück nicht der Fall, sie wachte erst zu Hause wieder auf, erstaunlicherweise gar nicht so knurrig, wie wir das befürchtet hatten.
Dann bekamen wir doch noch von dem verpassten Erdbeerkuchen, keine Ahnung, was noch so passiert ist, bald war es jedenfalls schon wieder an der Zeit, m ins Bett zu stecken, neuerdings torkelt sie abends hundemüde durch die Gegend, weigert sich aber, einzuschlafen, großes Geschrei, beruhigen, wieder großes Geschrei, das zieht sich eine Ewigkeit oder zumindest eine Stunde hin, wenn m dann endlich schläft, ist es meist schon nach zehn, wir sind ebenfalls müde und das war es dann mit dem Pfingstmontag.
* *seufz*
** Ja, sicher. m könnte auch unbewacht schlafen. Aber dazu müsste man sie in ihr Bett legen und wenn man sie in ihr Bett legt, wacht sie eventuell wieder auf und schläft nie wieder ein oder erst zwei Stunden später, nach viel Geschrei auf jeden Fall.