Im Ort, in dem heute die Deutsche Meisterschaft im Mensch-ärgere-dich-nicht ausgetragen wird*, stehen wir mit einem Eis vor der Eisdiele, die nach all den Jahren immer noch da ist (und immer noch ist das Eis in D. besser). Neben dem idyllisch gluckernden Bach, der noch vor wenigen Monaten gar nicht so idyllische Schlammwüsten hinterlassen hat, sitzt eine Frau mit Kind an einem der Eisdielentische, isst – natürlich – Eis und unterhält sich mit ihrem Kind in einer uns unbekannten Sprache.
Aus der Eisdiele stürzt eine Frau in die Idylle, mitten auf der (eher unbefahrenen) Straße bleibt sie stehen, zieht ihre Jacke an und verkündet der sitzenden Frau mit Kind laut: „Wenn sie mit ihren Enkelkindern Mensch-ärgere-dich-nicht spielen, dann verlieren sie immer!“
Im örtlichen Dialekt sagt sie das.
„Ja“, sagt die sitzende Frau und würde die Herausstürzende die Sitzende wirklich wahrnehmen, würde sie merken, es ist ein ratloses Ja, eins von denen, die man entgegnet, weil ein Ja jetzt vielleicht genau das richtige sein könnte. Eventuell.
Die herausgestürzte Frau nimmt allerdings nichts davon wahr, sie hat mittlerweile längst ihre Jacke angezogen und eilt davon, die sitzende Frau sieht ihr schulterzuckend hinterher.
„Die Botschaft kam jetzt nicht an“, sage ich zum MMM.
„Was hat sie denn überhaupt gesagt“, fragt der MMM, der zwar mittlerweile meinen Papa versteht, was durchaus etwas heißen will, für den der örtliche Dialekt aber anscheinend immer noch eine Herausforderung ist. „Ich habe sie auch nicht verstanden.“
* Ja, genau, Deutsche Meisterschaft. Mensch-ärgere-dich-nicht. Wir haben uns auch gewundert.