Diese Tage, an denen die Gedanken wild durcheinanderwirbeln. Ich müsste noch bei der Apotheke anrufen, wann war noch gleich der nächste Impftermin, ein Geschenk brauchen wir auch noch oder zumindest eine Karte, was soll man da schenken, warum ruft die mich jetzt an und erzählt mir das, sollen wir uns am Donnerstag nicht doch lieber woanders treffen, wie soll das überhaupt werden, was sollen wir eigentlich essen, ob wir R. direkt in der Stadt treffen sollen, nicht mit dem Fahrrad fahren, wie schafft man es eigentlich, dass sich das Kind mit den Schuhen anfreundet, …
Man sollte vermutlich meditieren.
Ich hätte sogar ein prima Meditationskissen, aber das ist wie mit dem Gärtnern – die Idee finde ich gut. Die praktische Umsetzung, nun ja. Und meditieren ist sowieso eher schwierig, wenn einem m am Bein hängt.
m schläft zwar gerade, aber das muss jetzt wirklich keiner wissen.
Durch den Wald laufen, na klar, aber da ist diese fünfundvierzig-Minuten-Begrenzung und fünfundvierzig Minuten durch den Wald laufen reichen üblicherweise nicht, um die Gedanken zur Ruhe zu bringen. Nichtsdestotrotz ist Wald ein guter Plan.
Was auch ein überraschend guter Plan ist: 222 Tests Mathematik.
Nachdem mich kürzlich mal wieder der Blackout überkam, als mir irgendwo eine äußerst simple Rechenaufgabe begegnete, hatte ich mir vorgenommen, 40 Tage mit Matheaufgaben zu verbringen.
Das ist eigentlich wider das Fastenprinzip, von wegen Verzicht und es soll ja schon ein bisschen weh tun und so. Vielleicht habe ich das mit dem Fasten auch noch nicht verstanden, egal, es war ein Anlass, Matheaufgaben zu machen und der Witz ist, dass ich völlig vergessen hatte, wie viel Spaß mir das macht. Das heißt, so richtig hatte ich es nicht vergessen, ich wusste schon noch, dass ich das immer gern gemacht habe. Was ich vergessen hatte, war das Gefühl. Wie es sich anfühlt, Matheaufgaben zu machen. Wunderbar, nämlich. Aufgaben, Lösungen, Struktur, Aha-Momente („Ach stimmt, so ging das“) und viele kleine Hurra-ich-kann-das-Momente. Die könnte ich mir natürlich leicht kleinreden, von wegen popelige Bruchrechnungen, addiere 5/6 mit 4/5, was soll denn daran schwer sein, aber hey. Ich kann das. Und es macht Spaß.
Daher: Entschuldigen Sie mich bitte, ich habe noch ein paar Brüche zu addieren und zu subtrahieren.