Vor m habe ich ziemlich viel Zeit in der örtlichen Bücherei und deren Keller verbracht. Im Keller gibt es viele Bananenkisten, in den Bananenkisten gibt es viele Bücher, jedes halbe Jahr werden die Bücherkisten zwei Stockwerke nach oben geschleppt, im Treppenhaus riecht es dann schlimm nach Schweiß, später kommen viele Menschen, wühlen in Kisten, tragen ein Drittel der Bücher nach Hause, den Rest holt der Antiquar. Und alles beginnt von vorn. Dass nämlich viele Leute viele Bücher in die Bücherei bringen, auf dass sie von anderen Leuten in Bananenkisten sortiert werden. Ja, sortiert, ansonsten macht so ein Bücherflohmarkt nur halb so viel Spaß, also den Besuchern.
Und das Bücher sortieren ist der Grund, weswegen ich viel Zeit im Keller verbracht habe. Neuerdings komme ich zu so etwas ja nicht mehr, außer, R. ist da, aber dann gibt es immer auch noch die anderen zwei Millionen Dinge zu erledigen.
Was ich allerdings ganz gut kann, ist, zwei Millionen Dinge zu ignorieren und stattdessen in den Büchereikeller zu gehen. Und von dort ungefähr zehn Bücher mit nach Hause zu tragen, ein sehr erfolgreicher Ausflug war das, ansonsten findet man ja nie was, außer Postkarten und Notizzettel, Rechnungen, Fotos, Einkaufszettel, Lesezeichen. Heute fand ich dann noch ganz etwas anderes, ein Sparkassenbuch nämlich, also ein Sparbuch der Sparkasse. Ich wähnte mich schon kurz reich und vermögend, dann war aber doch nur ein Euro auf dem Konto. Ganz abgesehen davon, dass ich natürlich sowieso nie und überhaupt, sondern den Fund sogleich zur Sparkasse tragen würde, deren freundliche Mitarbeiterin die rechtmäßige Besitzerin informiert.
Was ich dann auch getan habe.
Das waren jetzt schon ziemlich viele Bücher, als ich nach Hause kam, wartete noch eins auf mich, das hier nämlich, davon hatte ich hier auch schon mal geschrieben, jetzt gibt es das in gedruckter Form und ich freue mich schon aufs Wiederlesen. Vielen Dank an K., falls du hier mitlesen solltest.