Technicolor.

Es zeigt sich immer wieder: drinnen drehe ich durch. Andersherum: Draußen wird alles besser.

Ich muss raus, ich muss raus, ich muss gehen*. Am besten in den Wald. Am zweitbesten auf den Friedhof, da ist auch Wald, so eine zwischenhäusliche Art von Wald, Linden in einer Reihe, Linden mit Blüten, summende Bäume, der Honignachbar freut sich, ich freu mich auch, weil: Bäume.
Summende, rauschende Bäume.
Apropos Rauschebaum: Am drittbesten Nachbarins Birke, dazu muss ich nur auf die Terrasse, dann rauscht sie, die Birke, jedenfalls wenn es Wind hat. Wenn es Abendsonnenschein hat, gibt es grüngoldenes Blattwerk dazu.

„Echter“ Wald ist am besten. Heute in Technicolor. Tage voller Regen haben alles rein-, alles weggewaschen, sogar die Wolken erstrahlen in hellem, reinem Weiß, davor hellgrüne Akazien (Robinien?), dahinter mittelgrüner Restwald, noch weiter dahinter, vor den Wolken: himmelsblau.
Nicht ganz echt, so sieht das aus.
Bei „nicht ganz echt“ denke ich immer an Modelleisenbahnwelten und den Tag, an dem wir am Fedaiasee angekommen sind. Bestes Bergpanoramamodelleisenbahnwelt-Wetter. Inklusive Gletscher (in Sicht). Dazu kühle Getränke, ein Wäscheständer, im See darf man nicht baden, vermutlich wegen Stausee, abends Pizza und Deutschland verliert gegen Spanien, zu Recht.

Doch zurück in den Wald, da ist es irgendwann aus mit Denken, zu Ende gedacht, das ist ja das Schöne, im Wald ankommen, so richtig.
Wald, Baum, grün, Wasser, Wald, Baum, grün, Endlosschleife.

Sogar ein Baum redet mal wieder mit mir, endlich, ich habe es ein bisschen vermisst, diese Gespräche.
Wurzeln, sagt er, ich bräuchte Wurzeln.
Versteh einer die Bäume.

 

* der Ohrwurm dazu: *klick*

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