Dito.

Über untermöbliert habe ich gestern herzlich gelacht. Weil: kenn ich.

Neuerdings haben wir zwar so etwas wie ein echtes Bett, aber auch nur wegen der Umstände und weil der MMM (mein Held!) eine Idee hatte und die sogar zeitnah in die Tat umgesetzt hat. Ideen habe ich ja auch das eine oder andere Mal, aber das mit der Umsetzung …
Jedenfalls haben wir dadurch ungefähr dreißig Zentimeter Lebensqualität gewonnen und die Frage: „Warum haben wir das eigentlich nicht schon viel früher gemacht?“

Vermutlich, weil uns schon beim Eintritt ins nächste Möbelhaus komplett die Lust vergeht. Eigentlich schon vorher, schon mit der Idee eines Möbelhaus-Besuchs. Schaffen wir es doch mal dorthin, vergeht uns nicht nur die Lust, sondern auch die Luft. Neue Möbel in gehäufter Anzahl schaffen kein gutes Raumklima.

Wie gut, dass der örtliche Einzelhandel ebenfalls ein Möbelgeschäft zu bieten hat, in verkleinerter Form, wie sich das für den örtlichen Einzelhandel gehört. Das geht noch. Da schafft man sogar eine halbe Runde Möbel gucken, bevor man wieder flüchten will.

Was allerdings auch nicht dazu führt, dass wir dort gute Kunden sind. Aber das örtliche Möbelhaus hat den Vorteil, dass es auf dem Weg liegt und auf dem Weg bedeutet, dass ich da öfter mal ins Schaufenster gucke, in das eine, das auf dem Weg liegt. Und dort alle fünf Jahre Möbelstücke finde, die mir gefallen. Also genau genommen fand ich bisher nur eins, welches seither in unserem Wohnzimmer steht und vor allem die Spielesammlung (ver)birgt, die sich zuvor in der Wohnzimmerecke gestapelt hatte, was die debrumsche Theorie von Möbel = Zeug hinter Türen verstauen = aufgeräumt bestätigt.

Jedenfalls lief ich kürzlich mal wieder an besagtem Schaufenster vorbei, sehe hinter dem Fenster ein Regal, denke „Oh, gar nicht schlecht.“

Der MMM, dem ich später davon erzähle, fragt zuallererst: „Wozu brauchen wir denn ein Regal?“
Nun ist es an mir, ihn konsterniert anzusehen, war er es doch, der das andere (das einzig „echte“) Regal, das wir besitzen, kürzlich an der Wand festgeschraubt hat, wegen der Umstände und so.
Ich erinnere ihn also an das andere, das zweite Regal, das eigentlich kein Regal ist, sondern mehr so eine Bretter-Ikea-Holzschubladenkästen-Weidenkörbchen-Konstruktion.
Erinnere ihn ausserdem daran, dass er das andere Regal deswegen festgeschraubt hat, damit es dem Kind nicht auf den Kopf fällt.
Dass so eine Bretter-Konstruktion um einiges instabiler ist, als ein „echtes“ Regal, muss ich dann schon nicht mehr erwähnen.

Zurück zum örtlichen Möbelhändler also. Wobei, eigentlich waren wir auf dem Weg zur Bank, aber ich sagte es schon, der örtliche Möbelhändler liegt auf dem Weg und so wird die Gelegenheit genutzt, dem MMM das Regal zu zeigen.
Der MMM hat dafür allerdings noch nicht mal ein „Jo*“ übrig.
„Gefällt mir nicht“, sagt er stattdessen.
Hmpf.

Es besteht vielleicht doch noch Hoffnung, denn, nun ja, unsere Wohnung hat ihm zuerst auch nicht gefallen und überhaupt fängt er schon an, damit zu argumentieren, dass in besagtes Regal keine Aktenordner hineinpassen würden, was überhaupt nicht stimmt.

Ich nutze die Gelegenheit und zeige ihm noch diverse andere Möbel, die ebenfalls im besagten Möbelgeschäft herumstehen und aus der gleichen Reihe (Serie?) stammen wie das Regal.
Zum Beispiel ein keine-Ahnung-wie-man-das-nennt-Schrank, auf dem potentiell die Stereoanlage und der Fernseher (den wir nicht haben) stehen könnte; den findet er schon gar nicht mehr so schlecht, Jo, eben.
Allerdings meint er, es sei total unsinnig, jetzt Möbel zu kaufen, wo wir doch auf absehbare Zeit umziehen und dann müssten wir die neuen Möbel mit umziehen, wäre doch einfacher, die würden direkt ins neue Heim geliefert.

Recht hat er.

Ich erinnere ihn trotzdem daran, dass nach dem Umzug ein paar mehr Möbel gar nicht verkehrt wären, vor allem so ein keine-Ahnung-wie-man-das-nennt-Schrank würde sich im neuen Wohnzimmer sicher gut machen.

Den könne man dann immer noch kaufen. Meint er.

Ha!

Wenn es ihn noch gibt. Wenn nicht, müsste man ein Möbelhaus aufsuchen und dort dann erst mal etwas finden, mit dem wir uns beide anfreunden können und hallo, genau das ist der Grund, warum wir immer noch keine Lampen haben, bis auf die, die schon da waren und die, die wir geschenkt bekommen haben.

Und na gut, die eine, die ich zufällig entdeckt habe. Aber die gefiel dem MMM ja auch nicht.

 


* Pfälzisches Allerweltswort, das so ziemlich alles von „Ich bin begeistert!“ bis „Na ja, wenn es unbedingt sein muss“ bedeuten kann.

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