Manchmal funktioniere ich einfach nicht mehr. Nichts geht mehr.
Das geht doch nicht, denke ich und zwinge mich nach draußen, manchmal hilft es, ab unter die Leute, raus in den Wald, irgendwas tun und plötzlich geht doch wieder was. Aber manchmal eben auch nicht, manchmal ist die Welt zu viel, zu laut, zu fordernd. Nichts geht mehr, ich drehe um, zurück nach Hause, dahin, wo niemand ist, bitte nicht ansprechen, die Welt ist mir zu groß.
Der Kater kommt – sucht sich regelmäßig diese Tage aus, um zuzubeißen, zart, aber bestimmt; ich weiß nicht, warum er das tut, wer weiß schon, warum der Kater irgendwas tut, es ist jedenfalls seltsam tröstlich.
Später kommt der MMM, es gibt ungefähr zwölf Themen, über die wir reden könnten/sollten/müssten, Kleinkram fast alles, aber nichts geht mehr, reden schon gar nicht. Nein, auch nicht aufmuntern, einfach nur aushalten, wird schon wieder, irgendwann.
Ein Glück, nicht hinaus zu müssen an diesen Tagen, gleichzeitig die Frage, ob es diese Tage überhaupt geben würde, würde ich hinausmüssen. Wenn ich hinaus muss, funktioniere ich, irgendwie. Wenn ich nicht hinaus muss, gar nichts muss, nur das Übliche, das jetzt eben liegenbleibt, dann: nichts geht mehr. Bitte nicht an die Tür klopfen, bitte nicht anrufen, bloß nicht ansprechen, heute geschlossen.
Einfach so passiert das. Grundlos. Gerade noch alles gut, bestens sogar und dann legt sich der Schalter um, nichts geht mehr, gar nichts.
Bis es dann eben doch wieder geht.