Abhängen und entspannen.

Abhängen und entspannen, das ist ein nebelverhangener Septembermorgen, den ich mit bayrischen Forstarbeitern und internationalen Pin-Up-Girls in einem Bauwagen verbringe. Drinnen Wurstbrote und Bildzeitung, draußen Regen und noch mehr Regen.

Später sind die Wurstbrote gegessen, die Bildzeitung – na ja, gelesen und draußen: immer noch Regen.
Egal.
Wurstbrote wollen verarbeitet werden.

Also hangelt man sich am Zaun entlang. Der Kollege mit den starken Armen und dem Spannbügel vorneweg.
Ich hinterher. Durch den Nebelwald bis zum ersten Zaunpfosten. Warten auf das Rufen aus dem Nebel. Warten auf die Entspannung.
Sie kommt und der Zaun lässt los.
Also: abhängen. Den Zaun. Der nächste Winter kommt bestimmt.

Und weiter in den Nebelwald hineinstapfen. Über moosbewachsene Baumstämme klettern, Brombeerranken ausweichen, dem Farn im Vorübergehen die Regentropfen von den Blättern streifen. Nass werden. Noch nasser.
Der nächste Pfosten. Entspannen, abhängen, weiter.

Der Kollege ein schemenhaftes, gelbes Männchen in der Ferne, mal schimpfend, mal verschwindend. Nebelfetzen auf dem Grat, Überreste eines hölzernen Gatters, Kuhfladen, Hinweisschilder. Karspitz 1½ Stunden, rot-weiß-rote Markierung, Weg 24. 2 Stunden zum Jochköpfl, rot-weiß-rote Markierung, Weg 25.

Abhängen und entspannen: 1½ Stunden. Immer dem Zaun folgen.

Allgemein

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert