Musik lockt dich aus deiner Lieblingsbuchhandlung. Musik und der Umstand, dass die Buchhändlerin zu viel redet.
Da draußen sitzt einer und singt.
Zuerst hat dich die Routine noch fest im Griff. Dein Parkticket läuft ab. Du musst zurück zum Auto.
Aber dann bleibst du doch stehen. Hältst inne. Drehst dich um und gehst noch einmal an ihm vorbei. Nur ein junger Mann, der mit seiner Gitarre auf einer Bank sitzt.
Du setzt dich auf die nächste Bank. Starrst auf graues Pflaster, Zigarettenkippen, heruntergefallenes Himbeereis. Schuhe. Zu viele Schuhe laufen an dir vorbei, zu viele Kinderwagen, zu viel Gerede.
Der Mann mit der Gitarre öffnet die Tür zu diesem Raum in dir, in dem es regnet. Immer.
Auf den Pflastersteinen bilden sich Pfützen und du stehst auf, setzt dich zu ihm, vorsichtig, als könnte es alles kaputt machen.
Er lächelt und singt weiter. Singt Antworten auf nicht gestellte Fragen.
„There will be an answer.“ Das kennst du.
„Sometimes all you need is a bright light.“ Das kennst du nicht.
Er singt dir Rosalie zurück: Rosalie in Paris, händchenhaltend mit Matthieu. Rosalie, die mitten im stillen Glück an Zoe denkt und Matthieus Hand fester greift.
Wenn er aufhört, wenn der letzte Ton vom Wind davongetragen wird, hast du Angst. Gleich wird er aufstehen und gehen. Dann bist du allein.
Bitte bleib und sing noch ein Lied vom Regen.
Zoe sagt: Nimm es an, so lange es dauert. Und dann lass es los.
„Wherever you go, stay strong.“