Sarojasattel.

Oder: Mal eben von einem Land (Österreich) ins andere (Liechtenstein) gewandert.

Mal eben – das ist natürlich gelogen. 1.000 Höhenmeter hinauf, 1.000 Höhenmeter hinunter. Hinunter sendet das Knie gegen Ende vermehrt „jetzt reicht es aber wirklich“-Signale und ist kurz vor dem Einknicken. Hält dann aber doch.
Ja, es reicht. Auch wenn ich am liebsten gleich wieder hinauf will. In die Stille, die laute Stille, die alles übertönt.

Wind, der an Felsen abprallt, sich aufschwingt und wieder abfällt; Wind, der zieht und zaust, der sichtbare und unsichtbare Dohlen im Gepäck hat; Dohlen, die sich in Tiefen fallen und in Höhen hinauftreiben lassen, spielend, mühelos, leicht.

Stille. Auch wenn eine Hummel an mir vorbeibrummt, der Wind im Zusammenspiel mit Tannenwipfeln und Felswänden die Krimmler Wasserfälle imitiert; Stille, auch wenn eine Herde Kühe glockenbimmelnd und Gänseblümchen fressend den Hang entlang zieht.
So still.

Keine Gedanken mehr in meinem Kopf. Kein sollte, müsste, könnte, hätte, wenn doch nur, was soll nur, wie und was und wohin eigentlich.

All das, was da unten über mich hereinbricht, kaum dass ich morgens die Augen öffne, ist da unten geblieben. Mit jedem Schritt verliert es an Einfluss. Der Berg verlangt meine Aufmerksamkeit. Auch das ist gelogen: er verlangt nicht, er bekommt. Steht da und steht. Mehr nicht. So viel.

Allgemein

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