Bei den Häusern.

„Du gehst aber nicht in den Wald, oder? Es wird doch schon dunkel. Bleib bei den Häusern.“

Im Haus mit den toten Tieren hängt auch ein Gedicht an der Wand. Zwischen Wildschweinfell und Elchgeweihen ist die Rede vom Wald, der Kirche der Natur. Keine Rede davon, wer das gesagt/geschrieben hat.
Georg Graf zu Münster, behauptet das Internet und findet Webseiten von Ruheforsten und Waldbestattungen.

Es liegt im Wald ein tiefer Zauber,
der stärkt das Herz, wenn es Dir schwer.

Mein Herz war gar nicht so schwer. Höchstens – vielleicht doch. Wie schwer kann ein aufgelöstes Herz sein?
Wenn ich ein Problem habe, gehe ich in den Wald. Wenn ich in den Wald gehe, habe ich meist das Problem, dass mir die Menschen zu anstrengend werden. Dass ihr Wollen zu Auflösungserscheinungen meinerseits führt.

Ich weiß so selten, was ich will. Manchmal weiß ich, was ich nicht will. Das ist schon mal was, doch oft scheint es zu wenig, vor allem dann, wenn die Menschen um mich herum so sicher, so bestimmt sind in ihrem Wollen. Wenn ihr Wollen auf mich überschwappt, übergreift, so sehr, dass ich mich auflöse. Verschwinde.

Der Wald ist ein guter Platz, Verschwundenes wiederzufinden.
Im Wald ist so viel und doch nichts. Alles und nichts – der Wald kann Zen. Er ist still und laut zugleich. Ich bin ihm total egal und doch ist er für mich da. Bis ich mich wiedergefunden habe und zu den Häusern zurückgehe.

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