Vernunft und so.

berge

Wir haben die Wochenendausgabe der Süddeutschen Zeitung in den Skiurlaub mitgenommen. Ein Fehler? Gleich am ersten Urlaubsabend habe ich den Artikel „Höhenrausch“ von Titus Arnu gelesen.
„Ist man als Wintertourist automatisch ein Naturzerstörer“, fragt er darin und: „Die Antwort lautet, leider: ja, jedenfalls meistens.“

Nicht sonderlich überraschend. Vor allem, wenn während der Urlaubstage statt der sonst üblichen Winterstille, dem „Krcchchhhch“ von Ski- und Snowboardkanten, die auf Schnee treffen und dem gemächlichen Gebrumm der Lifte das nimmermüde Gebläse unzähliger Schneekanonen zu hören ist.

Mist.

Am nächsten Tag scheint die Sonne auf schneebedeckte Bergspitzen. Blauer Himmel dahinter. Die Bäume haben Schneekleider an, die Piste fast unberührt, der Schnee abseits der Piste tatsächlich unberührt, Schneekristalle funkeln, die Oberschenkelmuskulatur seufzt nur ganz leise ob des gestrigen Gebrauchs, die Verhältnisse derart allumfassend berauschend, dass ich mir immer wieder einbilde, tatsächlich Skifahren zu können. Die nächstbeste, scheinbar aus dem Nichts kommende Bodenwelle belehrt mich eines Besseren. Auch die Jungs und Mädels im Rennanzug belehren mich eines Besseren. Schnell ist relativ.
Egal. Der nächste Geschwindigkeitsrausch kommt so sicher wie die Bodenwelle.

Am letzten Tag verabschieden wir uns vom Hotelpersonal mit einem: „Bis nächstes Jahr.“

Tja.

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